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Bei all diesen Ritualen der Einkleidung befällt mich das intensive und seltsame Gefühl der Abgrenzung zu den Mitschülern von früheren Zeiten und der Einheit mit meinen jetzigen Konfratres. Von den Ordensoberen werden wir im Jahr des Noviziats geprüft, ob wir dazu geeignet sein werden, die drei Gelübde abzulegen, das des Gehorsams, und jene der Armut und der ehelosen Keuschheit. Etwas ganz Besonderes ist die Tatsache, dass wir alle als erstmalige Mitglieder unserer Ordensgemeinschaft einen neuen Vornamen bekommen. So heiße ich nicht mehr Egon, sondern Clemens und trage so wie alle anderen ein M. für Maria, also Frater Clemens M. Biechl OSM, wobei diese Abkürzung für das lateinische Ordo Servorum Mariae (Orden der Diener Mariens) steht.
Stolz verlassen wir, erstmals in dem neuen Gewande, das man allgemein als Habit (oder Mönchskutte) bezeichnet, die Kirche. Im Klostergarten stellen wir Vier uns den Fotografen.
Dann lasse ich mich mit meinen persönlichen Gästen ablichten. Ich freue mich unbändig, egal, ob sie meinen Entschluss mehr oder vielleicht doch weniger gutheißen. Klar ist jedenfalls, dass ab jetzt für das gesamte Jahr des Noviziats Besuche von außen verboten oder zumindest eindeutig unerwünscht sind.
Wie erwähnt, sind wir als Novizen noch intensiver von der Umwelt abgeschirmt als unsere Kollegen Kleriker, die bereits die Einfache oder gar schon die Ewige Profess abgelegt haben. Wir Novizen sind diejenigen, die frisch lernen müssen, das klösterliche Leben in absoluter      Abgeschiedenheit zuzubringen. Dazu verbleiben wir den Großteil der Zeit in unserer Einzelzelle im abgeschiedenen Trakt des Klosters, den wir zum einschneidenden Merkmal der Abkapselung von der Außenwelt nach unserer Einkleidung beziehen.
In der abgeschirmten Stille des Noviziats lerne ich, meine Wünsche und Initiativen hintanzustellen. Nicht ich selbst bin befugt, Entscheidungen zu treffen. Das ist die Aufgabe unseres verantwortlichen Magisters, zu dem mein Beichtvater Pater Theodor auserkoren ist. Ich habe mich zu dieser Lebensform entschlossen und bin 100%ig bereit, mich penibel an alle diese Vorschriften zu halten. Sonst wäre meine freiwillige Entscheidung absurd. Leichter fällt mir dieser Entschluss, weil ich weiß, dass nach diesem Noviziatsjahr der absoluten Abgeschiedenheit die Lebensweise etwas lockerer wird. Umso mehr muss ich gerade jetzt danach trachten, das vorgegebene Ziel der Verinnerlichung spiritueller Grundsätze zu verfolgen und schließlich auch zu erreichen. Ich praktiziere – wie beim Eintritt in den Orden versprochen – die von mir erwartete Demut.

 

Gesprochen von Ina Biechl

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Geschrieben

Lieber Herbert,

ja, das ist der Zweck der Übung: Konzentration auf die Grundlagen des Lebens als Geistlicher und Verbannung externer Einflüsse, die einen davon abhalten könnten. Keine Versuchungen durch dsas Zulassen von Gelegenheiten.

Danke für Dein Interesse!

Liebe Grüße Egon

Geschrieben

Lieber @Egon Biechl, Ich folge deine Geschichten höchst interessiert. Ich hatte schon vermutet dass deine Frau mithilft in der Vertonung. Dickes Lob an Frau Biechl! Toll!

A "Family Project" sozusagen.

Ein Familien Project. Richtig so!  Habe schon einiges gelernt und bin gespannt auf weiteres. Schönen Abend an die Beichls.

Liebe Grüße, Donna

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Geschrieben

Wieder eine deiner so einzigartigen Geschichten lieber Egon. Du verstehst es gekonnt aus deinem so ereignisreichen Leben zu berichten, mit einer Offenheit und einer Ehrlichkeit die nur bewundernswert ist! Danke fürs Lesenlassen auch hier!

 

Liebe Grüße in Dein Wochenende

Uschi

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Geschrieben
vor 32 Minuten schrieb Uschi R.:

Wieder eine deiner so einzigartigen Geschichten lieber Egon. Du verstehst es gekonnt aus deinem so ereignisreichen Leben zu berichten, mit einer Offenheit und einer Ehrlichkeit die nur bewundernswert ist! Danke fürs Lesenlassen auch hier!

 

Liebe Grüße in Dein Wochenende

Uschi

 

dem schließe ich mich an. Vielen Dank !! 

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Geschrieben

Lieber @Herbert Kaiser, liebe @Donna, lieber @Carlos, liebe @Uschi R., lieber @Dionysos von Enno, herzlichen Dank für Eure positiven Ermutigungen.

vor 14 Stunden schrieb Donna:

 Ich hatte schon vermutet dass deine Frau mithilft in der Vertonung. Dickes Lob an Frau Biechl! Toll!

Herzlichen Dank auch im Namen meiner Frau.

 

vor 13 Stunden schrieb Carlos:

Sehr wahrscheinlich war es sehr schwer, für einen jungen, geselligen Menschen ein ganzes Jahr in der Einsamkeit zu leben.

Wenn man von etwas überzeugt ist, sind die Anforderungen für die Verwirklichung auch mühelos zu bewältigen.

 

Allen noch einmal herzlichen Dank

Liebe Grüße von Egon

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