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Geschrieben am

Loch im Sparstrumpf

 

In meinem Sparstrumpf ist ein Loch,

das Geld nimmt ab von Woch' zu Woch',

es rieselt aus dem Strumpf heraus,

als schmisse ich 's zum Fenster raus.

 

Ein Euro geht pro Tag verloren,

den ich gespart, seit ich geboren,

wozu hat Sparen jetzt noch Zweck,

das Geld verdunstet, ist bald weg.

 

Sogar wenn 's auf dem Konto liegt,

wird 's weniger, als ob 's verfliegt,

und Zinsen gibt 's seit Jahr'n schon nicht,

die Bank erteilt mir Zahlungspflicht.

 

Leg 's an, leg 's an, so rät der eine,

kauf Immobilien für die Scheine,

erwerbe Gold, dann bist du König,

doch dazu reicht 's nicht, ist zu wenig.

 

Ich denk', als Mittel bleibt mir nur:

ich geh' auf große Einkaufstour,

kauf' alles, auch was ich nie brauche,

bevor den letzten Schein ich rauche.

 

Und bin ich dann so richtig arm,

schnorr' ich mich durch mit meinem Charme,

und hat mein Strumpf ein großes Loch,

sag' ich 'na und' und trag ihn noch.

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Geschrieben

So lieber maerC,

dein Gedicht ist so gut, ich musste ihm gleich ein Wow geben. 

Und so wahr, so realistisch dabei. 

Ich glaube, wir haben Angst und manche profitieren davon. 

Andererseits, du kannst es in den Medien sehen, du kannst Milliarden haben und sie können es dir ohne weiteres wegnehmen. Nirgends also, ist dein Geld sicher. 

Ein tolles Gedicht.

  • Danke 1
Geschrieben

Danke, lieber Carlos, für dein Lob.

Ich denke, für diejenigen, die sehr viel Vermögen haben, ist die Geldentwertung zwar auch spürbar, aber nicht existentiell bedrohlich. Sie dürften ihr Geld größtenteils nicht auf der Bank liegen haben, sondern in Wertobjekten oder Firmenbeteiligungen. Wie man liest, werden sie auch in Krisenzeiten meist reicher.

Wenn du die auf dubiose Weise erworbenen Milliarden von Oligarchen meinst, die eingefroren werden und evtl. für humanitäre Zwecke verwendet werden sollen, so halte ich das für berechtigt.

Ansonsten wüsste ich nicht, wer einem bei uns Geld (auch sehr viel Geld) willkürlich wegnehmen sollte.

LG

maerC

Geschrieben

Hallo MaerC, die Inflation knabbert an dem Ersparten. Da hat man das Gefühl, es lohnt sich gar nicht, sich was vom Munde abzusparen und für das Alter auf die Seite zu packen.

Dein Gedicht gefällt mir. Dazu fällt mir Folgendes ein: Ich habe ein Loch im Strumpf, aber dafür fahre ich Mercedes. Das Auto ist doch des Deutschen liebstes Kind und zeigt, "was man hat". Man wird doch immer und überall zur Kasse gebeten, da ist man doch selbst schuld, wenn man spart. Wer nichts hat, dem kann man nichts wegnehmen. 

 

Lieben Gruß Juls

  • Danke 1

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