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Geschrieben

Moin Peter,

 

schwierig... Gott als a priori? In der Religion der Kern. In der Philosophie nur ein Sidekick. 

Was du beschreibst ist hier das Gott das Alles ist und gleichzeitig das Nichts. Das was da ist und gleichzeitig das was fehlt , obwohl er auch dann als Nichts da ist. Ich finde es schwierg außerhalb menschlicher Gehirnkapazitäten zu denken. Die Vorstellung eines allmächtigen bewussten omnipotenten Geistes ist für unsere Vorstellungskraft nicht vorgesehen... genau so wenig wie die Wesen aus unvorstellbaren Dimensionen mit anderen physikalischen Gesetzen die H.P. Lovecraft in seinen Geschichten andeutet. 

 

Ich würde deinen Text als Frage des eigenen Ichs an das Ich sehen und vom Thron der eigenen Wahrnehmung auf die Welt heraus mit eigener Erkenntnis für die Verknüpfungen des Lebens und dessen Abläufe für einen selber antworten. So ist jeder doch sein eigener Gott, weil gefangen in der eigenen Wahrnehmung aus der es kein außerhalb gibt. 

Oder anders ausgedrückt: wir sind alle Solipsisten, ganz egal ob wir das einzige sind was existiert oder ob jeder existiert, so doch jeder für sich in seiner eigenen Welt aus Vorstellung und Wahrnehmung. 

Auch die Vorstellung es könnte etwas fern jeglichen wahrnehmenden Bewusstseins existieren ist abstrakt und kaum fassbar für das menschliche Denken. 

 

Uff... schwere Kost. Und das um vier Uhr Morgens. 

 

Ich leg mich nochmal hin schätze ich! 

 

LG JC

 

  • in Love 1
Geschrieben

Hallo Peter, 

Joshua hat schon ausführlich deinen Text kommentiert.

Im zweiten Vers ist ein S zuviel. 

Dein Text gehörte eher unter "Philosophisches", nicht wahr? 

So ähnlich wie Joshua hätte ich es kommentiert.

Hast du es so gemeint? 

Oder  -es sind ja nur neun Verse- willst du was Anderes meinen? 

Ok, im Titel steht "Er, der Grund" 

gleich darauf schreibst du 

 

 "ohne Grund bist du verändert gekommen" 

 

Kann ich annehmen, dass das lyrische Du ohne "ihn" gekommen ist? Denn du hast ja davor diesen Grund als "er" bezeichnet.

Nun, das lyrische Du kommt "verändert". Hier dürfen wir uns fragen, wo kommt diese Veränderung her? 

Der Satz geht weiter: 

 

"um wahr genommen zu sein".

 

Sollte es nicht heißen

"um wahrgenommen zu werden?" 

 

Unmittelbar danach ist das lyrische Du wieder fort. 

Das lyrische Ich spricht es an: 

 

"bist fort als Nichts, das ist der, ohne Grund, du bist".

 

Anders, prosaisch ausgedrückt, 

 

"du bist ohne Er (ohne ihn?) Nichts".

 

Hier würde ich mich Joshuas Gedanken anschließen und bei diesem "Er" an Gott denken.

 

Du wirst uns bestimmt schlauer machen, lieber Peter. 

 

Liebe Grüße 

C.

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Danke 1
Geschrieben
Am 9.6.2022 um 23:37 schrieb Ponorist:

Er, der Grund

 

ohne Grund bist du

veränderst
gekommen, um wahr

genommen

zu sein

 

bist fort

als Nichts, das ist

der, ohne Grund

du bist

 

Man kann ihn gut lesen

würde man annehmen,

es ist nichts zu viel,

dann verändert er eben,

als wahrhaftiges Ziel,

doch wird Es erst

verändert hingenommen,

ja, dann wärs

an Gedanken viel

zum Ziel zu kommen,

wobei man eventuell

Zusammenhänge sieht,

und Er Bezug nimmt

wohl unterdes,

also schwindet schnell

und zwar zum Es,...

...diese Gedanken

sind dazu gegeben,

doch war's wieder schön,

nachzudenken, wie zu lesen.

 

LG Ralf

  • Schön 1
Geschrieben

Herzlichen Dank für Eure kommentare und Likes.

 

Ja, @Joshua Coan, du hast ganz recht mit dem zweiten Ansatz. Da ich das Göttliche gerne aus dem Inneren heraus denke, ist hier die eigene Existenz, sofern sie vom Rest abgrenzbar ist, gemeint. Das "Er" bezieht sich auf den Grund. Da sich ein Grund ohne Außen schnell erschöpft, macht es wenig Unterschied, ob alles mit oder ohne Grund ist. Grund, Sinn, Zweck - alles austauschbar, fast irrelevant, wenn du einfach nur lebst.

Aus dieser Perspektive kann "das Göttliche" als "Grund" bezeichnet werden, ohne einen konkreten Glaubensansatz zu verfolgen, sogar als eine personifizierte Gottheit, wenn das einfacher ist. Diese hat ihren Selbstzweck, lebt in Gedanken fort, kann für Leute auch nützlich sein, wandelt sich, und bekommt so eine Art Eigenleben.

 

Lieber @Carlos, vielen Dank für deine Detail-Hinterfragung. Gerne will ich es etwas näher erläutern.

"veränderst" im zweiten Vers ist bewusst so geschrieben, ebenso wie die Zeilenumbrüche. Sie erlauben eine Art Verdichtung ohne Wortwiederholungen. Sonst hätte ich etwa geschrieben (hier übertrieben umständlich):

 

ohne Grund bist du

[du] veränderst

[bist] gekommen

[bist gekommen] um wahr [zu sein]

[...um wahrgenommen...]

[...um als Wahrheit angenommen...]

...[von der Welt weg] genommen zu sein

 

Hier kommt der Bruch zwischen Werden und Vergehen. Wenn "Er, der Grund" das Göttliche ist, bist du im Vergehen damit eins. Der Grund selbst hat keinen Grund.

 

[du] bist fort

als Nichts, das ist

[du bist jetzt] der, [der] ohne Grund [ist]

du bist [jetzt eine eigenständige Existenz]

 

Ich hoffe so ist es etwas verständlicher. Es hätte, zugegeben, etwas länger sein können.

 

 

vor 2 Stunden schrieb Ralf T.:

Er Bezug nimmt

wohl unterdes,

also schwindet schnell

und zwar zum Es,...

Ja, so kann man es natürlich auch sehen, lieber @Ralf T.. Ich danke dir für diese Sichtweise und die Erkenntnis, dass deine kreativen Antwortgedichte unerschöpflich sind. Es wird Zeit, mal wieder über die Unendlichkeit nachzudenken.

 

Herzlichen Dank und VLG

Euer Peter

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