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Auf dem Display 

ihr Name 

sie will sich 

verabschieden 

dachte ich 

 

Der Krebs hatte sie 

im Visier 

vor drei Jahren 

wie Angelina Jolie 

Doppelmasektomie 

und jetzt 

in beiden Lung-en 

Matastas-en

 

 

Kurz 

hatte ich überlegt 

sie im Krankenhaus zu

besuchen ich 

dachte an sie als ich 

an ihrer Tür vorbei 

 

Ich ging dran 

 

hallo?

 

ICH BIN WIEDER DA! 

sagte sie mit fröhlicher Stimme.

 

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Geschrieben

Manchmal weiß man nicht, was einem bevorsteht.

Wie sollte man auch.

Es kommt darauf an, wie man handelt, wenn sich der Schleier hebt.

Ich denke mal, außer einem kleinem Stück schlechtem Gewissen,

hat sich das LI gut in die Situation eingelebt. -

Und für die Zukunft was gelernt.

 

Liebe Grüße und Danke für einen interessanten Gedankenanstoß.

 

Heiko

Geschrieben

Hallo Heiko,

vielen Dank für deine Rückmeldung.

Ich finde, für einen Außenstehenden hast du die Konstellation sehr gut eingeschätzt.

Ich war wirklich sehr überrascht, als ich diesen Anruf bekam. Es ist eine Nachbarin, jedesmal, als ich an ihrer Tür vorbei ging, musste ich natürlich an sie denken. 

Vor etwa 10 Tagen ist sie ins Krankenhaus gegangen, ich dachte für mich, sehr wahrscheinlich sehe ich sie nie wieder. 

Sie fragte mich, ob ich bei ihr vorbei kommen wollte, ich ging gleich zu ihr, wir saßen in der Küche uns gegenüber, sie bot mir einen Sherry an und wir plauderten als ob sie aus einem Urlaub zurück gekommen wäre. Diese Frau hat doppelt soviel Kraft und viel mehr Energie als ich, sie ist der Optimismus, das Leben in Person! 

Sie haben erst bei einer Lunge operiert, wo sieben Metastasen waren. In der anderen sind auch einige, aber noch recht klein, und sie wollen ihr, die Tage, alternativ, eine Therapie anbieten. Sie wird es sich überlegen, weil sie wollte auf keinen Fall eine Chemotherapie. 

Seit vielen Jahren führt sie einen erbitterten Kampf gegen den Krebs.

Als ich, nach etwa einer Stunde, mich verabschiedete, fühlte ich mich wie jemand, wie du sagst, dem das Leben eine Lektion erteilt hat.

Du weißt, dass ich aus Südamerika bin, ich glaube, die deutschen Frauen, die aus den alten Germanierinnen stammen, haben, im allgemeinen, eine wahnsinnige Energie.

Darüber berichtet Julius Caesar in "De Bello gallico".

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Geschrieben

Lieber Carlos,

 

ich hoffe sehr, dass deine Nachbarin noch sehr lange den Mut hat positiv ihrer Erkrankung gegenüber zu stehen, ja, das hoffe ich sehr.

Mein Mann konnte diesen Mut nicht aufbringen, allerdings war seine AML - Erkrankung eine äußerst aggressive Form, gegen die kein "Kraut" gewachsen war. Aber meine Nichte, sie hatte die selbe Art von "Humor" wie deine Nachbarin und gab ihrem unsichtbaren Untermieter (so betitelte sie ihren Lungenkrebs) einen Namen. Doch auch sie verlor ihr Leben.

 

Ich wünsche mir, dass du noch viele solcher Anrufe bekommst und richte deiner Nachbarin die besten Wünsche aus.

 

LG Sternwanderer

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Sternwanderer, liebe Uschi, 

ich glaube auch, dass unser Leben ein Geschenk ist. 

Ich bin froh für jeden Tag, den ich, einigermaßen gesund, erleben kann. 

Vorhin sah ich den Wagen eines  Beerdigungsinstituts, wie er in eine Einfahrt rein fuhr... 

Eines Tages werde ich da drin sein. 

Ich verlasse mich darauf, dass dann endlich Ruhe, ich will nichts von Jenseits hören.

Bis dahin will ich jeden Tag leben, als wenn es der letzte wäre, ohne daran zu denken. 

Liebe Grüße 

Carlos

 

 

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Geschrieben

Lieber Carlos, eines Tages sind wir alle an der Reihe. Es gehört Mut dazu, sich mit schweren Erkrankungen auseinanderzusetzen, nicht wegzuschauen oder sich gar zurückzuziehen. Der Erkrankte braucht positive Energie und Zuspruch. Gut, dass der Anruf gehört wurde und die erlösende Nachricht ihren Empfänger erreichte. Leben wir

also jeden Tag und freuen wir uns mit denen, denen weitere Lebenszeit vergönnt wurde.

 

Sei gegrüßt von mir, Juls

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo, Carlos

Du hast eine wunderbare Einstellung, das Leben ist ein Geschenk, solange wir Arme und Beine haben, einen Kopf und gesunden Menschenverstand, kann mal alles erreichen, man braucht so wenig um glücklich zu sein, jedenfalls empfinde ich es so, es gibt so viele Menschen, sie haben viel weniger und sind trotzdem zufrieden. 

Nein, ich möchte auch jedem Tag das Beste abringen, was er zu bieten hat.

LG sendet dir Pegasus

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Juls, liebe Pegasus, 

ich danke euch sehr für eure Rückmeldungen. 

In der Nähe des Todes, wenn dieser wirklich nah ist, erkennt man, spätestens dann, was im Leben wirklich zählt. 

Man erkennt auch, dass, mit keiner oder nur ein paar Ausnahmen, dass man alleine ist: Im allerletzten Augenblick sowieso. 

Es gibt Leichenbegangnisse, bei der nur EINE Person anwesend ist ... 

Ich kenne selbst, ich kannte mehr als eine Person, wo nicht einmal der Sohn, bzw die Tochter dabei war ... 

Andererseits, kaum jemand war anwesend bei der Beerdigung von Leibnitz, der verarmt und verbittert starb. Bei der Beerdigung von Leibnitz verdammt nochmal! 

Und wie war es mit Mozart? 

Manche Menschen kann man nicht beerdigen, denn sie sind wie eine Pflanze, die immer wieder aufwacht und blüht. 

Nicht wahr?

Beste Grüße 

Carlos

 

  • Traurig 1
Geschrieben
Am 30.5.2022 um 12:08 schrieb Carlos:

Auf dem Display 

ihr Name 

sie will sich 

verabschieden 

dachte ich 

 

Der Krebs hatte sie 

im Visier 

vor drei Jahren 

wie Angelina Jolie 

Doppelmasektomie 

und jetzt 

in beiden Lung-en 

Matastas-en

 

 

Kurz 

hatte ich überlegt 

sie im Krankenhaus zu

besuchen ich 

dachte an sie als ich 

an ihrer Tür vorbei 

 

Ich ging dran 

 

hallo?

 

ICH BIN WIEDER DA! 

sagte sie mit fröhlicher Stimme.

Lieber @Carlos,

 

Deine Zeilen sind sehr vielschichtig.

Es geht um einen vertrauten Menschen, um die Krankheit, um Dein schlechtes Gewissen, um ein - überraschend - frohgestimmtes Ende, 

aber vor allem:

Es geht um unseren Umgang mit Krankheit und Tod.

Und hier bist Du sehr authentisch und ehrlich.

Denn bei diesem Thema ziehen sich die meisten von uns viel zu sehr zurück und wagen häufig nicht, die erkrankten Menschen anzusprechen.

Das hast Du sehr sehr schön und plastisch dargestellt.

 

Viele Grüße von Georg

  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank lieber Georg, 

eben habe ich deinen lieben Kommentar gesehen.

Ich versuche jeden Tag so viel wie möglich zu lernen. Das ist, für mich, der Sinn von "Carpe Diem". 

Eigentlich, mehr als lernen, versuche ich zu verstehen. 

Alles Gute wünsche ich dir.

Carlos

  • Schön 1

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