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Geschrieben am

Von Conrad Duden gibt’s den Duden.

Der steht bei mir stets griffbereit.

Und jener Faust ist von dem Goethe.

Das weiß ein jeder, weit und breit.

 

Nun ist da aber eine Sache,

daß es vom Faust zwei Teile gibt.

Wie nennt man’s dann pluralisch richtig?

Man Pünktchen und ein e einschiebt?

 

„Zwei Fäuste mußte ich einst lesen“;

das klingt doch wahrlich völlig schräg,

zumal der Held noch promovierte

und Doktor hieß, wenn ich’s abwäg.

 

Wohl denn, zwei Doktor Faust, Doktoren?

Da bin ich mir nicht sicher heut.

Denn alles muß gegendert werden,

daß es die Doktor:Innen freut.

 

Der Doktor/Innen Fäuste schlagen

somit mir ziemlich ins Kontor.

Um Fausts Benennung auszudrücken,

kommt mir das Ganze närrisch vor.

 

Die Sprache lebt dank Sprecher*Innen.

Beim Thor und Thun fehlt heut das h.

Selbst manche Worte sind verschwunden.

Man weiß gar nicht, wie es geschah.

 

Doch, um den Wandel durchzudrücken,

sollt man nicht beugen Vorstandsrecht.

Laßt es organisch sich entwickeln.

Sonst wird nicht nur mir Leser schlecht.

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Geschrieben

Tja, lieber Heiko, 

ich lese gerade ein Buch, wo oft Wörter mit Doppelpunkt stehen. Das stört mich einfach, optisch, beim Lesen. 

Und, unabhängig davon, Männer wollen nicht ständig daran erinnert werden, dass es auch Frauen gibt. Wir haben ja im Grunde nichts anders im Kopf.

Liebe Grüße

Goeth:In 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hi zusammen,

 

ich habe schon vor dreißig, fünfunddreißig Jahren gegendert.

 

Spätestens, als ich mir einen Satz wie "Wenn man als Frau heutzutage ins Ausland fährt...."

- auf Gehalt abklopfte,

fand ich, dass eben Frauen im normal deutschen Sprachgebrauch ausgeklammert werden.

 

Ich werde jetzt keine Argumente für und wider die Genderei hier reinwerfen -- die kann frau ja in den einschlägigen Artikeln überall nachlesen.

 

Gegen viele Neuerungen (zB. die große Revolution der Postleitzahlen ca. 1993) wehrt sich alles in mir.

Aber, Frauen und ihr Sein auch in der Sprache sichtbar zu machen -- das empfinde ich als innerste Notwendigkeit. Weil das Bewußtsein das Sein bestimmt.
 

Dass Männer nix andres im Kopf haben, lieber Carlos, ist für mich kein Argument. Das zeigt einfach nur, dass das andere Geschlecht eine der Hauptthemen ist, um das sich das Hirn dreht - is ja bei den Frauenspersonen nicht anders - sagt aber nichts über den Gehalt dieser Gedanken aus.

Das mit dem "Alle Nachrichtensprecher:innen haben berichtet, dass die Franzosen:innen neuerdings den Psychologen:innen ...."usw usf. ist fraglos anstrengend.

 

Ich finde eine praktikable Lösung, auch in Romanen bspw. , dass mal die weibliche Form verwendet wird und mal die männliche. Dann können sich die Männer ebenso mitgemeint fühlen, wenn ein Abschnitt  nur von Frauen spricht,

wie die Frauen dies ja seit Jahrhunderten gewohnt sind.

 

herzliche Grüße

 

Sternenherz

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  • Danke 1
Geschrieben

Liebe @Sternenherz!

Zunächst danke, daß du offen und ehrlich deine Meinung zu diesem Thema geäußert hast. Und ich möcht offen und ehrlich antworten, daß ich mit meinem Gedicht niemanden, auch keine Frau angreifen wollte. Es ging mir vielmehr darum einmal aufzuzeigen, wie das alles bei mir ankommt.

Es ist natürlich schwer "neutral" zu erscheinen, mit mir als Mann. Aber vielleicht nehmen wir mich mal als Kind meiner Eltern, welches sich hier als Neutrum zu Wort meldet.

Frauen fühlen sich als dirkriminiert, welch im Plural die männliche Form öfter genannt wird.

der Koch ~ die Köchin / die Köche ~ die Köchinen 

der Arzt ~ die Ärztin / die Ärzte ~ die Ärztinnen // usw.

Also diese Formen gibt es. Natürlich gibt es auch männl. Benennungen, wo dies leider nicht der Fall ist:

der Sträfling ~ die ? / die Sträflinge ~ die ?

der Säugling ~ die ? / die Säuglinge ~ die ?

der Embryo ~ die ? / die Embryos ~ die ?

der Leichnam ~ die ? / die Leichname ~ die ?

Und gibt es auch Formen, in welchen das anders herum  ist?

die Fachkraft ~ der ? / die Fachkräfte ~ ?

die Hebamme ~ der ? / die Hebammen ~ ?

(Jetzt bitte nicht mit Geburtshelfer kommen. Das gehört zu dem Paar ...helfer ~ ...helferin)

Mir fällt übrigens kein Wort ein, bei dem aus einer weiblichen Grundform eine männliche abgeleitet werden kann. Wären da nicht die Männer benachteiligt?

Und wenn dann schon gegendert wird, früher gab es den Kanzleramtssprecher.

Und heute: Kanzler:innenamtssprecher:innen

Oder lustig auch: Früher gab es die Ansprache "Meine Damen und Herren"

Heißt das heute "Meine Herr:innen" ?

 

Aber wie gesagt, ich möchte niemanden zu nahe treten. Möge man bitte aber auch "mir" nicht zu nahe getreten werden. Da hört man ja schon grausige Bestrebungen in Ämtern und an Universitäten.

 

LG, Heiko

 

PS.: Da fällt mir noch etwas ein.

Der Bäcker ~ die Bäckerin / die Bäcker ~ die >Bäckerinnen

und das Geschäft mit dem Namen des Handwerkers / der Handwerkerin:

die Bäckerei / die Bäckereien (gegendert: die Bäckerinei / die Bäckerineneien oder die Bäcker:Inneneien)

 

Wenn man es grammatisch richtig machen will, dann müßte man es doch auch auf alle Fälle anwenden. Oder?

 

Aber vielleicht liege ich auch total daneben.  Dann entschuldige ich mich hierfür.

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