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Geschrieben am

Die Wälder sind Träume der Seele des Lebens,

wenn sie im Schlafe singt 

und was durch ihre Wurzeln klingt

ist nie vergebens,

wenngleich es selten zu den Menschen dringt

dieser Tage 

 

Ihren Gesänge sind alles zwischen Jubel und Klage

und verweben das freie Schweben des Bebens

der Brüste der Bäume

im Werden der Klänge

mit der Strenge der Brüste der Menschen

und ihrer städterischen Enge 

 

Und ihre Früchte sind doch auch Anfänge

von Wünschen die Menschen erträumen und sehnen,

 die reifen an Sonne und Regen,

und noch an himmlischen Tränen

der Wonne ins Segnen

der seligen Klänge des

Erntedank

 

Und nimmt nicht selbst der kleinste Trank

letztendlich Anteil auch

an ihrem fremden Kronen-, fremden Wurzelsang:

 

Da  ist die Beere mir zum besten Wein geworden

und dieser Kirsche hab ich ihren Saft vergoren

Spirituos der Klang  

bis aus ihr drang

ein Geist in süßestem

Kirschengewand

 

Wie oft strich meine wunde Hand über den Waldesrand

und fand dort Heilung und auch Frieden

wo ein Mistelverband von dieser Wunde an der Hand

das schwarze Gären

abgeschieden

hat. 

 

Wenig verstand ich jemals von den Wäldern,  von den Bäumen,

noch von ihren fremdartigen Träumen

und nichts galt mir ihr Stamm, ihr Blatt.

 

In Feldern aus Einfältigkeit

erntete ich alltägliches, kleines Leid

in routinierter Selbstvergesslichkeit.

So verdrängt war mir mein kleingeistiger Neid

(und meine Bitterkeit)

dass ich die Welt voll diesem Leid begriff

und meine Überheblichkeit als ihre Einsamkeit

alltäglich in mein Wirken griff

und schwach und anfällig wurd ich

durch dies „Nicht Sehen Wollen

 

Doch wie die Wahrheit aus der Kindern Münder spricht  

fällt manch göttliches Licht

nicht nur auf Sünder die auf Umkehr hoffen

nein auch auf die, die selbstverliebt von Eitel troffen

weil auch die bewusster werden sollen

und wenn die Donner übers Land anrollen

wird es gefährlich in den Menschenfeldern

aber behütet in den

Wäldern 

 

Die Bäume reden miteinander

durch dichtes Wurzelwerk durch Kronenrauschen

Du brauchst nur Nachts in einen Wald zu lauschen

und dann ist da ein angeregtes Plauschen

von Mächten, die einander alles tauschen

was sie brauchen um zu sein, wie sie sein sollen:

Hier gibt eine Blume Pollen,

dort führt des Lebens ureigenstes Wollen

eine Knolle aus den Tiefen an das Licht

und das Licht bricht sich in einem See

und wandelt sich

und wird zu Blättern, Blume, Klee. 

 

Wir Menschen denken, dass wir wüssten

und wissen nicht einmal wer spricht,

wenn etwas aus uns spricht

und heut wie oft noch ist dort einer

der ganz leise spricht:

 

Helft  mir, denn ich brauche Licht,

 

und so viele die es gibt, die geben müssten

und geben es ihm nicht,

wenngleich es nicht einmal

ihr eignes 

ist. 

 

Vielleicht sind wir ein bisschen wie die Wälder,

einander nah, verbunden in den Brüsten

und wüssten wir,

dass jedes Ding in unseren Menschenfeldern

eingebunden ist darin und schwingt

mit allen anderen Dingen

und klingt  mit allen anderen Klängen,

dann wären auch die Wunden

aller anderen unsere Wunden

und wir begriffen nicht,

wir müssten nicht begreifen.

 

Wir lebten diese reichen

Wunder gemeinsamer, nicht einsamer

und näher ohne uns zu stören,

so wie die Bäume ineinander hören:

Ruhiger, bedächtiger und wunderlicher

würd manches Leben und Erleben,

denn dort wo eben einer ganz alleine war,

wird plötzlich ihm die Welt all anderer gegeben

und jemand flüstert:

 

Dir bin ich wie mir so nah !

wird alles richtig, alles wahr

weil ich Dich

wie mich

ansah 

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Geschrieben

Liebe Poetinnen 

 

vielen Dank Für eure Beschäftigung mit dem Gedicht

 

 @L.A.F. eine wunderbare Inspiration lieber lorenz. Ja Eintritt gratis: Sehr gut! Der städterischen enge Bedarf es im Grunde nicht mehr da hast du recht wobei mir das Bild satzübergreifend ganz gut gefällt: die enge der Brust / enge in der Brust und die Weite der Brüste der Bäume im Gegensatz / in Ergänzung 
 

Nein ich bin kein Pastor oder maximal vielleicht ein Hirte der Sinnlichkeiten und schönen Dinge die sich alle so in meinen Dionysischen Wäldern prall und rund fressen  

 

@WF Heiko Thiele ja es ist etwas länger geworden als geplant und leider Auch etwas verschachtelter aber ich hoffe dass die Bilder und der Fluss Gesang es wieder etwas gut machen meine Meditation über die Menschen und die Wälder

 

mes compliments 

 

Dio

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