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zunehmender Mond

 

Licht und Dunkel, wie zwei funkelnde Gesichter schwimmen sie auf der Oberfläche des Wassers der Inspiration. Einer vershellen Ferne ein schweres Sehnen anvertraut. Von der Ferne weht mir zu ein Gruß der unsichtbaren Welt. Kehre wieder, kehre von der Öde, den Käfigen, in mein finstres Zimmer, das meiner Brust.

 

Ich bin einsam, wenn ich meiner Selbst am nahesten bin. Nur dem Einsamsten naht mit einem Todeskuss das Geheimnis: Wir fallen, wir fallen, wenn wir fallen aus Allem, aus dem Raum der Brust, aus dem Weltrand, so fallen wir und schreiben: Wir sterben viel zu einsam, wir sterben viel zu schnell.

 

 

Vollmond (über einem friedlosen Ozean)

 

Gehe hinaus und schlafe, ruhigen Atems zwischen den Sonnenblumen. Im kühlen Schattenspiel deiner Knochenfinger, begleitet von sorglosen Glockenklängen. Denkbar, dass sich dort ein Maikäfer erbarmt, versucht dich zu kitzeln und vertreibt dein Sterben für einen Moment, indem du wieder zu lächeln vermagst.

 

Tief graben sich in deine zerbrochene Stirn Neonaugen. Und deine Träume sind, wie das Pech, das unter steinernen Sonne schwitzt. Deine fruchtlosen Halblaute und Masken sind ohne Geschlecht - Sie können nichts fühlen.

 

- Bevor die Tage enden, die Stimmen aufhören laut zu atmen -

 

Innenversunken sind meine Gedanken, sind nur Gespinste auf denen der Tau eines Sommers verdunstet. Ein Vogel erhebt sich über das verwaiste Feld, tränkt sein Glutgefieder mit meinen Tränen. Trocknet sie in einem unbekannten Schwarz.

 

- Bevor die Tage kommen, die das Stimmlose preisen -

 

Zieh hinaus und schlafe, ruhigen Atems

Der Wintermorgen ist da. Die Flüsse sind zu Eis verglüht Irgendwo heult ein Wolf am Kreuz, berufen um den Himmel zu fruchten. Immer noch bist du ein Monster für das furchtsame Kind. Das sich in schlafenden Bäumen vor dir versteckt, weil es dich versteht...

 

 

mystische Erneuerung

 

Über den Wassern meiner Seele schweben Wassertropfen: herrlich vor und glänzend in der Vollkommenheit an Form und Ausdruck… doch keine von ihnen sehne ich herbei. Ich weiß nichts um die Schönheit der Rosen, sondern erschaffe schöne Wasserrosen in meinen Versen; jeden Herzschlag aufs Neue. Die Aufmerksamkeit der Bewegungen, wenn diese auf den Wassern treiben, Wellen schlagend, erfüllt mich mit Kraft und der Ehrfurcht vor dem Lebendigen…

 

beim abnehmenden Mond ( -steigerndem Wahn)

 

Transzendental ~ ich lasse meine Haare länger werden. Bis sie den Himmel, wie Adern netzen & barfuss begleite ich einen verrückten Wind über den Zaun der Welt, dahin, wo die Sterne sinken, wenn sie im strengen Gesetzt sein Gegenstück - das Sinnlichste erfühlen.

 

Über das Benennbare hinaus ~ barfuss rühre ich am Pergament des Himmels und lasse kleine Zeichen, kleine Melodien - überall nur fern und fremd dem Sichtbaren, sowie ich in meinen Adern das Licht halte, das sich erinnern kann*, wenn es durch das Prisma meiner Seele fällt.

 

* erinnern an Außerhalb von Stoff und Form

 

& selbst keinen Anlass kennt, nur das begnügte hinausströmen in meine Adern meines Himmels zu kleinen Zeichen, kleinen Wundern

 

was folgt

 

Ein Stern, wie ein Stern, fällt in ein leeres Zimmer, wie ein Zimmer mit Flur zur Außenwelt. Dort verblutet er und füllt die Zeichen meines dunklen Wahns. Wie es viel vom tiefen Wahn bedarf um ein Zeichen zu füllen, das Zeichen, wenn es, wie ein deutungsloses Zeichen, das jedoch für jede Lebensweise bürgt, sein soll.

 

Ich zünde eine Kerzenflamme an. Wir sterben einsam! Der Kerzenschein weitet die kalten Wände, ich schließe die Tür und gebe mich den bebenden Innenflügen. Ich schreibe, dass ich jetzt schreiben muss, solange ich wie im Fieber liege. Ich muss jetzt schreiben, später werde ich sterben, jetzt kann ich es noch nicht, da ich das Fieber austragen muss.

 

Ein bleiches Gesicht schaut aus dem Versregen, hält Blumen in knochigen Händen. Auf meinem Epitaph wird wohl sein Name stehen, noch aber schreibe ich, lebe, so wenn ich fiebere entgegen dem Versregen. Dem Regen, den es nie wirklich geben kann. Und lebendiger wird das Beben. Ich fliege, falle! Verblute in den Händen eines Freundes, der mir nie Blumen mitgebracht hat. Dem Freund, den ich nie treffen werde, außer wenn ich verbluten muss in seinen Händen und doch.

 

Wir sterben viel zu schnell, wir sterben viel zu einfach! Besonders, wenn alle Türen schon vor uns geschlossen werden und uns alle Kerzen ausgegangen sind. Da kann man nur noch schreiben, fiebern und fallen. Ja, wir fallen tief, aber immer fällt man tiefer, wenn man einsam ist. Ich falle am tiefsten! So wenn meine Brust ist, wie ein leeres Zimmer, wie ein Zimmer ohne Fenster in das ich einziehe.

 

Kühl und berechnend weis ich, dass man hier lange bleiben muss, aber dann sehe noch mal aus einem Fenster. Ein Fenster, das ich auf ein Blatt Papier gemalt habe und es regnet vor meinem Zimmer. Ich werde diesen Regen, wie einen Versregen schreiben. Ich schreibe, sehe einen stummen Geist, der Geist der deutungslosen Zeichen. Er umherstreift in verlassenen Straßen, Straßen unter tausendwunderbarem Sterngefunkel. Dem man immer Vertrautheit schenkt. Ja, hier werde ich bleiben, vielleicht für immer, sicherlich aber dann, wenn in mein Zimmer wieder ein Stern fällt und ich aus dem Fenster schaue, auf einen Freund mit einem Lächeln, der mir eine Kerze bringt.

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Geschrieben

hallo Timo, dein Text macht einen sehr nachdenklich, er gefällt mir ausgesprochen gut! Du hast sehr schöne Bilder verbaut, die den Inhalt deines Textes sehr gut widerspiegeln.

Sehr gern gelesen

Angel


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