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Carlos

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Ich schreibe hier ab Gedicht Nummer 3 von C. Vallerius Catullus. Hier geht es wieder um den Sperling. Anschließend meine eigene Übersetzung ins Deutsche.

 

"Lugete, o Veneres Cupidinesque 

et quamtum est hominum venustiorum! 

Passer mortuus est meae puellae, 

passer, deliciae meae puellae

quem plus illa oculis suis amabat: 

Nam mellitus erat suamque norat 

ipsam tam bene quam puella matrem 

nec sese a gremio illius movebat, 

sed circumsiliens modo huc modo illuc 

ad solam dominam usque pipiabat. 

Qui nunc it per iter tenebricosum 

illuc, unde negant redire quemquam. 

At vobis male sit, malae tenebrae 

Orci, quae omnia bella devoratis: 

Tam bellum mihi passerem abstulistis. 

O factum male, o miselle passer, 

tua nunc opera meae puellae 

flendo turgiduli rubent ocelli." 

 

 

Trauert, o Liebesgottinen und Liebesgötter 

und alles was den Menschen hold ist! 

Der Sperling meines Mädchens ist gestorben, 

der Sperling, der die Freude meines Mädchens war, 

den sie mehr als ihre Augen liebte: 

Denn er war süß und sie so gut kannte 

wie ein kleines Mädchen seine Mutter 

und rührte sich nicht von ihrem Schoß 

und hin und her springend 

unentwegt für sie zwitscherte. 

Und jetzt? Jetzt geht er den dunklen Weg entlang 

von dem man sagt, dass niemand zurückkehrt. 

Aber ihr, ihr verdammte Finsternisse des Orkus, 

die ihr alles Schöne verschlingt: 

So einen schönen Sperling habt ihr von mir genommen.

O Untat, o elender Sperling, 

deine Schuld ist es, dass vom Weinen die Äuglein meines Mädchens rot und geschwollen sind.

 

 

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Oh das freut mich aber sehr liebe Corazón, von dir einen Kommentar zu bekommen. 

Du beherrscht ja Englisch, nun, Englisch besteht zu fünfzig pro Zent aus Latein. 

Catull ist einer der großen römischen Dichter. Sehr jung, mit dreißig Jahren starb er. 

Wir sind alle direkte Erben der römischen Zivilisation, welche sich davor die griechische Kultur angeeignet hatte. 

Die römische Zivilisation ist die einzige, über die quasi ALLES erhalten geblieben ist. Wir sind in der Lage, praktisch alles nachzuvollziehen.

Wie dieses kleine Gedicht, wie dieser vor über 2000 Jahren verstorbener Sperling, und was er dadurch in der Gefühlwelt eines Menschen auslöste. 

Ich finde es interessant, wie Catull, am Ende seiner kleinen Elegie, den Sperling quasi beschimpft... 

Danke nochmals

 

 

 

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Vielen Dank Ferdi für deine Rückmeldung.

Eben habe ich in deinem Sinne das H des Ausrufens weggemacht. 

Ich glaube, dein Latein ist besser als meins. Ich lerne aber unentwegt und gerade auch dadurch, dass ich verbessert werde. 

Ich weiß, du bist ein Perfektionist, ich habe eine angeborene Faulheit, die typisch für Südamerikaner ist, uns fehlt die Geduld. 

Ich würde mich freuen, wenn du deine Version einstellen würdest. 

Wie dem auch sei, ich werde so oft wie möglich Gedichte von Catull, die mir persönlich besonders gut gefallen, einstellen. 

Über meine Aussage über die römische Zivilisation, ja, ich habe ein wenig übertrieben.

Ganz liebe Grüße 

Carlos

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Guten Abend,

eine Geschichte, die mich sinnieren lässt. Mein Latein ist allerdings zu mangelhaft, muss ich Dir gestehen, um die eventuelle Feinheiten zu erkennen. Leider kann ich die von Dir angeführten Kommentare, von Ferdi nicht lesen. Vielleicht geht es ja morgen. ich freue mich auf die weiteren Einstellungen von Dir. Würde gut passen, bin gerade auf der Suche. Dir einen schönen Wochenstart. Kurt

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Lieber Kurt, lieber Perca, 

ich wollte gerade ein weiteres Gedicht von Catull mit meiner schlichten, bescheidenen Übersetzung einstellen, da sehe ich eure Kommentare ...

Das freut mich unheimlich, danke schön! 

Über 2000 tausend Jahre trennen uns von diesem römischen Dichter. Julius Caesar lebte noch und las mit Vergnügen seine Verse. Die Republik existierte noch und wurde erst nach Caesars Ermordung, nach dem Krieg zwischen Antonius und Octavianus  abgeschafft und durch das Kaisertum ersetzt. Der erste Kaiser (von Caesar) war eben der Sieger des Bürgerkrieges, Octavianus, besser als Augustus bekannt.

Es ist ja bekannt, dass Latein weiter in den romanischen Sprachen und in Englisch, das zu fünfzig Prozent aus Latein besteht, lebt, weiter lebt.

Und auch so, unzählige Wörter sind auch in der deutschen Sprache vorhanden.

Die harmlose Beschäftigung mit diesen Sachen ist ja nur ein Spielchen, ein Hobby. 

Bis bald, hoffe ich.

 

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