Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

Er bricht durch schwere Erde

seine sattmachende Krone 

ist ihm schon in jeden Zweig gegeben

trotz aller Kleinheit noch

 

Und Während uns der Jahreszug ganz einengt doch

und schwer macht in allem alltäglichen Menschenstreben

wächst Jahr für Jahr sein dunkelgrüner Throne

und sein Blick steigt hingelenkt und himmelhoch

und ohne je zurück zu blicken

 

Man sagt die Zeit sie ging vorbei im Flug

Man sagt doch auch genug war nie genug

Ihm ist es alles einerlei denn sein majestätisches Geweih,

die große grüne Krone,  

wird weiter in die Zeiten nicken

und kündet schon von seinem Sommerthrone

 

Sein Anfang sah das Paradies

und seine Frucht ließ uns erst Frucht und Furcht erkennen.

Und unser Anfang war schon lichterlohes Brennen

der Sehnsucht  zu den unnennbaren Dingen,

die jedes Kind schon in der Milch der Mutter sucht.

Das Aug noch blind, die kleine Zunge ganz in des Saugens Rhythmus ruft:

 

Mutter bist du hier? 

 

 Draußen dort am Fenster seine Blütenzier:

und Mutter nickt schweigend zu den Zweigen:

 

sie ist doch hier, ganz nah bei dir und wird es immer bleiben!

 

Wenn sich das Jahr neigt stehen seine rotbackigen Äpfel

wie köstlichste Backen, blühende Zipfel junger Apfelpflückerinnen

und unser aller Sinnen ist nur die Süße tief darinnen:

in seiner Äpfel Sündenstimmen

und in all den sündevollen Dingen

die junge

Apfelpflückerinnen scheu ersinnen 

 

Ach,  wenn die Nächte wärmer werden

und aus dem Apfelwein die Geister klingen

dann spürt man doch in allen Dingen überschwänglichstes Ineinanderdringen:

in erster Liebe - dort dieses Mädchen, hier dieser Junge

und waren einst auch seine Triebe unbewusst

wie eines Neugeborenen Zunge an der Mutterbrust

ist daraus reife Frucht geworden 

 

Und in der Krone dieses Apfelbaumes

nisten erst wenn meine Augen trübe werden

weiße Raben:  

sie werden einst vom Ende eines Traumes kommen

um sich an seiner goldenen Frucht zu laben

und ich am Ende meines Lebens -

was werde ich noch mit mir tragen

außer ein allerletztes Fragen:

 

Vater bist du hier?

  • Gefällt mir 7
  • in Love 1
  • wow... 1
  • Schön 3
Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Carlos:

Bon soir cher Dionysos, 

dies ist ein Meisterwerk.

Eine Ode, eine Hymne, und trotzdem voller Sehnsucht und Verlangen. 

 

Guten morgen lieber Carlos, 

 

vielen Dank für Deinen freundlichen Kommentar und Deine wertvollen Eindrücke. 

 

mes compliments

 

Dio

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.