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Devils Gate

 

 

Ich werfe mir den Trenchcoat von Tasty über meinen schneeweißen, sehnigen Körper und trotte mühsam und aufgeheizt, auf dem zerschlissenen Läufer, der zahlreiche Brandlöcher aufweist, zur Tür.

 

Knarzend, schleifend und quietschend öffne ich sie und da steht er:

 

 

Johnny!

 

Dieser bescheuerte, gutaussehende und oft totgeglaubte Schweinehund.

 

 

Mein Zwillingsbruder.

 

 

 

Juli

 

Mann. In der Nacht ging es hoch her.

 

Der Penner stand 5 Minuten da und glotzte mich aus seinen perfekten, blauen Augen, mit den perfekten Augenbrauen in seinem perfekten Gesicht an. Wie so ein Scheiß Lachs kurz vor dem Laichen.

In freudiger, ruhiger Erwartung, was jetzt folgen würde, klebte seine Alabaster Haut, wie die teuerste handgewebte Seide auf seinen Blutgefäßen, die natürlich aus reinstem Gold waren. Es regte sich kein Muskel unter den feinen Poren. Aber da war so ein herablassendes, hämisches Grinsen hinter seiner aalglatten Fassade. Ein doggengleiches, verschlagenes Lächeln, das nur ich sehen konnte.

Hätte ihm am Liebsten seinen Scheiß Schädel mit einem, von Babe Ruth signierten, Baseballschläger bearbeitet. Aber ich nahm mich zusammen, weil ich unter dem Trenchcoat nackt war und Tasty auf meine Fingerfertigkeiten wartete.

 

Die Zeit floss gnadenlos weiter und ich befürchtete, dass mir bald Kiemen wachsen würden, wenn ich noch weiter im Zug des feuchten Windes stand. Meine Füße liefen schon blau an.

Mein Blick wanderte auf ihnen herum und ich glaubte transparent, milchige Schwimmhäute zwischen den ausgeprägten Zehen zu entdecken. Das allein wäre schon für einen ausgewachsenen Mann mittleren Alters ein massiver Schock gewesen, aber dann..................

 

Scheiße. Sind das etwa Krampfadern. Sieht aus, wie die verdammte Landkarte von Kansas. Aber der uninteressante Teil.

 

Ich war so in diesen Irrsinn vertieft, dass ich zusammenzuckte, als er mich plötzlich ansprach:

 

„Können wir reden.“

„Ich kann dir deinen Kopf unter Wasser drücken und wir warten, ob du dich in einen Fisch verwandelst und versuchst durch deine Fingerkuppen zu atmen“ ,meinte ich ruhig. Merkte aber, wie es in meinem Hals zu tuckern begann.

„Ich verstehe das du sauer bist.“

„Oh, ich bin nicht sauer. Sauer wäre ich, wenn du mir den geliehenen Schlagbohrer nicht wiedergebracht hättest. Oder die letzte Mandarine gegessen hättest. Oder einen Eisenbahnschwellennagel in meinen Fuß geschlagen hättest. Nein, ich bin nicht sauer!!

Es ist eher abgrundtiefer Hass, den ich für dich empfinde. Hass und Abscheu vor jemanden, der vorgibt mein Bruder zu sein. Der vorgibt tot zu sein. Der sich 7 Jahre nicht gemeldet hat und offensichtlich jetzt erwartet, dass alles wieder in Ordnung ist.“

„Ja. Das verflixte 7. Jahr. Da gehen die meisten Beziehungen in die Brüche.“ ,erklärte er lapidar.

 

Da hab` ich ihm dann doch was in die Fresse gehauen.

Er fiel einfach um.

Hätte gar nicht geglaubt das ich soviel Wumms in meiner Rechten habe.

Da lief ganz schön viel Blut aus seiner Nase.

Na, da müsste er dann aber selbst mit dem Feudel ran.

Ich würde für die Reinigung nicht den kleinsten Finger rühren.

 

„Können wir jetzt reden?“ ,ließ Johnny mit verstopfter Nase hören.

 

Ich reichte ihm meine Hand und zog ihn hoch.

 

„In einer halben Stunde unten auf der Bank.“ ,sagte ich.

„Zieh dir ´ne Hose an.“ ,sagte er.

„Du hast mir überhaupt nichts zu sagen, du blöder Sack.“

„Dann zieh` halt keine an.“

 

Ich war kurz davor, ihm noch eine zu zimmern. Diesmal würde ich ihn aber liegen lassen, bis Giraffen und Erdferkel sich paaren.

 

„Schon gut kleiner Bruder. Bis gleich.“ ,meinte Johnny und schlenderte pfeifend und gut gelaunt die Treppe hinunter.

„Es waren nur 2 Minuten, du blöder Arsch. 2 Minuten bist du vor mir raus. Vorgedrängelt hast du dich. Immer hast du dich vorgedrängelt. Immer wolltest du der Erste sein.

Du blöder Wichser.“ ,schrie ich ihm hinterher.

„Immerhin. 2 Minuten.“ ,rief er zurück.

 

Ich war außer mir. Warum tat er mir das immer wieder an?

Ich leg` diesen Dummbrotbäcker um.

Ich knall den Penner einfach ab. Fertig.

Nur mein Bruder schafft es mich in diesen Zustand des Kontrollverlustes zu bringen.

Ich stürze ins Bad und ziehe mich an.

 

„Ist alles okay?“ höre ich Tasty aus dem Schlafzimmer.

„Klar. Wo ist eigentlich meine 38er?“

„Ich wusste nicht, dass du überhaupt eine hast.“

„Ich hab` sie Eduardo abgenommen, nachdem er mich überfallen hat.“

„Der behinderte Junge aus dem 3. Stock?“

„Genau.“

„Der hatte eine 38er?“

„Genau.“

„Und damit willst du deinen Bruder erschießen!?“

„Genau.“

„Achte darauf das keine Zeugen in der Nähe sind.“

„Okay. Hast du sie jetzt gesehen?“

„Was?“

„Die 38er.“

„Nein.“

„Herrgott. Warum findet man nie etwas, wenn man es braucht?“

 

Ich machte mich also mit einer Eisenstange (Das einzig Harte, was ich im Schränkchen unter dem Waschbecken fand.) auf den Weg.

Sir Edward Holmes kam gerade herunter und hielt mich an:

 

„Mein junger Freund, machen sie sich nicht unglücklich.“

„Der Sack ist schon so oft gestorben. Jetzt mache ich den Sack zu. Endgültig.“

„Bedenken sie. Es ist ihr Bruder. Sicher waren sie nicht immer einer Meinung, aber deshalb gleich eine Eisenstange in sein Auge treiben?“

„Ich werde es ihm einfach über den Schädel ziehen. Keine große Sache.“

„Es ist, wie wie der Gang zum Friseur. Ab ist ab und tot ist tot.“ ,erklärte er ruhig.

 

Ich ließ ihn einfach stehen. Wieso mischte er sich überhaupt ein und woher wusste er, dass es mein Bruder ist? Und............SHIT!!!!!!

 

Ich war kurz vor dem Platzen.

 

Johnny saß schon auf der Bank und hatte die Beine übereinander geschlagen. Er rauchte einen Tiparillo und blies kleine, weiße Rauchkringel in die Luft.

Natürlich, waren das nicht einfach verformte, Kreis ähnliche, Gebilde. NEIN!

Das waren verdammt perfekte, runde.......................KREISE!

 

Er lächelte mir zu und winkte mich heran. Wer war ich? Sein persönlicher Butler?

Ich packte die Eisenstange noch fester. Wenn ich ihn direkt hinter dem Ohr treffen könnte, wär`s gleich aus mit ihm. Würde auch gar nicht viel Aufregung geben. Ein gezielter Schlag. Ein kurzer, spitzer Schrei. Ab in den Hinterhof und unter der alten Eiche verscharren.

Merkt kein Mensch. Ist wie in der Wüste von Las Vegas. Da liegen mittlerweile so viele, das es schwer ist einen freien Platz zu finden.

Johnny nahm das alles ganz gelassen. Jetzt spreizte er auch noch beim Inhalieren den kleinen Finger ab. Ist das zu fassen?

Was für ein Snop!

Er legte beide Arme auf die Rückenlehne der Bank und legte seinen Kopf in den Nacken.

Wenn er jetzt gähnt, reiße ich ihm die Ohren ab. Beide!

Dann heißt er für mich nur noch: Vincent-----kein Ohr-----van Gogh.

 

Seine ganze Erscheinung machte einen super entspannten Eindruck. So war das immer.

Er machte irgendeinen Scheiß und ich bekam den Lederriemen.

Er verscherzte es sich mit den Straßenjungs und ich bekam auf die Fresse.

 

Zielstrebig ging ich auf ihn zu und gerade, als ich ihm den Schädel einschlagen wollte, sauste Blondie mit ihrem Fahrrad heran, machte eine Vollbremsung, überschlug sich und landete direkt vor unseren Füßen. Mann. Ich natürlich sofort voll auf Gentleman.

Mein Blondschopf war völlig von der Rolle.

 

„Danke. Sie haben mir das Leben gerettet.“ ,stöhnte sie.

Das schien mir etwas übertrieben, aber ich wollte es ihr auch nicht ausreden.

 

„Wie kann ich das nur wieder gut machen.....“ ,fuhr sie fort.

 

Naja, also da würden mir so 8 bis 80 Dinge einfallen, aber ich hatte ja nun mit Tasty, was am Laufen, also fiel das flach. Ich signalisierte ihr, dass ich vergeben war, indem ich auf meinen Finger zeigte und dann mit Daumen und Zeigefinger einen Ring formte. Den steckte ich mir symbolisch über den Finger. So im nach hinein ließ sich diese Geste sicher auch anders deuten.

 

„Hast du wieder deine nervösen Zuckungen?“ ,schaltete sich mein Bruder ein.

 

So war das immer. Gerade dem Tod von der Schippe gesprungen und schon wieder blöde Sprüche auf der Pfanne.

 

„Halt doch einfach mal deine Fresse.“ ,schnauzte ich ihn an.

„OHHHHHH!“ ,vernahmen wir ein lautes Stöhnen von Blondie.

 

Sofort wollte sich mein Bruder auf sie stürzen, um ihr vorsichtshalber eine Mund zu Mund Beatmung zu geben. Doch sie lehnte das kategorisch ab. Wenn, dann nur von mir.

 

 

Ha!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

Sie sank in meine Arme.

 

„Bitte bringen sie mich nach Hause.“ ,flüsterte sie schwach.

„Und was ist mit unserem Gespräch? Ich habe wichtige Dinge mit dir zu klären. Es geht um Familie, Bruder. Das duldet keinen Aufschub.“ nörgelte Johnny

„Blödes Gefühl, wenn man nicht an erster Stelle steht. Oder?“ ,feixte ich.

„Familie!“ ,wiederholte er.

 

Ich versuchte Blondie mit meinen starken Armen direkt vom heißen Asphalt zu kratzen und mit einer lässigen Bewegung in den Schatten zu tragen. Doch ein Knacken im oberen Halswirbel Bereich hielt mich davon ab. Meine Gesichtsmuskeln versuchten den Schmerz

weg zulächeln. Ihre Hand fuhr zufällig Kraulend über meinen Kopf.

 

„Bringen sie mich bitte nach Hause.“ ,gab sie matt von sich. „Ich brauche ihre Hilfe.“

 

Wir stiegen ins Taxi und fuhren am Central Park vorbei. Richtung Upper East Side.

Von dieser Gegend hatte ich nur vom Hören Sagen erfahren. Da lebten die Superreichen.

Madonna. Mariah Carey. Jaqueline Kennedy Onassis. Batman uuuuuuuuund Blondie.

 

Die Sonne ging glutrot hinter den Gebäuden unter und schien die Häuser davor in eine blutrote Feuerwand zu tauchen. Irgendwie teuflisch und Höllenfeuer mäßig, aber in seiner bestechenden, nahenden Zerstörung auch unglaublich schön. Fühlte mich wie ein Kind mit Streichhölzern. Ich wusste das es verboten und gefährlich war, aber gleichzeitig auch aufregend. Ich hatte das alles vergessen, aber, BUMM!, mit einem mal, war das alles wieder da. Ein Schalter wurde umgelegt und ich fühlte mich wie am Anfang eines großartigen Spiels, dessen Start bekannt, aber das Ende ungewiss war.

Ich spürte dieses Kribbeln und das tanzende Gefühl in meinem Körper. Mit einem Wort:

 

Lebendig!

 

Mit einem goldenen Fahrstuhl fuhren wir direkt in ihr Apartment, das auf dem Dach lag.

 

Hammer!

 

Sie meinte das würde man nicht Apartment, sondern Penthouse nennen. Ganz schön besserwisserisch die Puppe.

Ich meinte das wüsste ich selber, weil ich ja die Zeitschrift Penthouse abonniert hätte und da könnte man halt reichlich schöne Locations und Strände und Dachterrassen und nackte Tatsachen beobachten.

Da hat sie aber ganz schön geguckt. Tja, weltmännisch kann ich auch.

 

Es gab sogar einen riesigen Swimmingpool. Sie zog sich gleich mal komplett aus, um baden zu gehen. Die Kinnlade fiel mir in die Kniekehlen und meine Augen traten aus den Höhlen, um besser sehen zu können.

 

Natürlich, war ich dagegen immun, denn Tasty hatte sich in meinen Gedanken breit gemacht und lehnte sich an meine schmale Schulter und das war gut so.

 

------------------So. hier ist jetzt so eine Art Zäsur. Oder so ähnlich.------------------

 

Also. Ich hab das schnell mal gegoogelt. Zäsur ist so ein ganz krasser Einschnitt. Sind ja nicht alle so schlau und Fremdwort gewandt, wie mich einer ist. Jetzt geht`s auch in der Jetzt Zeit weiter, weil das nämlich Hammer ist.

 

Sie steht auf den Zehenspitzen am Beckenrand und reckt ihre Arme nach oben zur Sonne.

 

Oh, mein Gott. Diese Brüste sind der Hammer. Komplett rasiert. Nein ich guck da nicht hin. Auf keinen Fall. Jetzt bückt sie sich auch noch nach vorn. Das ist der Wahnsinn. Was will die Frau von mir? Diese Pobacken! Die sind doch nicht echt. Aber sie bewegen sich ganz natürlich. Rechts. Links. Ganz geschmeidig. Das sieht gut aus. Ich guck jetzt woanders hin. Schöne Pflanzen. So grün. Schöne Blätter. Ist das Marihuana? Wo bin ich hier eigentlich.

Ich gehe am besten.

 

„Du siehst durstig aus. Wie wäre es mit einem Single Malt. Macallan 1926. Fine & Rare.

60 Jahre gereift. Es wurden nur 40 Flaschen davon abgefüllt.“ ,erklärt Blondie

„Klingt teuer.“ ,krächze ich.

„Ach. Geld hat keine Bedeutung. Ist doch nur Papier.“

„Klar, und ich wette die alleinerziehende Mutter mit 3 Jobs und fünf Kindern sieht das genauso.“

„Dafür gibt es doch Nannys und Einrichtungen.“

 

Jetzt fand ich sie gar nicht mehr so sexy. Im Gegenteil. Fand sie sogar ziemlich hässlich und

unsensibel. Das machte es mir leichter.

 

„Also ich muss dann mal los.“ ,sage ich bestimmt.

„Och nö. Bitte. Noch nicht. Ich werd` schon wieder so traurig und meine Haut ist auch ganz heiß. Sogar von innen“ ,schniefte sie.

„Ich denke du kommst auch allein zurecht.“

Sie dachte kurz nach und änderte ihre Taktik.

 

„Ich habe das Gefühl verfolgt zu werden.“ ,flüsterte sie.

„Haben wir das nicht alle mal?“

„Ja besonders, wenn ich Rad fahre. Ständig ist jemand hinter mir.“

„Mmmmmmmmmmh.“

„Und außerdem wurde mein Chihuahua gestern gestohlen. Mein kleiner Liebling. Er ist das, was ich neben meinem Schmuck, am meisten liebe.“

„Schön das du Prioritäten setzen kannst.“ ,gebe ich gelangweilt von mir.

„Ja nicht wahr. Das sagen meine Freundinnen in St. Moritz auch immer.“

„Beim Skilaufen?“

„Beim Whirlpool im Swingerclub.“

„Im Swingerclub.“ ,wiederhole ich.

„Schockiert?“

„Nein......Ich selbst bin ja auch.....im......Nein. Ich war noch nie im Swingerclub. Mehr als

2 Personen beim Liebesspiel machen mich immer nervös.“

„Je mehr Hände desto besser.“ ,meint sie begeistert.

„Also mit uns beiden, das wird nichts. Schau mal du bist wirklich heiß, aber auch total durchgeknallt. Und zieh dir endlich was über deine makellosen Brüste!“

 

Sie wirft sich einen durchsichtigen Bademantel über. Alles klar! Schön, wenn man weiß, was zu tun ist. Sie streckt und reckt sich wieder. Sehr verführerisch.

Ihre Nippel sind so groß, wie tief dunkelrote Kirschen. Meine Zunge beginnt auszutrocknen. So, Sahara mäßig. Muss schon 30 Jahre her sein, dass ich was getrunken habe.

Ein Glas Wasser oder eine Orange oder die feuchte Haut dieser Wildkatze würden reichen mich am Leben zu halten.

Dann geht sie in ihr Loft und zieht sich einen schwarzen Hosenanzug an, der aus ihr Catwoman macht. Miau! Unglaublich, was alles in Frauen steckt. Beziehungsweise, wo Frauen überall drinstecken.

 

Sie setzt sich mir gegenüber auf eine Liege und sagt, so ganz nebenbei, während sie sich einen Martini eingießt und sich selbstverliebt das blonde Haar zur Seite streicht:

 

„Ich bin beim KGB.“

„Ich bin bei der Heinzelmännchen GmbH und wir wollen demnächst einen Bingo Abend, im Wohnheim für Senioren, veranstalten. Wenn du Lust hast, komm einfach vorbei und wir trinken ein Gläschen Rote Beete.“ ,erwidere ich.

„Ich weiß das du eine Agentur ins Leben gerufen hast. Dirty Deeds. Nach unseren Informationen bist du sehr erfolgreich. Du bist verdammt gut in deinem Job.“

„Sehr schmeichelhaft.“

„Du erledigst Aufträge jeglicher Art und du trägst Superman Unterwäsche, weil du dich dann wie ein Held fühlst und dein Onkel ist Drogendealer und dein Bruder steckt mit drin.

Wo ist er?“

„Meine Güte. Ich hab einmal diese Unterwäsche getragen. Einmal.“

„Du trägst sie immer an ungeraden Wochentagen.“ ,hält sie mir vor.

„Na und. Wenigstens bin ich nicht beim russischen Geheimdienst.“

„Wo ist dein Bruder?“

 

Das wird mir zu blöd. Also stehe ich auf und sagte:

 

„Das wird mir zu blöd.“

„Setz dich!!!“ ,sagt sie mit Nachdruck und kickt mir die Beine weg.

Sofort schwingt sie sich auf meinen Brustkorb und setzt die Todesgrätsche an.

Mit ihren Schenkeln klemmt sie rechts und links meinen Kopf, wie in einen Schraubstock ein und die Luftzufuhr passiert eher schemenhaft.

Mein Bewusstsein schwindet, wie so ein beknackter Schneemann in der Sonne. Es ist total bescheuert, aber ich muss lachen und verbrauche den Rest meiner gespeicherten Luft.

 

Da der Sauerstoff ins Nirvana abgleitet, beginne ich kleine Elefanten zu sehen.

 

Außerdem meldet sich eine alte Bekannte in meinem Unterbewusstsein:

 

Frau Dr. Quinn – Die Zahnärztin aus Leidenschaft

 

EoZ > Einsam oder Zweisam!

 

Das ist eine meiner Lieblings Therapien, weil wir da nur über mich reden.

Über meine Lieblingsorte. Meine Wünsche. Meine Ängste. Meine Hingabe.

 

Und gerade, als ich mich der Atemlosigkeit meines Daseins hingeben will wird mir meine Situation abermals bewusst.

 

Blondies Hosenanzug ist am Schritt offen. Großartig. Toller letzter Ausblick.

Am Rande bekomme ich noch den Duft ihrer süßen Möse, der mich in sagenhafter Weise umwabert, mit.

 

„WO – IST – DEIN – Bruder?!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ ,schreit mich die blonde Schlampe an.

 

Ich versuche mit den Schultern zu zucken. Doch das geht nicht. Es geht gar nichts mehr.

Das Lachen ist mir auch vergangen. Noch einmal dieser Duft. Herrlich. Ich schließe die Augen

Gibt sicher schlimmere Abgänge.

 

Ich höre ein lautes KLONG!

 

Blondie fliegt zur Seite und ihr Blut verteilt sich auf meinen puterroten Gesichtsfalten.

 

Durch einen Schleier entdeckt ich Tasty.

 

„Wir müssen los!“ ,ruft sie und zieht mich hoch.

 

Meine Gummibeine halten mich nicht und ich knalle auf den Boden. Das ich auch mit dem Kopf auf die Marmorfliesen donnere bekomme ich nur peripher mit. Jetzt blutete ICH die Fliesen voll.

 

Na Bravo.

 

 

Irgendwie schaffe ich es, mit Tasty´s Hilfe, hoch zu kommen. In ihrem Auto, das mit den ganzen leeren Plastikflaschen und Wattepads einer billigen Kosmetikabteilung nicht unähnlich ist, riecht es nach Duftbäumchen. Nadelwald. Dann gehen meine Lichter aus.

 

Ich erwache in einem weichen Bett, mit einem Kopfverband. Mein Schädel brummt.

Im gegenüberliegenden toten Fernseher kann ich mich sehen und empfinde, die sich rot färbenden Binden, als Auszeichnung in einem schrägen, nicht vorherzusehenden Fight mit einer Bestie.

Ich verdränge erfolgreich, das ich mich selbst, aus lauter Dummheit, in diese gefährliche Situation gebracht habe.

 

„Wie geht es dir?“ ,höre ich die flüsternde, liebevolle Stimme von Tasty.

„Du hast mir im letzten Moment etwas Luft zugefächelt. Danke.“

„Du bist in Gefahr. Ich pass auf dich auf.“ ,sagt sie ernst.

 

Ich schnall das alles nicht und um besser damit klar zu kommen, tippe ich grad mal diese Worte in mein elektronisches Tagebuch. Eben, war ich noch der nette junge Mann von nebenan. Von allen geliebt und bewundert und jetzt befinde ich mich mitten in einer absonderlichen Detektivgeschichte mit ungewissen Ausgang. Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Was, wenn ich morgens mit einem Messer im Rücken aufwache und nicht mal meine Sünden gebeichtet habe?

Nehme mir vor, in den nächsten Tagen eine kleine Liste aller schlimmen Sachen, die ich in meinem Leben gemacht habe, aufzuführen. Inklusive das Klauen eines

Musketier Schokoriegels am Kiosk von Herrn Schlichting, als ich sechs war.

 

Langsam kehrt so was wie Leben in meinen ausgepressten Körper zurück und ich beruhige mich.

 

„Wer bist du wirklich?“ ,krächze ich.

„Ich arbeite beim FBI. Das nächste Paket ist im Club Top Ten.“ ,erklärt Tasty.

„FBI? Was geht hier überhaupt vor? Blondie ist KGB Agentin und liebt Swingerclubs.

Du bist eine Kokain Abhängige Straßenreinigungskraft, die mir irgendwas von gr0ßer Liebe vorgaugelt und mich immer mit diesen gierigen, geilen Blicken anschaut.“

„Ich bin FBI Agentin.“ ,fügt sie hinzu. „Und das mit der Liebe ist echt.“

„Scheiße. Ich habe keine Ahnung was hier echt ist und was nicht.“ ,erkläre ich kurzatmig.

„Du hyperventilierst mein Liebling.“ ,flötet sie.

 

Das Atmen fällt mir schwer. Der Boden wird unter meinen Füßen weggezogen und ich stehe vor dem Tor zur Hölle. Der Teufel grinst mich an. Ich versuche ihm eine auf Maul zu hauen, kann mich aber nicht bewegen. Scheiße. Ich bin am Arsch.

 

„Na Wichser. Das ist wohl eine Nummer zu groß für dich!?“ ,höhnt der Teufel.

 

Ich atme in eine Tüte. Ein und Aus. Ein und Aus. Das Flimmern vor den Augen ist eigentlich ganz schön. Langsam komme ich wieder zu mir. Tasty sieht süß aus. Sie hat diesen unschuldigen Blick aufgesetzt. Steht ihr gut. Sie zeigt mir ihren Ausweis, um mir zu beweisen, das sie wirklich beim FBI ist. Auf dem Bild guckt sie streng und mitleidlos. Hammer!

Scheint echt zu sein.

 

Die Vorstellung es mit einer Agentin getrieben zu haben, ist unheimlich sexy. Fühle mich wie Sunshine Superman. The happiest man alive. Ich mache also erst mal auf cool.

 

„Ok. Ich stelle fest, das wir in einer unübersichtlichen Situation stecken.“

„Ja. Was machen wir...........?“ ,stellt Tasty, so auf leise fragend, in den Raum.

„Wir gehen einen Hot Dog essen. Ich bin sooooooooooo hungrig. Alter Schwede.“

„Ja das ist eine Option. OOOOOOOOOOOOOOOder...........?

„Sex?“ ,frage ich treudoof und bereue sofort meinen Einwurf.

„Top Ten...............?“ ,kontert Tasty.

„Yes. Ab in die Schuhe und zum Club.“ ,rufe ich freudig und merke das meine Emotionen nicht zur Situation passen. Da es aber jetzt zu spät für Reue ist, tue ich so, als hätte ich den totalen Durchblick und erbreche mich in den Blumentopf der grünen Zimmerpflanze. So.

Das ist erledigt.

 

Wir greifen uns ein Taxi und während wir dahin brausen, schiebe ich meine Hand unter ihren Pullover. Ist das etwas Angorawolle? Boah, ist die weich. Dazu diese wunderbare, zarte Haut. Meine Fingerspitzen freuen sich einen Ast ab, während ich wieder mal mit trockenem Mund dasitze und mir wünsche im Schweizer Kanton Graubünden zu sein, um den Süßwasser See Prättigau/Davon leerzutrinken.

 

Der flauschige Pullover gleitet über meinen Handrücken, während ich ihre Brüste umfasse. Fühlt sich galaktisch an. Mann, die sind echt klasse. Nicht zu fest. Nicht zu weich. Gerade richtig. Meine Brustwarzen werden hart. Steinhart. Kleine Kieselsteine. Sie drücken sich durch mein schwarzes Hemd. Jetzt zeigen auch ihre Nippel eine Reaktion. Bin kurz vor einer Schnappatmung. Wo ist die verdammte Tüte? Ich dreh gleich durch. Egal.

 

 

Wahnsinn.

 

 

Die Taxifahrerin beobachtet uns. Sie ist 24 und heißt Romina Powers. Ehemalige Italienerin.

Ehemalige Exil Kubanierin und Model Schrägstrich Erotik Darstellerin. Sie ist heiß.

Kurze, hellblau/grau/türkis gefärbte Haare mit einem Stich ins Anthrazitviolett.

Sie trägt ein enges, schwarzes, kurzes Kleid. Ihre kleinen, spitzen Brüste brauchen keinen BH.

Sie hat zig Goldketten und glänzende, schwere Armbänder die sie zur Schau trägt. Das sieht prollig und gefährlich aus. Ihre fiesen, eisigen Augen fügen sich geschmeidig in das Bild einer Massenmörderin auf Seelenfang. Ich habe echt Angst vor ihr, aber gleichzeitig erregt mich der Gedanke das sie uns beobachtet.

 

Ich will dieses Gefühl noch weiter genießen und mich daran aufheizen, aber leider sind wir jetzt da und schlendern Hand in Hand zum Eingang.

 

„Das hat dich ziemlich geil gemacht. Oder?“ ,stellt Tasty fragend fest.

 

Ich fühle mich ertappt.

 

„Äh.........was meinst du?“ ,haue ich so raus, um Zeit zu schinden.

„Das du mich angefasst hast und Romina zugeschaut hat.“

„Also. Äh. Nein. Bin doch nicht pervers.“ ,weise ich beleidigt alle Anschuldigungen von mir.

„Mich hat es auch heiß gemacht.“ ,flüstert sie

„Ja. Ich fand es auch geil.“ ,gebe ich nun zu.

„Ja. Und diese eiskalten Augen. Gruselig.“

„Ja. Gruselig und...........“

„Erregend.“ vollendet Tasty den Satz.

„Ich liebe dich.“ ,sage ich so leise das es keiner hören kann.

„Ich dich auch.“ ,sagt sie das ich es genau hören kann.

 

Wir stehen vor dem Top Ten. Früher stand der Laden in Hamburg auf der Reeperbahn.

Dann hat irgendein reicher, Musik begeisterter Amerikaner den Schuppen abgebaut.

Stein für Stein. Schraube für Schraube. Und hier her verfrachtet.

 

Und warum? Weil er den ganzen verknarzten Typen aus den 50ern und 60ern nah sein wollte.

 

Oben auf der Tafel stehen noch die ganzen Namen:

 

The Beatles. Tony Sheridan. Gerry and the Pacemakers. Dave dee, Dozy, Beaky Mick & Tich.

The Monks. Albert Lee. Alex Harvey. The Liverbirds. Freddy & the Dreamers. The Searchers.

Johnny Kidd and the Pirates. Ray Charles. Fats Domino. Gene Vincent. Jerry Lee Lewis.

 

Naja. Interessiert heute keinen mehr.

 

„Hier ist sie also, die Nummer 10.“ ,stelle ich trocken fest.

„Finde das Koks, dann findest du den Dealer.“ ,sagt Tasty.

„Wer ist diese Schlampe, die mir den Lufthahn zudrehen wollte, eigentlich?“

„Blondie?“

„Genau!“

„Sie heißt Tamara Tschertschenko. Geboren 1984 bis 85 in Sibiren. Eine Zangengeburt, die am 31.12. durch eine Hebamme namens Mrs. Watson stattfand. Tamara ist eine eisenharte Fighterin und gläubige Marxistin. Sie ist in der Volksgruppe der Tschuktschen groß geworden und hat dort alles über das Überleben in der Eiswüste gelernt. Sie gibt niemals auf und kämpft, bis sie ihr Ziel erreicht hat.“

„Gibt es noch etwas das du mir über DICH sagen willst. Wie ist dein richtiger Name?“

„Den kann ich dir nicht sagen. Würde ich es tun, müsste ich dich danach sofort erschießen.

Ich liebe Meerschweinchen und Batgirl. Ich habe verschiedene Ausbildungen in der

CIA / NSA / DEA und natürlich des FBI durchlaufen. Ich stehe über dem Gesetz und bin grundsätzlich Undercover unterwegs. Ich handle selbstständig und habe die Lizenz zum Töten.“

„Wie James Bond?“

„Genau.“

„Hammer!“ ,füge ich abschließend hinzu.

 

Das Top Ten ist jetzt ein Club der einsamen Herzen und zügellosen Leidenschaften und hat einen 24 Stunden Service.

Direkt vor uns sehen wir Tamara die gerade hineingeht. Sie trägt einen Latex Catsuit mit Augenmaske. Heute ist wohl Themenabend.

 

„Steck die Zunge wieder rein und hör auf zu sabbern.“ ,lässt Tasty vom Stapel und lacht.

 

Ich fühle mich wieder ertappt und fummle ein steinhartes Kaugummi aus der Tasche.

 

„Ich werde heute Abend für dich mein Barbarella Kostüm anziehen und dich zum Schreien bringen. Du geiler Hase.“ ,flüstert Tasty mir ins Ohr.

 

Ich denke an Jane Fonda und den gleichnamigen Film von 1968. Boah. So sexy.

 

Wir stehen vor dem Swingerclub und einer uralten Neon Reklame, die auch aus den 60ern zu sein scheint. Ich muss Lachen und drücke die Türklinke herunter. Im gleichen Moment explodiert im Innern eine Bombe und wir werden samt Tür Richtung Osten geschleudert.

 

Ein kleiner süßer Engel, mit Minirock und hochtoupierten Haaren tanzt mit dem Teufel, von vorhin, im Frack einen Salsa.

Nun, das ist wohl das Ende. Dachte immer, dass Leben würde in rasender Geschwindigkeit an einem vorbei ziehen. Pustekuchen. Engel – Minirock – Teufel – Salsa. Das ist wohl alles was bleibt.

 

Ich spüre nichts. Da ist nur diese Freiheit und das die ganze Suche nach einem Sinn endlich ein Ende hat. Alles ist leicht und schmerzfrei.

Jedenfalls bis zu dem Augenblick, als Tasty mir eine gepfefferte Ohrfeige gibt.

 

„WIR MÜSSEN LOS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ ,schreit sie.

 

Meine Seele, oder das was ich dafür halte flutscht zurück in meinen Körper.

Ich blute aus einer Öffnung am Kopf. Bin ja für alles offen, aber das geht mir dann doch einen Schritt zu weit.

Ich wundere mich ein bisschen über das helle Rot des Blutes und denke an die Häuser und die untergehende Sonne und den Teufel und das er mich jetzt holen kommt. Scheiße!

Ich muss wieder lachen, obwohl es wieder nichts zu lachen gibt.

 

Wie bei einer politischen, überflüssigen Debatte, wo du denkst:

 

 

-Meine Fresse das sind ja die größten Honks, die ich je gesehen habe und die regieren unser Land und entscheiden über Krieg und Frieden und Marmeladenbrötchen. Am besten leg` ich mir gleich mal `ne Knarre zu, um mich selbst zu verteidigen, wenn es zum Äußersten kommt.-

 

 

Das Loch im Kopf ist echt klein und der rote Rinnsal der einfach herausfließt ist auch klein.

Ich spüre keinen Schmerz. Keine Bad Vibrations. Ich denke immer nur:

 

 

Scheiße, was passiert hier gerade?

 

 

Tasty schreit mir wieder irgendwas zu, aber ich bin einfach nur unendlich müde.

 

Wir stolpern davon und schaffen es irgendwie zum Hafen. Dort verstecken wir uns.

Es ist kalt, obwohl uns die Sonne die Sommersprossen wegätzt.

 

„Mann. Ich bin so durstig. Ich könnte einen Ozean leer saufen.“ ,stöhne ich.

„Direkt vor der Tür ist der Hudson River.“ ,lacht sie gestresst.

 

Meine Hand greift nach ihrem Arm und ich ziehe sie zu mir heran. Sie ist verschmutzt. Ihr Gesicht ist voller Staub. Die Wimpern sind verklebt und mit den vielen, kleinen Wunden sieht sie, wie Edward mit den Scherenhänden aus. Und trotzdem ist sie die schönste Frau, die ich je gesehen habe und ich fühle mich aufgehoben.

 

Die Dunkelheit kommt, wie ein lang vermisster Freund. Tasty will meine Wunde mit ganz normalem Garn, das sie in der Hütte findet, nähen. Ich sage, das ist kein Problem, weil ich das ja im ersten Teil von Rambo, mit Sylvester Stallone, gesehen habe. Und da ging ihm das ganz locker von der Hand. Deswegen kann es nicht so schlimm sein.

Doch nach dem ersten Stich und lautem Schreien meinerseits entschloss ich mich erst mal die Narkose abzuwarten. Daraufhin schlug sie mich mit einem Kinnhaken nieder und als ich erwachte, war alles schon passiert. Was für eine Braut. Halleluja.

Wir schleichen zu Mrs. Watson, weil Tasty meint, sie ist auf unserer Seite, da sie vor Jahren, vom FBI, ins Zeugenschutzprogramm genommen wurde.

Auf die Frage, warum sie denn immer noch den gleichen Namen hat, sagt sie die geheimnisvollen Worte: Devils Gate.

 

Ich nicke und tue wieder mal so, als wüsste ich genau Bescheid.

 

Der Weg durch die Straßen gestaltet sich dann doch schwieriger als erwartet.

Es sind zahlreiche Leute und Gesindel unterwegs. Der Unterschied ist nicht immer so klar, wie man landläufig zu glauben scheint. Da ist zum Beispiel Ripper Jack:

 

Er leidet an Schizophrenie. In einem Moment ist er ein liebenswerter Familienvater und im Nächsten ein Bäuche aufschlitzender Killer, dem es nichts ausmacht neben seinem Opfer ein Picknick zu veranstalten und lustige Geschichte aus seiner Zeit beim Bergbau zu erzählen.

Heute hat er eine besondere Persönlichkeit hervorgekramt. Die des Quartals saufenden Chirurgen, der wieder mal von seiner Frau, mit einem halbseidenen Ganoven aus Little Italy, betrogen wird.

Er trägt unter seinem Lodenmantel einen grünen Op Kittel, der ihm sehr gut steht.

Wir entdecken, bei genauerem hinsehen, zufällig, wie er eine Nasenoperation an einem Knochenbrecher durchführt. So werden Geldeintreiber für die örtliche Mafia genannt.

 

Wir können uns davon machen bevor er uns entdeckt.

 

Ich muss unbedingt etwas trinken und da Benny`s Taverne grad in der Nähe ist, kehrten wir dort ein und bestellen Fassbrause.

Noch nie hat mir ein Getränk so viel Erfrischung geboten.

 

Benny`s irische Abstammung kann man an seinen roten Haaren und den grünen Augen gut erkennen. Sein eigentlicher Name ist Patrick O`Brian. Freunde nennen ihn Paddy, den Iren.

Er hat ein freundliches Naturell und ein gutmütiges Denken mit einem Schuss Wahnsinn.

Ich mag ihn und er mich. Ich nenne immer: Paddy den irren Iren.

 

Sein Laden ist gemütlich und neu eingerichtet. Also vor 50 Jahren. Seitdem hat sich nichts verändert. Immer noch die gleiche, alte vermoderte Spelunke, mit einem fetten Kugelfisch der aufgeblasen von der Decke hängt und mich anglotzt.

Ein 3 Meter langes Krokodil fletscht die Zähne und liegt ausgestopft auf dem Tresen.

Deshalb wird auch erwartet das man seinen Drink mit einem Zug hinunterstürzt, weil man die Gläser nirgends abstellen kann.

Über der Bar hängt eine lebensgroße Fotografie von Spike, dem Astronautenmops. Gleich neben Kuno, dem Killerkarpfen. Bruno, der Braunbär, mit seinem grauen Oberlippenbart, schießt natürlich den Vogel ab, während Florence, die Nachtigall Dame auf unnahbar macht.

 

Ich mag diese alten Bilder. Sie haben etwas beständiges. Etwas bleibendes.

Wie eine schöne Kindererinnerung.

 

In einer langen, gläsernen Röhre, direkt über dem Tresen, wandert ein schwarzer Skorpion auf und ab. Seine Angriffslust ist allgegenwärtig und ungebrochen.

Manchmal, wenn Paddy genervt von einem besoffenen Gast ist, gibt’s erst was auf die Fresse und dann den warnenden Zeigefinger nach oben zu seinem Kumpel Steven, dem Skorpion.

 

Der Laden ist gerammelt voll und riecht nach Schweiß und alten Socken. Nach billigen Parfüms und kleinen Chinesen. Einer davon tippt mir auf die Schulter.

„Feng, alter Halunke, auch in dieser Spelunke?“ rufe ich ihm fröhlich zu und bin gleichzeitig total begeistert von meinen gereimten Wörtern.

„Paket 10 hat sich erledigt.“ ,sagt er.

„Ich weiß Feng. Ich war dabei.“ ,während ich es sage zeige ich auf meine Kriegsverletzung am Kopf und hoffe, das es ihn erstaunt. Er nimmt es leider überhaupt nicht zur Kenntnis. Penner.

„Monday. Wir müssen die letzte Lieferung unbedingt finden bevor sie zerstört wird. Außerdem habe ich eine Nachricht von ihrem Onkel Friedrich aus Panama.“

„Du hast eine ziemlich große, zerstreute Verwandtschaft.“ ,gibt Tasty ihren Senf dazu.

„Onkel Friedrich ist vor 1000 Jahren nach Kanada ausgewandert.“

„Panama liegt auf einer Landbrücke zwischen Mittel und Südamerika und wird in der Mitte vom Panamakanal durchbrochen.“ ,verbessert mich Feng.

„Feng. Machen sie hier doch nicht auf Schlauberger. Was ich sagen wollte war, das mein Onkel halt von diesen großen weißen Panama Hüten total begeistert war und deswegen dorthin ausgereist ist.“

„Und um ein Drogenkartell aufzubauen.“, fügt Tasty hinzu.“

„Ja, gut. Stimmt schon in gewisser Weise. Aber eben auch diesen berühmten Hut.“

 

Feng verdreht die Augen. Was man kaum sieht da er ja nur Sehschlitze hat und es gut verstecken kann. Aufgrund meiner exzellenten Auffassungsgabe bemerke ich es natürlich trotzdem.

 

„Ihr Onkel Friedrich aus Panama hat ihrem Onkel Waldemar in Südafrika eine Nachricht übermittelt, die dieser an mich weitergeleitet hat und ich ihnen nun, mit großer Dringlichkeit, weitergeben soll. - Der Adler ist gelandet. - “ ,doziert mein kleiner Asiate.

„Das Ganze wird etwas unübersichtlich, Feng.“ ,entgegne ich nachdenklich.

„Weil sie einfach nicht richtig aufpassen, Monday. Sie müssen aufpassen, sonst kommen wir hier nicht weiter.“

„Was wollte mein Onkel Waldemar mir denn damit mitteilen, Feng?“

„Das müssten sie wissen Mr. Moon.“ ,meint Feng und verdreht wieder die Augen.

 

Das nervt und ich überlege, ihn in einen Cocktailshaker zu stecken und mal ordentlich durchzuschütteln.

 

Im Radio läuft Give a little Love von den Bay City Rollers. Den Song hat mein Onkel geliebt. Und ich denke an die Zeit, als er noch bei uns im Keller wohnte und seine Zeit mit Crack kochen verbrachte. Meine Schulkollegen fanden das schräg und in gewisser Weise vermutlich auch kriminell. Aufgrund dessen geriet ich jeden 2. Tag mit ihnen darüber in einen Streit.

Dabei hatten die wirklich keinen Grund sich darüber aufzuregen, denn einige in unserer Klasse hatten äußerst merkwürdige Freunde oder Hobby`s:

 

Frederik züchtete Fliegen, um sie, wie Brieftauben abzurichten.

Henschel küsste nur Frauen mit Hasenscharte, weil das so schön auf der Oberlippe ruppelte. Shapiro dachte, er wäre Gandhi und trug nur weiße Bettlaken. Auch im Winter.

Gerik meinte, ein großer Artist zu sein und fiel beim balancieren von der Wäscheleine.

 

Aber, das war Kinderkram, weil mein Partown Onkel wirklich alles in den Schatten stellte.

Er kannte weder Gut noch Böse. Weder Freund noch Feind. Er kannte nur eins. Sich selbst. Waldemar. The King from Südafrika. Simply the Best.

Er stand über allem und alles hatte sich ihm unterzuordnen. Er wäre sicher ein guter, grausamer Diktator geworden, wäre da nicht seine Faulheit gewesen.

Er ließ sich sogar eine Kloschüssel ins Schlafzimmer stellen, weil der Weg ins Bad zu lang war.

Der Typ hatte sie nicht alle.

Er sagte immer Capone sei sein Pate und der würde ihm genau sagen, was er zu tun hätte.

Manchmal sagte er auch, er sei Capone und hätte Syphillis. Genau wie Nietsche, sagte ich dann. Worauf er lachte und mir eine gepfefferte Ohrfeige gab.

Das ging für mich in Ordnung, aber mit der Zeit wurde er immer unberechenbarer und begang mich jeden Tag mit einem Stock zu schlagen. Er hatte so eine Art Rinderwahnsinn im Kopf und der ließ ihn Dinge tun, die man nur in diesen Splattercomics las.

 

Mein Onkel sagte immer:

 

„Irgendwann komm ich groß raus und dann werde ich diesen ganzen Pissern in den Arsch treten.“

 

Meine Mum hat dann immer gelacht und ihm die Ohren langgezogen, weil er so eine Stuss redete. Dann ist er beleidigt abgezogen und hat irgendein Gebäude abgefackelt.

Denn neben Drogenproduzent, Dealer und Arsch, ist er auch ein gesegneter Pyromane gewesen. Von keinem bewundert und von allen gehasst.

 

Seine kurze Nase und tiefliegenden Augen, die keine besondere Farbe hatten, sondern mehr so aschgrau waren, lieferten uns den Beweis, das der Mensch in direkter Linie von Cola Dosen abstammte.

Seine kurzen, verdrehten Arme endeten in riesigen, schaufelartigen Händen, die früher sicher mal Badewannen gewesen waren. Er litt an einer Wirbelsäulenverkrümmung, die dazu führte, dass er nur weit vornübergebeugt gehen konnte und seinen kleinen Maulwurf Kopf weit nach hinten legen musste um seinen ablehnenden Mitmenschen in die Augen schauen zu können.

 

Er malte sich immer einen blauen Anker auf die Wange, um zu zeigen was für ein geiler und unberechenbarer Typ er war. Als ich ihm mal sagte, das rote Federboas, um seinen Hals total schwul aussähe hielt er mir sein Messer an die Kehle.

 

„Für eine Rasur bin ich zu jung und so eine Federboa ist, bei Licht betrachtet, doch ziemlich cool, aber vielleicht lieber in schwarz oder pink.“ ,presste ich gequält hervor.

 

Da lachte er und küsste mich auf die Stirn.

 

„Wir bleiben in Verbindung. Ich reise morgen ab.“ ,warf er mir damals lächelnd zu und am nächsten Tag, war er tatsächlich aus der Kellerwohnung ausgezogen.

 

Seitdem bekomme ich immer, zum Jungfrauen Tag, der am 11.11. um 11 Uhr 11 ist, eine Postkarte mit seinem fotografierten Mittelfinger.

 

„Also. Der Adler ist gelandet, kann nur bedeuten, das er da ist, um mir einen Besuch abzustatten oder wir unbedingt die letzte Lieferung bergen sollen, sonst reißt er uns sie Augen raus.“ ,sinniere ich.

„Ich könnte mir vorstellen, dass damit die Mondlandung 1969 gemeint ist.“ ,sagt Tasty.

„Wirklich?“ ,fällt ganz verwundert aus meinem Mund.

„Nein. Das war ein Scherz.“ ,sagt Feng.

„Wirklich?“ ,wiederhole ich.

„Ja.“ ,sagt Tasty.

„Naja. Das ist hier keine Quiz Show und wir sind hier nicht bei -Wünsch dir was-. Das klären wir später. Wir müssen ins Safe Haus.“ ,bestimme ich und komme mir unheimlich wichtig vor.

„Safe Haus?“ ,fragt Tasty.

„Du weißt schon. D A S S A F E H A U S !“

„Ja. Sicher.“ ,pflichtet sie mir bei und zwinkert mir zu.

 

Die Nacht ist warm und sternenklar. Hand in Hand schlendern Tasty und ich durch die Straßen und tun so, als wäre alles in Ordnung. Als wären wir ein Liebespaar und die Welt da draußen Rosarot.

Unter einer alten gusseisernen Laterne nehme ich sie, Hollywood mäßig, in den Arm und beuge sie gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz

weit nach hinten.

 

„Ich bin ein großer Tango Tänzer in meiner Jugend gewesen.“ ,hauche ich ihr ins Ohr.

„In deiner Jugend?“

„Ja. So mit sechs. Im Kindergarten. Da gab es diese uuuuuuuuuuuuuuuuunglaublich nette, zierliche Puppe, mit suuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuper roten Lippen und sobald Charles Romuald Gardès auf dem Plattenteller lag, habe ich so was von eine kesse Sohle mit der Kindergärtnerin aufs Parkett gelegt.“

„Du freches Ding.“ ,sagt sie und kneift mich in den Arm.

 

Ich entdecke hinter einem gusseisernen, schwarzen Zaun einen kleinen Wiese mit knorrigen Eichen, auf dem ein Wintergarten steht.

Wir klettern hinüber, dringen in das luxuriös ausgestattete Häuschen ein und ziehen uns aus. Wir legen uns, mit einer wollenen Wolldecke, aufs steinharte Sofa, im Empire Stil und knutschen.

 

„Wie ist das mit Mrs. Watson damals gelaufen?“ ,frage ich.

„Sie hat Tamara zur Welt gebracht und ist dann nach Amerika geflohen. Sie lebte einige Jahrzehnte unerkannt in einem Haus. Aber jetzt wo Tamara aufgetaucht ist, wird alles in Frage gestellt. Wir müssen für ihre Sicherheit und ihre Geheimhaltung sorgen.“

„Das werden wir. Ziehen wir uns an.“

 

Wir gehen nach Hause. In der Gun Hill Road ist alles ruhig. Wir schleichen auf Katzenpfoten die Treppe rauf, aber Mrs. Watson ist nicht da.

 

„Hier muss ein Kampf stattgefunden haben. An der Spüle ist der typische Blutfleck. Sieht total nach diesem Psychopathen aus. “ ,stelle ich fest.

„Oder jemand will uns glauben machen, das Ripper Jack dafür verantwortlich ist.“ ,gibt Tasty angeberisch, total überflüssig und affektiert von sich.

 

Bin ich denn hier der einzige Normale und Zurückhaltende in diesem Reigen voller bescheuerter Wahnsinniger?

 

Mann. Ich bin wieder mal auf Zinne. Ich brauche unbedingt demnächst mal ein Erfolgserlebnis oder verdammt guten und versauten Sex.

 

Ja, na gut. Tasty hatte natürlich recht, aber das konnte ich einfach nicht zugeben.

 

Denn schließlich bin ICH doch hier:

 

Der Meister aller Klassen und der Obermacker Super Duper Oberfuzzie Hero Detektiv.

 

Musste wieder klar kommen. Reiß dich zusammen Alter. Schick das Kind wieder zurück ins Kleinhirn. Du bist ein reifer ausgewachsener Mann, Monday!

„Also.“ ,gebe ich versöhnlicher von mir. „Fassen wir noch mal zusammen: Mrs. Watson ist die Hebamme von Tamara, ehemals Blondie und lebt rein zufällig in einer Assi Gegend im Zeugenschutzprogramm. Sie ist weg und hat einen mysteriöser Blutfleck hinterlassen, der ihrer sein könnte. Oder auch nicht. Und Jack, den wir gerade bei seiner Sauftour gesehen haben, könnte dafür verantwortlich sein. Oder auch nicht.“

„Ja das sind die Fakten und die Dinge, die wir nicht wissen.“

 

Ich habe das Gefühle, das sie das nur sagt, weil sie mich loben und nicht noch mehr verärgern will.

 

Mann. Ich brauche unbedingt frische Luft.

 

„Ich nehme mir mal ein bisschen Zeit, um nachzudenken.“ ,brumme ich und verziehe mich in die Flüsterkneipe von Paddy.

 

Da hocke ich dann drei Stunden und grübele über das Leben nach.

 

„Ich habe mir letztens einen Virus eingefangen. Hat mich krank gemacht“ ,meint son Typ neben mir und lacht sich checkig.

 

Ich versuche ihn nicht zu beachten.

 

„War ein Computer Virus.“ ,fuhr er schreiend und wiehernd vor Lachen fort.

 

Ich warte eine Zeitlang auf die Pointe, die aber nicht kommt. Was für ein Trottel.

 

„Hey, mein Junge. Witzig oder?“ ,brüllt er mir ins Ohr, das es nur so klingelt.

 

Ich drehe mich, so Robinson Crusoe mäßig, um. So als würde Robin das erste mal Freitag sehen und frage mich wieso Menschen andere Menschen nach Wochentagen nennen?

Und warum mich Idioten, von denen ich nicht mal den Namen kenne, von der Seite anquatschen.

 

„Mein Name ist Professor Stulle Unrath. Ich sage ihnen mal was, mein junger Freund.“ ,lallt er. „Aber sie müssen es für sich behalten, sonst werden wir alle getötet.“ ,sein Lachen wird nun schon ein bisschen irre.

 

Paddy mischt sich ein und sagt:

 

„Wenn die Welt sich weiter für euch drehen soll, müsst ihr jetzt die Schnauze halten.“

„Wenn wir alle die Schnauze halten würden, wo bliebe dann der Spaß?“ ,entgegne ich.

„GENAU!!!!!!!!!!“ ,schreit Stulle, der sich ab sofort zum gemeinen Volk zählt und mir energisch auf die Schulter schlägt.

 

Im Hintergrund poltert die Gasheizung und aus den Lautsprechern dudelt ein Song von Marvin Gaye, den ich Abgrund tief hasse. Aber nur, weil meine Mutter ihn geliebt hat.

Sexuel healing. Meine Fresse. Diese Musik. Und der Text.

 

„Ich bin so heiß, wie ein Ofen.“ ,sage ich.

„Hier drin ist wirklich eine Bullen Hitze.“ ,lallt Stulle und kommt ganz dicht an mich ran.

„Ich meine den Scheiß Song.“ ,erkläre ich ärgerlich.

„ C/UDV12.“ ,flüstert er in mein Ohr und betont dabei besonders den Schrägstrich.

Ich stoße Stulle von mir weg. Er rutscht vom Stuhl und fällt auf den Boden. Sein Lächeln ist süffisant und er beginnt seinen Fingern Namen zu geben und ein Theaterstück zu inszenieren:

 

„Derek – Oscar – Mel - Henry – Heidi – Rodriges – Emanuel – Jenny. Die Daumen bekommen keine Namen! Daumen sind doch keine Persönlichkeiten. Daumen sind funktionell und haben keine Namen. Derek liebt Heidi, aber Heidi liebt Rodriges, den Spanier. Henry liebt Henry und Mel liebt Henry. Emanuel liebt Jenny und Derek. Jenny liebt Derek, aber Derek ist eine Schaufensterpuppe. Alle leben in den Slums von Buenos Aires und waren mal reich, aber durch die Weltwirtschaftskrise und einen Börsencrash haben sie alles verloren. Auch ihre Würde.“

 

Scheint ihm da unten gut zu gefallen, denn er lehnt seinen Kopf geschmeidig an die Holzvertäfelung und brummelt nur noch unverständliche Sachen, von Ansteckung und das wir alle, alle, alle sterben werden. Auch die, die nicht sterben wollen.

Erst Husten. Dann Fieber. Dann Exitus.

 

Feng setzt sich auf den frei gewordenen Hocker mit rotem Lederimitat Bezug.

 

„Wir müssen Lieferung 10 unbedingt finden. Fragen sie ihren Onkel, wo sie ist!“

 

Dieser Scheiß Song macht mich ganz kirre. Wieso meinen Onkel? Haben sie ihn aus Südafrika rausgeworfen? Gabs in Johannesburg keinen Platz mehr für ein faschistisches, weißes Arschloch mit Mehl in der Birne und einem degenerierten Schrumpfhirn, das eine original Unterschrift des Führers auf einem Wrigley`s Spearmint Kaugummi Papier aus den 50er Jahren in seinem Tresor hat.

Mein Onkel Waldemar ist davon überzeugt das der Führer es 1945 noch raus geschafft hat und in Südamerika untergetaucht ist. In einem Land wo die Zitronenbäume blühen und

Nazi Größen immer ein schnuckliges Zuhause finden.

 

Und mich hielt die Verwandtschaft für bescheuert?

 

„Mr. Moon.....“ ,setzt Feng seine Litanei fort. „Es ist äußerst wichtig, das sie ihren Onkel aufsuchen.“

„Feng. Sie sind der nervigste, kleine Mann der mir je untergekommen ist.“

„Das Leben, mein Freund, wird untergehen. Sie sind der Einzige der es wenden kann.“

„Ich glaube sie hatten in der letzten Zeit einfach zu viele Frühlingsrollen.“

 

 

 

Juli

 

Warmer Regen tropft auf mein Gesicht. Ein Streicheln. Ein Kuss. Ein Traum.

Ich denke an einen weißen Strand. An türkisfarbene Wellen, die über meinen sonnengebräunten Körper rollen. An dein Lächeln, das wie eine Decke mein Gesicht umschließt................doch es ist wie es immer ist, der Alltag schlägt dir wieder mal ins Gesicht.

 

Ich liege in der Gosse und eine Hundeschnauze schnuppert neugierig zwischen meinen Beinen. Mühsam dränge ich sie weg.

Da könnte ja jeder kommen. Ich lasse nur ausgewählte Personen an meine Genitalien.

 

Durch den geöffneten Mund rinnt der Regen direkt an meinen Schleimhäuten vorbei in mich hinein. Er schmeckt sauer.

Fühle mich, wie ein ungemachtes Bett im Juli, aber mein Entschluss steht fest:

 

Ich werde heute nicht kotzen!

 

Ich krieche an die Häusermauer, lehne mit dem Rücken dagegen und versuche mich zu erinnern:

 

Frühlingsrollen, Paddy, Ripper Jack, Regen, Ziegel, die von Dächern fallen, Blut, Klaviersonate von Bach in D-Moll, Tamara, Lachen, ein Schlag, ein Glockenspiel, Flucht, Gosse.

 

Jo. Damit hatte ich ja die gröbsten Dinge wieder beisammen, aber was bedeuten sie?

In meinen Taschen finde ich zerknautschten vierblättrigen Glücksklee. Damit war ich schon mal auf der sicheren Seite.

Glücksklee bilden sowohl Zwiebeln, als auch Samen aus und vermehren sich, wie Sau.

Jedenfalls sagte das meine Omma immer, wenn sie, vom Melken völlig genervt, in der Küche beim Pflaumensaft saß. Das waren glückliche Zeiten mit glücklichen Kühen.

Meine Omma hieß Heidi und ich glaubte immer, das sie mit der Heidi von dem Geißen Peter auf der Alm identisch war. Später erzählte sie mir, das sie eigentlich aus

Kassbruch Kraukszell kam und Idith hieß, aber aufgrund einer Verwechslung wurde sie für die kleine Heidi gehalten und seitdem versorgte sie die Viecher auf dem Hof vom Alm Öhi.

 

Der Straßenköter ktomm wieder und kuschelt sich ganz eng an meine rechte Seite. Er riecht nach alten Socken und scheint schon sehr lange auf der Straße zu leben. Ich spüre, wie die Wärme seines Körpers meine Leber, Niere und Milz und so weiter auftaut.

Es macht mich, komischerweise, verdammt glücklich, nicht allein im Dreck zu liegen zu müssen. Meine Kleidung saugt sich mit dem Schmutzwasser der Straße voll.

Versuche irgendwo in mir ein Licht zu finden. Doch, da ist nichts.

 

Über mir ist nur eine alte, rostige Straßenlaterne und schwarze Wolken. Ich wünsche, der Mond würde sich zeigen. Selbst, wenn es nur eine winzige Ecke wäre. Ein kleines Zeichen.

Aber dieser blöde Sack versteckt sich und tut so, als sei die Welt in Ordnung und lacht über uns Spacken, die glauben alles würde sich zum Guten wenden................

 

….................und, was zum Teufel hatte es mit C/UDV12 auf sich?

 

Als erstes muss ich Professor Stulle finden und dann meinen Onkel.

 

Mein Körper macht sich also auf den Weg. Die Promenadenmischung folgt mir.

 

„Boah. Du stinkst.“ ,spreche ich, während sich mein Kopf nach unten zu ihm neigt.

 

Er schaut schuldbewusst zurück und jault leise. Tut mir dann schon wieder leid.

 

„Schon gut. Zu Hause dusche ich dich erst mal ab Schinkel.“

 

Ich geht nach links und er biegt rechts ab.

 

„Hey Schinkel. Kumpel. Was geht ab? Wo willst du hin?“

 

Tja. Schinkel antwortet nicht und schaut sich auch nicht mehr um. Er trottet ganz gemächlich in die aufgehende Sonne und ignoriert mich.

„Jo. Keule.“ ,rufe ich ihm nach. „Liegt es an dem Namen? Das ist ein spitzen Name. Weltbekannt. Karl Friedrich Schinkel. Berühmter, preußischer Baumeister aus Deutschland.“

 

Ich mache eine schöpferische Pause und überlege, was ich ihm noch sagen könnte.

 

„Meine Omma hat mir oft von ihm und seinen Bauten erzählt.

Ich konnte mir das dann immer gut vorstellen und malte mir in meinem Kopf ganze, eigene Städte aus, die nur mit meinen Freunden bewohnt werden sollten und einem Super Hund, wie du einer bist. Anfangs machte das Spaß, aber dann merkte ich, das ich keine Freunde hatte und keiner dort wohnen würde. Wer will schon jemanden bei sich haben, der Montag heißt.

Montag ist schließlich der schlimmste Tag der Woche. Der Tag nach Sonntag. Der Tag an dem die Knochenmühle wieder zu reiben beginnt, wie meine Mama immer sagte. Da wo die Knochen zu Mehl verarbeitet werden und jeder auf den Freitag wartet.“

 

Die Leute drehen sich mitlerweile um, und ein Opa meint, ich soll endlich die Fresse halten.

 

„Brauch` ich nicht. Das Ding ist festgewachsen!“ ,schreie ich zurück.

 

So ist das also. Nicht mal eine verdammte Promenadenmischung will etwas mit mir zu tun haben. Nicht mal Schinkel, der sicher auch keine Freunde hat. Scheiße!

 

Ich steigere mich so sehr in die Einsamkeit und Nutzlosigkeit meiner Selbst hinein, das ich es selbst zu glauben beginne.

Ich stoppe meinen stolpernden Gang, als eine große, schmutzige Pfütze vor mir auftaucht.

Beugte mich nach vorn und betrachtete mein Gesicht. Scheiße, sehe ich alt aus.

 

Nutzlos. Nutzlos. Nutzlos.

 

Das alles ist doch nutzlos. Das Hinterherjagen des Glücks. Meines Onkels. Dem nächsten Fick. Meinem Zwillingsbruder. Diesem Fall. Dem Leben.

Ich spucke in die Pfütze. Was ziemlich lange dauert, da mein Mund total ausgetrocknet ist.

Mein Gesicht verzerrt sich zu einer Fratze. Genauso fühle ich mich. Ich bin das Bildnis des Dorian Gray. Ich bin Oscar Wilde. Nur nicht so schlau. Und nicht schwul. Und ohne Haare.

 

Überlege einen Moment, mich in der dunklen Pfütze zu ersaufen. Tue es dann aber doch nicht, weil ich es schrecklich finde, wie Tasty mich finden würde.

 

Also setze ich meinen Weg fort.

 

Die Gun Hill Road kommt in Sicht. Das Parfüm einer fremden Frau hängt in der Luft.

Werde zu einem Tüffelschwein für Düfte. Folge ihm schnüffelnd und finde dennoch nicht den Ausgangspunkt.

Fühle mich mit einem mal an einen leichten, grandiosen Blumenduft erinnert.

An einen Chanson von Charles Aznavour. An den Wind, über dem Meer.

An Finger die meine Wange streicheln. An das Klicken eines Revolvers, kurz bevor die Arretierung sich löst und der Schuss deine Schädeldecke durchstösst.

 

Tasty kommt mir entgegen und umarmt mich. Ich beisse mir auf die Wange , um nicht weinen zu müssen. Spürte noch nie zuvor die Wärme einer Frau so intensiv. Ihre Haut ist ein lebender Organismus, der versucht in mich einzudringen. Ich lasse es zu. Soll sie mich ruhig in Besitz nehmen. Soll sie mich ruhig verschlingen. Ich bin bereit mich vollkommen hinzugeben.

„Ich bin dein.“ ,flüstere ich, als wäre ich die Kopie einer romantischen Romanfigur von

Jane Austen.

„Und ich nehme dich mit nach Hause und werde mich um dich kümmern.“ ,sagt Tasty nur.

 

Sie zieht mich aus und geht, gemeinsam mit mir, unter die Dusche. Sie wäscht mich, entfernt vorsichtig das verschorfte Blut und verbindet meine Wunden. Sie streichelt meinen Kopf und singt ein erfolgreiches Lied aus dem Jahr 1923. - Yes, we have no Bananas. -

 

„Du musst schlafen. Wir reden später.“ ,flüsterte sie.

 

Sofort falle ich in einen tiefen Schlaf und erlebe noch einmal die verlorene Erinnerung.

Sie setzt genau dort ein, wo Stulle vom Stuhl gerutscht ist.

 

 

 

 

 

 

 

Paddy zog mich am Arm, vom Stuhl, nach hinten in die Küche. Alter. Der hatte einen ganz schön festen Griff.

 

„Beeil dich. Geh. Hier raus.“ ,presste er zwischen den Zähnen hervor, deutete zum Hinterausgang und schob mich nach draußen.

 

Im nächsten Moment wurde ihm, von hinten, ein Messer in den Hals gestoßen. Das Blut spritzte in einer Fontäne heraus. Paddy hatte nicht mal mehr Zeit - Marmeladenbrötchen - zu rufen.

Er sackte einfach in sich zusammen. Sein blutiges Gurgeln, klang wie eine alte russische Melodie. Ganz weit weg. Ganz traurig.

 

Hinter ihm erschien Ripper Jack. Er wischte das Messer an Paddy`s Jacke ab.

 

„Es ist nur ein Job, Buddy.“ ,sagte er. „Es ist alles nur ein Job. Nichts persönliches.“

 

Ich musste lachen, weil ich mir mein Ende immer anders vorgestellt hatte. Sollte ich um Gnade flehen? Zwecklos. Lieber mit Würde, das Zeitliche segnen.

 

Doch Jack machte keine Anstalten mich ebenso zu erledigen. Langsam ging er aus der Hintertür heraus. Er schien völlig klar im Kopf zu sein und zündete sich eine Lucky Strike ohne Filter an. Nachdem er einen rauchigen Kringel in die Freiheit entlassen hatte, schaute er sich noch einmal um:

 

„Du bist wichtig. Versau` es nicht.“

 

Dann verschwand er in der Nacht.

 

In der Hand des toten Iren entdeckte ich ein Messer. Sofort schossen mir tausend Fragen durch den Kopf:

 

Wollte er es in meinen Rücken stoßen? Für wen arbeitete Paddy wirklich? Hatte Jack mein Leben gerettet? Würde Cold Turkey, in den Hitparaden wieder nach oben klettern?

Ich machte mich wohl besser auf den Weg.

 

Mein, von mir ungeliebter Onkel, mochte einen Ort im Central Park besonders. Da, wo es sich die Schwulen besorgten und die Schwäne träumten. Genau dort ging ich hin.

 

Und tatsächlich saß er auf einem großen Stein unter einer riesigen, zerfurchten Eiche und schaute aufs Wasser. Sie passten gut zusammen. Das Gesicht meines Onkels hatte die gleiche Beschaffenheit, wie dieser knorrige Baum, mit dem vernarbten Stamm und der alten Rinde.

 

Sein graues, zerknittertes Jacket in Übergröße hatte die gleiche Farbe, wie der Stein auf dem er, wie ein angeschossenes Kaninchen hockte.Genau, wie seine Haut. Alles grau.

 

„Hi.“ ,rief ich tonlos.

 

Langsam drehte er sich um. Blut lief aus einer Wunde an seiner Schläfe.

 

„Immer noch der gleiche Dummkopf. Keine Manieren. Du wirst es nie schaffen!“ ,sagte er.

 

Mein Anflug von Mitleid wurde sofort gekillt. Genau, wie er. Ich sah, das er es nicht mehr lange machen würde. Seine Augen flippten immer nach oben und verschwanden für einen Augenblick unter den Lidern, so das man nur das Weiße sehen konnte. Gruselig.

Er würde jeden Moment das Bewusstsein verlieren.

 

„Immer noch der gleiche Wichser.“ ,ließ ich verlauten.

 

Ich drehte mich zum Gehen.

 

„Sieht so aus, als wärst du der Einzige der die Welt retten könnte.“ ,lachte er und hustete hellrotes Blut in seine schwielige Hand.

 

Sein fetter Leib rutschte vom Stein und knallte auf den Boden, das es nur so im Geäst schepperte. Wie ein gestrandeter Wal lag er auf dem Trockenen. Er kicherte leise vor sich hin, schaute nach oben und versuchte den Himmel zu entdecken, aber der war für Männer, wie ihn verschlossen. Das goldene Tor wurde mit einer starken Kette und einem großen Schloss gesichert und die alte Garde stand davor, um jedem schlechten Menschen den Einlass zu verwehren.

Er hustete und spuckte Blut. Diesmal einen ganzen Schwall.

Seine reuelosen, pfützenflachen Augen schauten mich missmutig an. Er röchelte:

 

„Die ersten Proben wurden zerstört. Du musst die letzte finden. Die Nummer 10. Wir brauchen sie gegen die Kommunisten. Es ist die einzige Chance, uns vor ihrer Herrschaft zu schützen.“

 

Er hob den rechten Arm zum Gruß und kramte die Unterschrift des Führers hervor.

Er reichte mir das Papier und sagte:

 

„Das ist deine Eintrittskarte. Geh` in den Club De Sade. Francine und Josephine haben Paket 10 erhalten. Sie gehören zur Organisation. Sie wissen nicht, das es eine Bio Waffe ist.

Ein Virus. Du musst mit allen Mitteln das Paket in deinen Besitz bringen und es Johnny übergeben. Er weiß, was zu tun ist. Heil Hitler.“

 

Heil Hitler? Das Thema ist ja wohl seit einigen Jahrzehnten nicht mehr aktuell.

Obwohl. Alles wiederholt sich. Wieder und wieder. Dunkle Zeiten warten auf uns. Scheiße.

 

Er hörte einfach auf zu atmen. Sein ausgestreckter Arm fiel auf den Boden. Ich nahm das Papier mit der Unterschrift dieses Wahnsinnigen an mich und ging. Während ich so im Central Park wandelte, dachte ich darüber nach, ob dieser Hitler auch einen zweiten Vornamen gehabt haben könnte. Vielleicht Horst, oder Alois oder Schicklgruber.

Ich stellte mir vor, wie alle in der Schule immer gerufen haben:

 

„Hey, Schickelgruber. Du kleiner Schwanz komm her und leck meine Schuhe.“

 

Und wie der Schicklgruber dann ausgerastet ist und wild um sich geprügelt hat. Und wie er dann langsam einen Hass auf die Welt bekommen hat.

 

Ich sehe mich plötzlich in eine Seitenstraße einbiegen und bekomme einen Schlag auf den Hinterkopf. Im Fallen bemerke ich Tamara. Sie sieht Klasse aus und der Totschläger in ihrer Hand ist blutig. Ich denke an brasilianisches Waxing und daran, dass ich einen leichten Flaum auf den Schamlippen auch ganz spannend finde.

Ein feiner roter Streifen gleitet an der Verdickung des Totschlägers entlang und formt sich am Ende zu einem Tropfen. Schöne Farbe, denke ich noch und muss lächeln. Ein kleines, weißes Einhorn fliegt auf meine Nase und schaut mir direkt ins Gesicht, während zwei Lilien mit Flügeln sanft aus rosa Wolken auf mich herabschweben.

 

Diesmal ist es wohl wirklich das Ende, denke ich und versuche noch einen coolen Spruch

raus zuhauen. Aber erstens fällt mir keiner ein und zweitens kommt kein Ton aus meiner Futterluke. Scheiße.

 

Tamara geht in die Hocke. Ich kann ihr direkt unter den Rock schauen. Kein Slip verdeckt ihr Paradies. Eindeutig brasilianisches Waxing. Sie zieht das Kaugummi Papier aus meiner Tasche.

 

„Bis bald Liebling.“ ,flüstert sie mir zärtlich ins Ohr und plaziert ein weiteres Mal ihren Totschläger auf meinem Schädel. Diesmal die Stirn. Jo. Im Innern klingt es dumpf nach.

 

Dann ist alles schwarz.

 

 

Juli

 

Völlig gerädert erwache ich und muss mich erst mal übergeben.

Mein Bett ist von zahlreichen Blutflecken besetzt, die sicher beim Waschen nicht mehr rausgehen. Das setze ich der Schlampe aber in Rechnung. Eine Fliege zieht ihre Kreise über mir. Ich greife meinen selbstgebauten Katschi aus der Nachttischschublade und hole sie mit einem Schuss vom Himmel. So geht das. Dann rappelt sie sich auf und fliegt davon.

 

Der Tag fängt schon mal richtig an. Ich bin stinksauer und total angepisst und gehe duschen.

 

Mein Ziele für heute:

Ein ausgewogenes Frühstück. Einen Kaffee. Tamara finden. Die Welt retten.

 

Dieses Einhorn, war entzückend und niedlich. Mein Schädel brummt. Ich quetsche 12 Schmerztabletten aus der Packung und zerdrücke sie mit dem jadegrünen Marmordildo.

Den habe ich bei Tamara mitgehen lassen, weil ich ein Idiot und total heiß auf Souvenirs bin.

 

Da natürlich kein Kaffee im Haus ist spüle ich die Tabletten mit einem Whisky, Single Malt, herunter. Fühle mich wie Marlow.

 

Nach 20 Minuten spüre ich eine leichte Betäubung im Körper. Schön, wenn die Schmerzen nachlassen.

 

Es ist 10:00 Uhr morgens. Eine Lerche sitzt vor meinem Fenster und zwitschert ein Lied von Freiheit und Liebe. Ein Rabe sitzt krächzend im Baum und ist offensichtlich genervt von diesem Treiben. Er erhebt sich und attackiert den niedlichen, singenden Vogel.

 

Ich höre, wie sich die Tür der beiden Lesben öffnet.

 

„Na. So früh schon unterwegs?“ ,fange ich sie fragend ab.

 

Beide zucken unwillkürlich zusammen.

 

„ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄH..........“ ,sagt Francine.

„Genau. Dann wollen wir mal. Ihr habt sicher schon die gute Kunde gehört. Die Spatzen pfeifen es von allen Dächer. Mein Onkel ist tot und ihr habt ein Paket.“ ,spreche ich weiter.

„Wir brauchen das Erkennungszeichen.“

 

Ich zeige ihnen meine Kanone und meine damit meine Schusswaffe.

 

„Das Paket liegt im Tresor und die Zahl für das Schloss steht auf dem Papier. Hast du es?“

„Ich bekomme es. Gehen wir.“

 

Der Club De Sade liegt in der Nähe.

 

Er ist dunkel und es riecht muffig und nach kaltem Rauch.

 

Ich hocke in einem roten Samtsessel, während Josephine & Francine an der Bar sitzen und einen Manhatten nach dem Anderen über ihre sinnlichen, roten Lippen gleiten lassen.

 

 

Wir warten..........................

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Juni 2021 von Axel Bruss

Geschrieben

Lieber Axel ... puuh, bin platt vom Lesen.

Die vielen Szenenwechsel haben mich reichlich reizüberflutet, doch ich kann in der Summe sagen, daß ich mich massiv unterhalten gefühlt habe.

Dein Ideenreichtum und die teilweise lotterige Ausdrucksweise wirken erfrischend. Wirklich gern gelesen

Geschrieben

Hi

 

Vielen Dank für dein Feedback. Ja, du hast recht. Es passiert eine Menge in meinen Geschichten. Es freut mich, das du dich gut unterhalten fühltest. Wenn du magst, stehen dir Teil 1 und 2 auch zur Verfügung.

Insgesamt gibt es 6.

 

Liebe Grüße

 

Axel 

  • Danke 1

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