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Geschrieben am

es rührt mich an

 

es rührte mich dein ernster blick

der indirekt zu sagen schien

auch du wirst einmal weiterziehn

das rührte mich – ich sah zurück

 

die sehnsucht suchte sich ein nest

die schwäche wünschte stark zu sein

und uneinnehmbar für den rest

der welt aus trügerischem schein

 

es rührte mich dein tiefer blick

der meinen ängsten auf der spur

sie reflektierte und nicht nur

das rührte mich – ich sah zurück

 

wir fühlten tastend haut an haut

die wunden scheuten so viel nähe

fast hätten wir uns nicht getraut

aus furcht vor dem was dann geschähe

 

es rührte mich dein scheuer blick

und deine zögerliche Art

war meiner zweifel widerpart

 

das rührt mich an – im augenblick

  • in Love 2
  • Schön 3
Geschrieben

Hallo Monalisa, 

unheimlich viel sagst du in deinen schönen Versen. Eine Liebesgeschichte.

Wie es entstanden ist. 

Die Bedeutung eines Blickes, was es alles bewirken kann. 

Ein Blick, der dich quasi angefasst, ergriffen hat, wie du im ersten, freistehenden Vers sagst: 

 

"es rührt mich an" 

 

Wie zwei Menschen zueinander finden. Langsam, vorsichtig, denn 

 

"die Wunden scheuten so viel Nähe" 

 

Ich finde es gut, dass du nicht von Enttäuschungen und Frustrationen, etc. sprichst: Wunden reicht.

 

Interessant finde ich den Gebrauch des Wortes "Widerpart", was auch ja Partner bedeutet. 

 

Der letzte Vers ist noch interessanter...

 

Liebe Monalisa, ich hoffe ich kann mit meinen Zeilen ein wenig ein Lächeln bei dir zaubern.

Vielen Dank für ein so schönes Gedicht. 

Carlos Larrea

 

Geschrieben

Guten Morgen liebe Mona,

 

du schreibst uns von einem Augenblick, in dem dein LI an all die Augenblicke denkt, die diesen einen – gerade jetzt – hervor gebracht haben. Verbunden sind sie durch die Rührung, die sie in dem LI auslösen. Damals wie heute. Auch wenn die heutige Rührung jetzt eine andere ist und ruhig und wissend aus eine veränderten Perspektive auf das Geschehene und das Geschehende blickt.

 

Möglicherweise ist das LI gerade erwacht und schaut auf das noch schlafende LD. Möglicherweise steht das LI im Flur und verfolgt unbemerkt über den Spiegel wie das LD mit nun gewohnter Geste die Teetasse füllt – und vielleicht schon eine zweite für das LI daneben stellt...

 

Dein Gedicht strahlt viel Ruhe, viel Vertrauen, viel Geborgenheit aus. Die einfache und unkomplizierte Form unterstützt seine Aussage. Die letzte Zeile hast du zudem gekonnt ein wenig von den vorherigen Zeilen abgerückt und in das Jetzt geschoben. Die freie Zeile ist eine feine Linie. Alles was davor geschrieben steht hat das LI auch mit dem LD davor erlebt.

 

Und weil das LI in der letzten Zeile ganz bei sich ist, hatte ich auch den Eindruck, dass es das LD aus einem kleinen, privaten Abstand heraus betrachtet. Den Augenblick genießend...

 

Bevor es ihn später – vielleicht – in Worte fasst – in ein Gedicht vielleicht, – um ihn zu teilen. Denn geteiltes Glück verdoppelt sich bisweilen...

 

Dankeschön für dieses einfühlsame und Gedicht und diesen besonderen Augenblick liebe Mona

 

und liebe Grüße

 

vom Gaukel

 

Geschrieben

 Hallo, ihr Lieben,

vielen Dank für eure Rückmeldungen und das enthaltene Lob. Ich freu mich,m dass der Text so gut bei auch ankommt.

 

@Herbert Kaiser

die Zurückhaltung liegt hier wohl auf beiden Seiten, die Unsicherheit und Ängste, zu verletzten/verletzt zu werden wiederspiegelt.

 

@Carlos

Ja, du kannst ein Lächeln zaubern

Jede/r trägt wohl seine(ihre Wunden mit sich rum, Narben an Haut und Seele, und macht sich verletzlich, je mehr Nähe zugelassen wird.

 

@Gaukelwort

ach, du, wie schön! Du hast ja beinah das Drehbuch zu einem Film daraus gemacht. Die Bilder gefallen mir und gegen eine Tasse Tee hätte ich nichts einzuwenden

 

Euch allen ganz liebe Grüße

mona

 

Geschrieben

Wunderschön Mona!

 

Bei us sagt man wenn es etwas wunderbar ist: das ist ein Gedicht

Jo ein Doppelgedicht also!

Die Magie des Augenblicks, die Intensität eines Blicks, alles läuft in Sekundenschnelle ab und ein unbedachtes Wort oder Geste könnte es im Keim löschen was da an Hoffnung und dem Wunsch endlich über seinen Schatten zu springen auftaucht.  Kostbar sind solche Momente. kein reines unverfälschtes Glück aber trotzdem ein Glück auch wenn die Narben noch spürbar mit in diesen Augenblick hineinpulsieren. 

Die Doppeldeutigkeit im letzten Satz: im Augenblick, und deine zögerliche Art war meiner Zweifel Wiederpart !Ah das ist köstlich. Du bist einfach eine wunderbare Sätzeweberin ! Auch die zweite Strophe ausdrucksstark,. Alles fließt und webt sich zu einem sinnigen Ganzen, nur bei der dritten Strophe kam ich ein wenig ins Schleudern, sie war mir nicht ganz so flüssig  und ich musste erst nachdenken, das tut dem Gesamtwerk aber null Abbruch, ich wollte es nur erwähnt haben, damit nicht zu viel Lobhudelei dasteht Die Intensität der Gefühle die in den Zeilen liegen bringen bei mir sofort alle Zellen zum mitschwingen und ab der 2. Strophe gibt es kein Entrinnen mehr aus diesem tief erlebten Moment.

Worte so zu verweben, dass sie so viel  von der Magie und dem Zauber transportieren empfinde ich als große Kunst. Das Gdicht ist für mich eine Sternstunde, also etwas ganz Besonderes.

 

Meinen Glückwunsch dazu liebe Mona ich freu mich für dich dass dir so etwas schönes gelungen ist!

 

und liebe  Grüße

Sali

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Liebe Sali,

vielen Dank für deinen Kommentar, der in seiner wunderbaren Bedeutung auch ein Gedicht ist!

Diesen Stolpern in S3 kann ich gut nachvollziehen. Ich denke, das ist kaum möglich, in einem Rutsch "vom Blatt" zu lesen, da muss man schon noch mal zurückrudern und sich die Satzteile in ihrer Verschachtelung zusammenklauben und bewusst machen. Ja, und ich glaube, so darf ein Gedicht auch sein. Ich mag diesen Stelle eigentlich gerade deshalb  !

 

Entschuldige, die späte Antwort, in meinem Leben stolperts leider immer noch. Umso schöner, in dir so treue Leserin zu haben. Danke !

 

Liebe Grüße

mona

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