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Geschrieben

Lieber @Tristanhirte, danke für deine differenzierende Betrachtung. Mit dem breiten Pochen muss ich vielleicht nochmals überdenken und schauen, ob sich was passenderes findet, das dem Pochen und Strahlen zugleich sinnig genügt. Nicht so, wie beim Weibe.

 

Liebe Grüße, 

Thomkrates

 

P.S.: statt breiter höher?

Geschrieben

@Tristanhirte, ich wollte nicht breites Grinsen sagen, sondern bewusst ein Strahlen über das ganze Gesicht. Ich habe etwas gespielt, aber die obige Version trifft es am nähesten.

 

Schlägt das Herz des Gemahls wärmer/heißer als' Strahlen der Frau.

 

Das würde ein Kälte bei der Frau nahelegen und das trifft es nicht. Obwohl es auch sagt, dass die Frau ein heißes Strahlen zeigt, aber nicht so heiß, wie beim Gemahl, dessen Herz viel heißer pocht?!

 

Breites Pochen und Strahlen?! Ungewöhnlich.

 

Liebe Grüße und danke für deinen kreativen Input. 

Thomkrates

Geschrieben

Lieber Thomkrates,

 

dann komme ich mal zum Hexameter. Mir scheint fast, seit du es einmal mit den zweisilbigen Füßen übertrieben hattest, wagst du dich jetzt gar nicht mehr an die Trochäen? Zwar können Hexameter gelegentlich auch mal durchgehend daktylisch sein. Das führt allerdings leicht zum Leiern, wie es in deinem Vers der Fall ist.

 

Wird bald ein Dichter zur Heirat dem Weibe liebst Verse zueignen,

 

"ein Dichter", "zur Heirat", "dem Weibe" - das ist jedes Mal die gleiche xXx-Bewegung, die einen Vers rhythmisch sehr eintönig macht, wenn sie sich zu oft wiederholt.

 

Das Wort "zueignen" passt metrisch nicht gut, weil die Hauptbetonung auf der ersten Silbe liegt und die zweite Silbe nebenbetont ist. Solche Partikelverben trennt man besser im Satz. Dann können sowohl die Stammsilbe als auch die Partikel betont werden, z.B.:

 

Eignet ein frisch Vermählter der Braut ein Liebesgedicht zu

 

Das Versende kann ja auch XxxXX sein. Das soll aber nur als Beispiel dienen und kein Änderungsvorschlag sein. Überhaupt könntest du in deinen nächsten Versuchen öfter mal ein etwas schwereres Versende wählen. Das müssen nicht immer Spondeen sein. Eine mittelschwere unbetonte letzte Silbe bewirkt auch schon einiges.

 

Experimentiere ruhig großzügiger mit Trochäen! Es können gerne auch zwei oder drei in einem Vers sein. Drei sollten nur nicht unmittelbar aufeinander folgen. 

 

LG Claudi


 

 

Geschrieben

Liebe Claudi, @Claudi,

 

herzlichen Dank auch für deinen Input und Anregungen.

 

Ich wollte nur bei "zueignen" widersprechen, hier ist für mich die Betonung auf eig und nicht auf zu. So zumindest habe ich "liebst Verse zueignen" (xXxxXx) verstanden.

 

Das Versende XxxXX ist mir neu im Hexameter, ich dachte das sei mit XxxXx eine quasi (religiöse) Unvermeidlichkeit? Und unbetont am Ende, statt doppelt betont. Ist das so doch möglich? Was sagt @ferdi dazu?

 

Die Daktylen zu variieren oder nicht zu sehr und zu oft zu verwenden, ist mir geläufig, genauso, wie Trochäen zu benutzen, aber die Infos, die in obigen Versen benötigt wird, ließ mir bisher keine andere Chance als so zu "leiern". Mich daran zu erinnern ist gut, danke, das lässt beim Schreiben einigen Spielraum und Möglichkeiten offen, wie dann was zu Stande kommen kann. Ich habe obige Verse jedenfalls nicht absichtlich daktylisch geschrieben, oder als jetzig erwähltes Muster meiner Übung, sondern weil es sich so ergeben hat.

 

Herzlich und ich freue mich auf weitere Lehrstunden,

Thomkrates

Geschrieben
vor 59 Minuten schrieb Thomkrates:

Ich wollte nur bei "zueignen" widersprechen, hier ist für mich die Betonung auf eig und nicht auf zu. So zumindest habe ich "liebst Verse zueignen" (xXxxXx) verstanden.

 

Ja, lieber Thomkrates, wie du es gelesen haben wolltest, habe ich schon verstanden. Bei "sich etwas zu eigen machen" ist "zu" unbetont. Im Partikelverb "zueignen" trägt "zu" die Hauptbetonung, analog zu "aneignen". Anders sieht es bei "ereignen" aus. Dieses Verb ist nicht trennbar. Es heißt z.B.:

 

Es ereignete sich, aber nicht: Er zueignet ihr ein Gedicht. Da muss es heißen: Er eignet ihr ein Gedicht zu. In den nicht trennbaren Formen ist die Vorsilbe unbetont, in den trennbaren immer betont.

 

Zum Versschluss im Hexameter hat Ferdi sich ja schon geäußert. 

 

LG Claudi

  • Danke 1
Geschrieben

Danke euch beiden, @Claudi und @ferdi, für die Erläuterungen, kann ich nachvollziehen.

 

Der Charakter der obigen Verse sollte mitnichten das "Weib" in ein ungutes Licht rücken, im Gegenteil, die Verwendung ist ehrerbietig gemeint. Ich höre im geschriebenen "Weib" nicht wirklich etwas schwer Negatives, anders, wenn mir jemand im gesprochenen Wort es verwendet und ich seinen Tonfall höre.

 

Na, dann hab ich wieder was Neues zu Distichen erfahren und der deutschen Grammatik. Ich danke euch.

 

Herzlich,

Thomkrates

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