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Interview mit dem Außenminister irgendwo am Rande der Friedensverhandlungen:

 

Guten Tag Herr Außenminister, danke, dass sie sich für ein Interview extra Zeit genommen haben.

Sind die Kampfhandlungen nicht ein wenig ins Stocken geraten, und glauben Sie noch Ihren eigenen Bildern?

 

Ja, zugegeben, es ist eine anstrengende und lange Operation. So etwas lässt sich nie vorhersagen.

Sie verlangt zwar Opfer von uns, doch uns liegt schließlich das Leben am Herzen.

Und das lässt sich nicht so einfach aus dem Weg räumen.

Man sollte sich immer erst ein eigenes Bild von der Lage machen.

Je tranzparenter das Bild, desto besser der Durchblick. Wir sind z.B. für ein hohes Maß an Transparenz.

Erst die vollkommene Tranzparenz führt zur vollkommenen Unsichtbarkeit unseres Handelns.

 

Was sagen Sie zu dem Vorwurf, nur Unwahrheit und Schrecken zu verbreiten?


(Außenminister lacht)

Es sind nur manipulierte Zerrbilder von den Untiefen der Wahrheit.

Dabei kommt es eigentlich immer darauf an, mit der Wahrheit gut umzugehen.

Man muss sie einfach gut umgehen und darf sie vor allem nicht so verdrehen wie der Westen mit seinen Taschenwesten- Tricks.

Auch Menschenrechte sollten weiter ausgebaut werden, damit auch jeder die Rechte bekommt, die wir im Grunde jedem zusprechen möchten, und die sich jemand durchaus verdient hat. Sehen Sie, auch bei der Linken gibt es oft einen Haken, da brauchen wir uns nichts vormachen. Die Kombination ist entscheidend.

Wenn die Menschenrechte ausgebaut und deinstalliert ist, kann doch eine Operation in diesem Ausmaße überhaupt erst möglich werden.

 

Kann man nach diesen Massakern überhaupt noch von "Befreiung" sprechen?

 

Der Westen sollte begreifen, dass die Freiheit und die Befreiung  bei uns über allem steht.

Dafür müssen aber erst entsprechende Gesetze verabschiedet werden,

und wenn man sich endlich von diesen verabschiedet hat,

besteht auch eine entsprechende Handlungsgrundlage.

Nur so gestaltet sich z.B. ein sicherer, rechtsfreier Raum

für unsere tapferen Freiheitskämpfer.

 

Glauben sie noch ihrer eigenen Propaganda?

 

Nun, wir sind Realisten. Das hat nichts mit Glauben zu tun. 

Wir sind aber entschieden gegen eine Hysterie,

die vor allem von der amerikanischen Führung ausgeht.

Zur allgemeinen Beruhigung sollte zunächst einmal festgestellt werden,

dass in solchen Zeiten nichts so hart gesagt wird, wie es in Wirklichkeit gemeint ist,

denn es wird nie so heiß gegessen,

weil einfach nichts mehr da ist, verstehen Sie?

Und wo nichts ist, da ist auch kein Krieg.

 

Es gibt also keinen Krieg?

 

Wer etwas anderes behauptet, gehört gehörig bestraft.

Frieden, Freiheit und Rechte sind bei uns gut aufgehoben, das können Sie mir glauben.

Denn erst wenn viele Rechte aufgehoben sind,

kann man die Rechte auch aufleben lassen, die wieder für Frieden, Ordnung und Stabilität sorgt.

Geduldig abwarten und Teetrinken kann nur,

wer die Freiheit auch ziehen lässt.

 

Ist Ihnen die Freiheit und Frieden nichts wert?

 

Oh ja, ein freies Stück Land ist uns sogar sehr viel wert.

Dafür sind wir bereit große Opfer zu bringen.

Ein wahrer Frieden stellt sich nur dort ein, wo auch ernsthaft für den Frieden gekämpft und gerungen wird.

Dafür müssen jedoch sehr viele Friedenskämpfer eingestellt werden,

die unser Brudervolk von ihrem qualvollen Leben befreit, damit es sich einstellt.

Diese Form der humanen Sterbehilfe, erfordert präzise und höchste Professionalität,

damit sie auch ethisch vertretbar ist,

und darauf habe ich auch in den Friedensverhandlungen ausdrücklich hingewiesen.

 

Welche Strategie verfolgen sie mit der Belagerung von kleinen Vororten?

 

Das sind im Grunde strukturschwache Gebiete. Wir umarmen unser Brudervolk,

und schließen die Dörfer natürlich mit ein. Wir sorgen sogar für deren Umlagerung,

um sie vor unseren Streubomben und gefährlichen Giftgasangriffen zu schützen.

Unsere humanitären Korridore führen direkt zu anständiger Arbeit in Arbeitslagern.

Und auch die Frauen werden von unseren Soldaten immer wieder gerne umlagert.

Das ist doch ein ganz natürlicher Prozess bei jungen und gesunden Männern.

 

Wie kann man einer Eskalation Einhalt gebieten und die Zivilbevölkerung schützen?

 

Einhalt? Sehen Sie, im Grunde halten die Panzer im Stau oder in den jeweiligen Stellungen

von selbst irgendwann an. Das erfordert lediglich Geduld und dazu braucht es keinen Einhalt.

Sie müssen sogar anhalten

und auch alle Kampfhandlungen halten an, automatisch,

und zwar aus freien Stücken, und vor allem aus vollen Rohren.

Zivile Gebäude müssen umfahren werden, klar, das ist unsere Devise,

auch Kindergärten und Krankeneirichtungen muss man umfahren,

um Erneuerungsprozesse anzustoßen.

 

Warum werden Sie dann vom UN Sicherheitsrat verurteilt und von der Staatengemeinschaft mit Sanktionen belegt?

 

Wir können das auch nicht so ganz verstehen, verstehen Sie?!

Denn im Gegensatz zum Westen meinen wir es ernst, todernst sogar,

damit die eigene Glaubwürdigkeit sich nicht verliert.

Obwohl der verderbte Westen allen als „hochmodern“gilt, so modern hier die hohen Werte vor sich hin.

Das hat nicht nur uns, sondern auch schon unsere Kinder verdorben,

und wir können und werden das nicht weiter zulassen und so einfach hinnehmen.

Wir werden jedenfalls weiterhin  Gas geben,

damit unsere Operation auch erfolgreich und zügig zuende gebracht werden kann.

 

Vielen Dank, Herr Außenminister für das aufschlussreiche Gespräch!

 

Sehr gerne doch, bitteschön!

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