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Geschrieben am

Freeden för alle Tieden

 

Alle Dag dat sülve Speel.

De Buur geiht mit ’n Knecht op ’t Feld.

De Deern fodert de Deerten un geiht achterher.

De plietsche Haan drifft na ’n Eten de Höhn op ’n Boom.

De Höhne klaagt sik un gackern rüm.

 

Dor slöög al wedder de Voss üm ’n Hoff un deit,

as wenn he ganz tofällig op ’n Boom kiekt.

„Moin Baas Haan un goden Morgen ehr Damen.

Von mien Wegen kladdt ji op ’n Boom?

Dat müss ji nich.

De Hööftversammlung vun all Deerten

hett den blieden Freden fastsett.

Siet ole Tieden freet de Deerten elkanner op.

Nu is Enn mit ’n gegensieden  Eten.

De Freden is versegelt un verkündigt worrn.

 

Bannig goot, antert de plietsche Haan.

Dor kiek ik jüst den Buurn

mit seene Hunnen vun ’t Feldarbeid kamen.

Opmaal harr de Voss dat schietenhild.  

he sächt: „dat mit den ewigen Freden is ja ok so een Saak.

Dat is fraag, wat de Hunnen vun dissen Verdrag al höört hebbt.“

Un he is in ’n Woold verschaven.

 

Übersetzung

Jeden Tag das gleiche Spiel       

Der Bauer geht mit dem Knecht  aufs Feld.

Die Magd füttert die Tiere und geht hinterher.

Der schlaue Hahn treibt nach dem Fressen die Hühner auf den Baum.

Die Hühner beschweren  sich und gackern rum.

Da schleicht schon wieder der Fuchs um den Hof

und tut als ob er ganz zufällig auf den Baum schaut.

Guten Morgen Herr Hahn und guten Morgen ihr Damen.

Seit ihr meinetwegen auf dem Baum geklettert?

Das müßt ihr nicht.

Die Hauptversammlung aller Tiere hat den ewigen Frieden beschlossen.

Sehr gut, antwortet der schlaue Hahn.

Dort sehe ich gerade den Bauern mit den Hunden von der Feldarbeit kommen.

Plötzlich hatte der Fuchs es ganz eilig

Er sagt, das mit dem ewigen Frieden ist auch so eine Sache.

Ob die Hunde davon schon etwas gehört haben ist fraglich

und verschwand in den Wald.

 

© Ilona Pagel

hahn-5424068.jpg

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Geschrieben

Liebe Ostseemöwe,

 

ich bin platt ob der Mundart, die du uns hier vorstellst. Ich habe zwar einiges verstanden, aber der Zusammenhang blieb mir fremd, bis ich deine Übersetzung gelesen habe. Schade, dass Agressoren oder Feinde sich nur in einer Fabel so leicht vertreiben lassen.

 

Gerne gelesen und geschmunzelt.

Liebe Grüße

Sid

  • Danke 1
Geschrieben

Leev Ilona

Eeen moie Plattdüütsche Geschicht häst du schreven.

 

Frieden halten ist nicht so einfach sagt uns dein Gedicht.

 

Din  moi Plattdüütsche Geschicht hät mi gaut gefalln!

Mit hartliche Gröten

Josina

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Ilona,
mir gefällt die Sprachmelodie des "Plattdeutschen" gut und ich konnte fast alles verstehen.
Bleibt die Frage, wann wird endlich die "Hauptversammlung der Menschen" Frieden bestimmen?
Die "Füchse" unserer Welt scheinen aktuell davon nichts zu wissen.
Gern Reflektiert und LG
Perry

  • Danke 1

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