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Geschrieben am

Auf sanften Wellen unsrer Seele gleiten
wir durch die Meere, wo wir einst ertranken,
Erkenntnis fanden, grenzenlos versanken,
wir selber wurden in den tiefen Weiten.

 

Im Geiste wirken mächtige Gezeiten
und tosen Stürme blitzender Gedanken
in deren Winden unsre Segel schwanken,
wenn Schicksalsmächte unsre Wege leiten.

 

Doch dieses Wunder schuf sich aus der Leere
zu existieren, von der Zeit beflügelt
erwuchsen Träume uferloser Meere

 

samt Wellen, Segeln, Stürmen und dem Streben
sich zu entwachsen, dass es ungezügelt
die Schwingen öffnet um sich zu erheben.

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Geschrieben

Hallo Anaximandala, 

 

du hast Stilbrüche im Text, sind die gewollt? 

 

Dein Sonett scheint eine Situation zu beschreiben, die für das lyr. Ich verwirrend sind und die es nicht wirklich fassen kann. 

 

Dass ein Schiff Flügel bekommt, wirkt lustig. 

 

Fasst man den Text als Traum eines lyr. Ich's, hat er Reize. Ohne das, wäre er ein krauser Text. 

 

Dir eine schöne Nacht! 

 

Rocco

Geschrieben

Hi Anaxi 

 

ein sehr schöner tiefer Text wie ein Mandala gemalt. In Strophe eins gefällt mir unheimlich gut „grenzenlos versanken“ und „wurden in den Weiten“ . Diese Unbegrenztheit der Seele und des seelischen ist darin auch im Bild des Meeres finde ich sehr schön aufgemalt. 
 

in Strophe zwei geht es in um Navigation dieses Schiffchens dass Bewusstheit heißen kann und Wie es verwundbar ist und schwankt in Den Stürmern

 

 die letzten beiden halbstrophen scheinen mir etwas von dem Willen geprägt zu einer „runden“ conclusio hinzuleiten und wirken etwas gehetzt, konstruiert im Vergleich zum natürlichen wogen und Fliesen der ersten beiden. 
 

Ich lese es als harmonische ode an den Drang zur Selbstverwirklichung und finde es stimmig und schön progressiv

 

mes compliments 

 

Dio

Geschrieben

Eine Meditation des Odyseus auf dem stürmischen Meer des Denkens. In der Hoffnung in den Hafen zu gelangen. Doch das Uferlose zeigt auch die Vergeblichkeit des Bemühen. Dadurch auch der Flug und das Entkommen des Bodens unter den Füßen. Ein ewiger Flug in der Luft.

S1 nur Meere, nicht die Meere

 

Herzlich,

Thomkrates

Geschrieben

Hey,

erstmal Hallo und ein großes Danke füreure Kommentare

^^ die Smiliey sitzen da jetzt fest verankert, eigentlich sollte es nur einer sein 

Zitat

Rocco

 

Ich sage mal Jain, also eigentlich nicht, außer zwischen Strophe 2 und 3, da die ersten beiden Strophen sozusagen das Ich innerhalb des eigenes Geistes darstellen sollen, zwischen Gedanken, Ängsten und was ihm da nicht alles widerfährt, während die letzten beiden Strophen in die Außenansicht gehen sollten.

Der Geist als etwas, das irgendwie nichtmal im Raum existiert, in sich fast grenzenlos zu sein scheint, aber gerade durch Unruhen, das sich selbst ausgeliefert sein gewissermaßen, wächst und seine Flügel ausbreitet. Das Segelschiff soll hier das Ich sein, das Emfindungszentrum, halt der Mittelpunkt um den herum es aus sich selbst heraus auf sich selber wirkt, gut wie schlecht.

 

Vielleicht als Kontext dazu, der Text ist sozusagen das Eergebnis davon, dass mich Uschis Text "Libella Navigare" sehr gefesselt hat

(in dem ich selbst lange gebraucht habe um Segelschiff und Flügel unter einen Hut zu bringen)

 

Zitat

Darkjuls

 

Vielen vielen Dank, freut mich, dass der Text dir gefällt, ehrlich gesagt ist es ein ziemlicher Kampf gewesen bis ich die ersten beiden Strophen hatte. Bis dahin stand noch groß im Raum, dass ich das Bild nicht geschlossen bekomme und der Text nichts wird

 

Zitat

Dio - mein Lieber

 

Dir ein ganz besonderes Danke, ich hatte mir schon viele Gedanken gemacht, mein Gedicht zu erklären und, ehrlich, es wäre wohl einfach echt lang geworden...

Und dann kommst du und schreibst ein paar Sätze und triffst _exakt_ die Punkte, um die es mir ging.

 

Das witzige ist, Strophe 2 war eigentlich Strophe 1 und sollte schön werden, aber nach den blitzenden Gedankenstürmen bin ich in Richtung Verwundbarkeit und sich selbst ausgeliefert sein gegangen.

 

Was ich dann unbedingt drin haben wollte war des ufer/grenzenlose Meer und der Kampf, ohne Fixpunkt Festigkeit zu finden.

 

Egal, wiegesagt, du hast überall echt exakt dort angesetzt, wo ich mich beim Schreiben orientiert habe, das war eine verdammt coole Überraschung.

Danke dafür

 

Zitat

Thomkrates

 

Ohja, Odyseus ist ein sehr schönes und passendes Bild. Ich hab bei Rumi mal etwas gelesen, das ich sehr spannend fand, so ca "Der Geist ist ein uferloser Ozean, wer sich ihm hingibt, anstatt haltlos zu irren, der wird auf ihm zu sich selbst getragen" oder so, ich weiß leider nicht mehr, wo ich es finden könnte, aber habs sinngemäß noch wo anders vertextet:

 

Wer sorgfältig sein Ich bewahrt,
Im uferlosen Ozean
Des Geistes nicht verlorn verharrt,
Den wäscht er rein von allem Wahn."

 

Und du hast recht, ohne das die klingt es besser...

aber dann fehlt mir seine Silbe und die Metrik bricht.

Möglicherweise stattdessen:

... gleiten

wir über Meere, wo...

 

Ich bin mir unsicher, wenn es ohne das die besser klingt weil der Anfang trochäisch ist, geht das nicht

Was meinst du, macht es das besser stattdessen "über" zu schreiben?

 

 

Nochmals vielen Dank an euch für die Kommentare und die freundliche Begrüßung

 

Viele Grüße

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Anaximandala:

Ich bin mir unsicher, wenn es ohne das die besser klingt weil der Anfang trochäisch ist, geht das nicht

Was meinst du, macht es das besser stattdessen "über" zu schreiben?

 

Ich denke, ich war neben mir, die Metrik stimmt natürlich, jambisch, xXxXxXxXx, mit Auftakt.

 

Du möchtest etwas Spirituelles zum Ausdruck bringen, daher passt "über die Meere" nicht so gut, als "durch die Meere" oder "in dem Meere", meine ich. Aber, idealer wäre Meer im Singular zu schreiben, der Plural deutet die relative Welt an, du willst aber ins Absolute deuten, glaube ich, da gibt es nur das Eine. Es sei denn die relative Welt, die du vielleicht meinst, ist die der Leiden, sind Meere der Leiden, die von diesem einen unendlichen Mitgefühl durchflossen werden.

 

Herzlich,

Thomkrates

Geschrieben

Mondgeschein

Im sanften Spiel der endlosweiten Meereswogen,
mal so stürmisch heftig und dann wieder leisend still,
wie der Gezeiten, Gedankenstrom im steten Will.
Wenn Gischt durchpflügt dabei am Sternenhimmel droben,

 

ein einzig Funkeln nur, heller als jemals zuvor.
Libellenflügel die immer noch so hart am Wind,
vorhersehbar die Richtung und dennoch vorbestimmt.
Endlos Seelenmeer, als schäumend Gischt darin verlor

 

und wenn erdacht um letztlich sich dann zu erheben,
vielleicht sogar im immerwährend Traumgespenstern,
noch weiter hoch hinauf, manch Sehnsucht zu erleben.

 

Die Schwingen ausgebreitet, endlich ungezügelt.
Kristallen Mondgeschein in spiegelnd Seelenfenstern.
Voll reinster Zuversicht, von Zauberhand beflügelt.

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Geschrieben
Zitat

Thomkrates

 

Garkein Problem, wenn man den Artikel weglässt, klingt es ja wirklich nicht nur ein wenig besser.

Aber du hast auch recht, es ging mir zwar nicht darum, etwas über das Absolute auszusagen, aber mit den "Meeren" habe ich beim schreiben doch etwas gehadert, einfach weil es ja ein Geist(esmeer) ist, nicht viele.

Und in gewisser Weise hat der ja schon was absolutes, nicht, dass er absolut wäre, aber er ist das ein und alles unseres Selbst, unseres Daseins. Selbst, was von ihm getrennt ist, erleben wir nur durch ihn. Und den Text auch über das Selbst hinaus eine treffende Aussage machen zu lassen, klingt garnichtbverkehrt

Nur eine Antwort hab ich noch nicht gefunden, das ist aber auch der Zeit geschuldet

 

 

Zitat

Uschi

 

Ich bin schlicht und einfach begeistert von deinem tollen Gedicht

Du hast auf wundervolle Weise Gedanken aus deinem und meinem Text verwoben und sie weitergeführt. Einfach Danke dafür

Geschrieben

 

Das Funkeln oben, Sterne die mir strahlen,
ich blicke sehnend, spreize meine Flügel,
enthebe mich nun einem Wellenhügel,
in Richtung Himmel, Sternenarealen.

 

Vergang'ne Wirren, alle diese Qualen,
die tosend Stürme, auch des Geistes Zügel
verschwinden langsam, Wogen, die ich bügel
entgegen Bildern, schön, man müsst sie malen.

 

Doch keine Farbe, keine Pinselstriche,
kein Buonarroti könnte sie einfangen,
versuchte er's, der Zauber, er verbliche.

 

Denn manche Wunder nur natürlich prangen,
ich gleite langsam, bis ins Unendliche
in eine Stille, wo die Sterne sangen.

 

♥️

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