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Geschrieben am

Zur Mitte des Flusses, es ist dunkle Nacht,
das Mondlicht kann sie kaum erhellen,
begibt sich ein Mädchen, bald ist es vollbracht,
vom Leben zum Tod in den Wellen.

 

Sein Schutzengel kämpfte, doch kommt er zu spät,
es rinnen die letzten Minuten,
zu spät auch ihr Liebster, er bettelt und fleht,
sein Angstschrei gellt über die Fluten.

 

Als hätte das Mädchen noch Hoffnung gehegt,
verharrt es, schaut rückwärts und lächelt.
Die Flut will es haben, am Grunde bewegt
sich lauernd das Scheusal und hechelt.

 

Die Menschen dort oben, die sind ihm verhasst,
drum lässt es auch nicht mit sich handeln;
und ist so ein Wesen erst einmal gefasst,
dann muss es im Fluss mit ihm wandeln.

 

Ein Wink an die Schergen, sie strömen herbei
und zerren an Beinen und Armen.
Der Mond kann nicht helfen, ein gurgelnder Schrei,
das Wasser hat niemals Erbarmen.

 

Dem Mädchen wird leichter, schon ist’s ihm egal.
„Du Schöne, gleich geht es dir besser.
Komm mit mir, ergib dich jetzt deinem Gemahl“,
und über ihm schließt das Gewässer.

  • Danke 1
  • Traurig 2
Geschrieben

Ich muss Herbert zustimmen, Großartig geschrieben. Irgendwie muss ich an Goethes 

" Wer reitet so spät..." denken. Es ist zwar ganz anders und doch kommt diese Stimmung herüber, zu mir jedenfalls.

LG Pegasus

  • Danke 1
  • 2 Wochen später...

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