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Geschrieben am

 

    In Feuern und Flammen


Brandpfeile schickten sie in die Städte,
ließen Feuer und Schwefel
vom Himmel regnen, schleppten Beute 
aus eroberten Gebieten,
schändeten Frauen, mordeten Bewohner,
legten Feuer in ihre Häuser.

 

Meinten, mit Hekatomben von Brandopfern
könne man ihn im brennenden Dornbusch
zum Komplizen machen. Der aber
hüllte sich in Rauch und schwieg.

 

Die sich wehrten, waren bereit,
durch das Höllenfeuer zu gehen,
sich darin taufen zu lassen,
wurden rein von Schuld.

 

Seinen Hofknechten hatte jener
selbsternannte Zar und Patriarch
verkündet, das Reich des Nachbarn
zu zerstören. Beifall war ihm sicher,

 

Geweissagt hatte die Seherin,
er werde ein großes Reich zerstören,
wenn seine Krieger die Grenze
zum Nachbarn überschritten.

 

Dass es auch sein eigenes sein könnte,
hatte sie ihm verschwiegen.

  • wow... 2
Geschrieben

Krösus Schicksal, das Orakel zu missdeuten, mag sich bei Putin wiederholen. Selbst Geheimdienste schönen ja ihr Wissen aus Angst, einen Mächtigen aus dem Traum zu reißen und zu provozieren.

 

Gern gelesen, lieber Carolus.

Grüße von gummibaun

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber Herbert,

 

ich glaube. Dein Wunschtraum wird lange warten müssen, bis er in Erfüllung geht, denn die russische Geschichte zeigt eine lange Tradition der Gewalt und Unterdrückung von Untertanen von den Zaren bis über Stalin hin zu Putin, so dass bei der Bevölkerung die Haltung entstanden ist, sich auf keinen Fall mit der Obrigkeit anzulegen, denn der Einzelne hat wegen brutaler Repressionsmethoden von Justiz, Polizei und Militär nahezu keine Chance, ohne äußere wie innere Verletzungen davonzukommen. Darüberhinaus hat die staatliche Propaganda es geschafft, die Mehrheit glauben zu machen, die Regierung tue schon das Richtige.

 

Lieben Gruß

Carolus

 

 

 

Hallo, lieber gummibaum,

 

"aha", dachte ich, "da kennt sich einer in der Historiographie der antiken Geschichte sehr gut aus, sodass er ohne die Erwähnung von delphischem Orakel, von Pythia und dem Grenzfluss Halys sofort die Anspielung auf diesen Sachverhalt erkennt."

 

DU schreibst: "Selbst Geheimdienste schönen ja ihr Wissen aus Angst, einen Mächtigen aus dem Traum zu reißen und zu provozieren." Ja, das ist die "Diktatorenfalle", denn die Despoten umgeben sich mit willfährigen Kopfnickern,

die die Realität "schönen" und selbst an ihre Fiktionen glauben. Schlimm wird es, wenn der "Traum" an der harten Realität zerschellt, denn dann geht es um das Eingemachte von Privilegien, Korruption, Medienmanipolation, Machterhalt, Gewaltanwendung der Herrschenden u.a.m.

 

Danke für Dein Lob, danke fürs Reinschauen!

Auf jeden Fall ist uns der Mai sicher - so oder so

 

Lieben Gruß

Geschrieben

Mit Überzeugung teil ich Eure Standpunkte. Was für mich selber noch dazu kommt, ist die Globalisierung, die kriegerischen Handlungen eine neue Unermesslichkeit verleiht. Wer im Februar die Kornkammer der Welt überfällt, Aussaat und Ernte verhindert, der weiß, dass er damit den Hungertod unzähliger afrikanischer Kinder verursacht, die nicht einmal wissen, wer sie tötet und warum.

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo, tongue2713,

 

mit Recht weist Du auf die düsteren Seiten der Globalisierung hin ("eine neue Unermesslichkeit" bei kriegerischen Auseinandersetzungen, die Abhängigkeit von Afrikanern von einer intakten "Kornkammer der Welt").

Globalisierung kann aber nur funktionieren, wenn die Staaten der Welt sich als eine

Überlebensgemeinschaft angesichts des Klimawandels verstehen und gemeinsam

Lösungen finden und realisieren. Das aber scheint derzeit ein frommer Wunsch zu sein, solange der Egoismus bzw. die Interessen des einzelnen Staates Vorrang haben.

(Vgl. z. B. die Interessen Chinas im derzeitigen Ukrainekrieg).

Hinzukommt ein Rückfall in den autoritären Populismus bzw. Despotismus, der aufgrund seiner Engstirnigkeit und ideologischer Einseitigkeit langfristig scheitern muss.

 

Freundlichen Frühlingsgruß

Carolus

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