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Geschrieben am

Urse Ruth - unsre Ruth!

 

"Oh! ik mutt gau no Huus, mien Mann de lich al im Bett op

mie to wachten!" un luut  smiet  se de Döör tau, de Ruth!

 

G.J. Gersberg (Josina)

 

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Liebe Claudia

Du hattest mich um ein Plattdeutsches Distichon gebeten.

Vielleicht gefällt dir /euch dieses.

Urse Mia < unsre Mia

3m: — ◡ (◡), — ◡ ◡, — | ◡ (◡), — ◡ (◡), — ◡ ◡, — ◡  ****  hexa

     OH! ik mutt gau no Huus|| mien Mann de lich al im Bett op

 

— ◡ (◡), — ◡ (◡), — || — ◡ ◡, — ◡ ◡, — Penta

 

mie to    wachten     luut     smiet  se de Döör tau, de Mia

 

Mein Problem liegt beim Wort mie (mich) es ist kein betontes

Wort und es gehen auch keine zwei unbetonten Silben vorweg so

dass man mie auf eine Hebung setzen könnte!

„mien Mann de lich al in Bett op mie to wachten“

Doch dieser Vers muss zusammenhängend bleiben.

Aus diesem Grund! Hier die Übersetzung

Oh, ich muss schnell nach Hause, mein Mann der liegt schon im

Bett auf mich zu warten, laut wirft sie die Tür zu, die Mia!

Diese Szene spielte sich damals in der kleinen Kneipe in unsere Straße ab.

Einige auch meine Mutter mussten laut lachen. Wat hät Mia seggt?

Andere wieder, die ein etwas anderes Plattdeutsch sprechen (wohnen nur 20 km entfernt)

meinten, wieso das sagen wir doch so.

Mien Mann de wachtet al in Bett op mie. Meinte meine Mutter. So seggt wie dat!

Alle Frauen u Männer die aus dem anderen Ort kamen schüttelten den Kopf,

mien Mann de lich al in Bett op mie to wachten,

so seggt wi dat!

Danach begann eine sehr lustige Diskussion!

 

„mien Mann de lich al in Bett op mie to wachten“

Dieser Vers muss so da stehen, sonst ist der Witz weg.

Beim Plattdeutschen ist es besonders wichtig, dass die Zusammenhänge bleiben!

 

 Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende

Herzliche Grüße

Josina

 

 

  • Schön 1
Geschrieben

Liebe Josina,

 

das ist ja eine herzige Anekdote und ich finde, du hast sie gut ins Distichon bekommen. Über das betonte "mie" würde ich mir keine Sorgen machen. Am Versanfang ist ja jede Silbe gewissermaßen stellungsbetont. Und hier kann das Pronomen durchaus betont werden, denn der Mann wartet natürlich auf keine andere als sie.

 

Wenn man ganz streng sein will, müsste man "op mie to wachten" als geschlossene Sinneinheit betrachten, "op" gehörte also eigentlich schon in den Pentameter. Aber ich finde, wir sollten hier nicht zu knickerig sein. 

 

Das einzige Problem ist der Name "Mia", den man wohl nur zweisilbig (Xx) sprechen kann, am Ende des Pentameters? Du könntest die Frau einfach umtaufen (vielleicht Ruth?). Den Lesern kann es ja egal sein, wie sie in Wirklichkeit heißt. 

 

Ich kennzeichne mal die wörtliche Rede. Das gibt dem Vers noch etwas mehr Struktur:

 

"Oh! ik mutt gau no Huus, mien Mann, de lich al im Bett op

mie to wachten!", un luut smiet se de Döör tau, de Fru. 

 

Das Ausrufezeichen würde ich direkt nach Mias Rede setzen, der Rest ist ja kein Ausruf, sondern Erzählung. Außerdem habe ich noch ein "un" (sagst du so für "und"?) reingesetzt, weil der erste Fuß ja schon zweisilbig ist, und so der Penta leichter lesbar ist. Was meinst du?.

 

LG Claudi

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo liebe Claudia,

 es ist nicht so ganz einfach auf Plattdeutsch zu schreiben und die Richtlinien vom Distichon streng  im Auge zu behalten.

Mia, ja das war wieder oberflächlich von mir ist ein zweisilbiger Name.Danke dir auch fürs Verbessern bei der richtigen Zeichen Setzung. Bei dem Distichon ging es darum!

... mien Mann de lich al in Bett op mie to wachten!" "Oh! Ich muss schnell nach Hause, mein Mann der liegt schon im Bett auf mir und wartet auf mich!"

Ihr Mann konnte ja nicht zu Hause schon auf Sie (Ruth) liegen und auf sie zu warten, da Ruth ja noch bei den anderen in der Kneipe feierte.

Herzliche Grüsse , Josina

Geschrieben

Ja, liebe Josina, das könnte man auf Hochdeutsch gar nicht so wiedergeben, weil man die beiden Fälle: "liegt im Bett auf mir, um zu warten" und "liegt im Bett, um auf mich zu warten" gut unterscheiden könnte. Aber in Plattdeutsch sagt man beide Male "mie" und man lässt auch das "um" weg.

 

Das kann zu lustigen Missverständnissen führen. Aber auch die Vorstellung, wie Ruth in der Kneipe erzählt, dass der Mann im Bett auf sie wartet, ist schon amüsant.

 

LG Claudi

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Liebe Claudia ,

 

es freut mich das dir mein plattdeutsches Distichon gefällt.

Es hat mir viel Spaß gemacht wieder einmal etwas auf Plattdeutsch zu dichten,

besonders als Distichon. Dir Liebe Liara danke  für deinen Like!

Auch an allen stillen Lesern meinen herzlichen Dank!

 

Liebe Grüße

Josina

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