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Geschrieben

Auf jedenfall. Dem kann ich nur zustimmen. Gerade jetzt bemerkt man, wie uns das Geld doch zusetzt. Doch die Regierung ist wie sooft nicht in der Lage, etwas zu unternehmen ...

Mit einem:

Man ser ikke livets virkelighet
før man stør på kanten av stupet.

bedanke ich mich für diesen Aphorismus.

 

mfG.: Ference

 

Geschrieben

Geld ist an sich eine geniale Erfindung, sonst wären wir immer noch auf das Tauschen von Waren angewiesen.

Und das Geld selbst wird immer abstrakter, man braucht nicht mehr Unmengen von Geldscheinen mit sich zu schleppen. 

Es geht eigentlich um den Wert, welches durch den Geldbetrag repräsentiert wird.  

Dass wissen wir ja.

Und sich über die Macht des Geldes zu beklagen ist nichts Neues, gestern las ich in dem "Anaeis", von Vergil: 

 

"Quid non mortalia pectora cogis, aura sacra fames!"

 

Vergil beklagt sich über die Goldgier, welche die Menschen zu Übeltaten verleitet.

Im spanischen Raum sind solche Klagen viel häufiger als in der germanischen Nachwelt.

Eines der bekanntesten Gedichten von Quevedo, genau so wichtig wie Cervantes, trägt den Titel: "Poderoso caballero es Don Dinero", "Ein mächtiger Edelmann ist das Geld".

Es geht heute, nach wie vor, um die ungerechte Verteilung dieses Zahlungsmittels.

Dass die meisten Menschen sich, offen oder insgeheim sich wünschen, so viel wie möglich davon zu haben wird bezeugt durch die Existenz der Lotterie: Die Lotterie ist nur möglich durch die Goldgier der Menschen.

 

 

 

Trotz alledem, lieber Rudolf, dein Aphorismus ist genial.

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Geschrieben

Hallo Lorenz,

 

ich danke dir für deinen Kommentar. 

 

Am 6.7.2022 um 23:54 schrieb L.A.F.:

Das Ausmass bestimmt weniger wenn Mensch ohne Geld, LG L.

 

Bestimmt, Kleinvieh und -geld macht wohl weniger Mist. 

 

LG

Rudolf

 

 

Hallo Ference, 

 

auch dir ein Dankeschön für deine Worte. In Zeiten der Inflation und der damit verbundenen Ungewissheit wird man sich auf einmal gewahr, dass unsere festgeglaubten Währungen nicht unter allen Umständen währen. Auch wenn wir nicht darum herumkommen, unsere wirtschaftliche und damit gleichzeitig unsere gesellschaftliche Existenz daran festzumachen. Die Politik sollte dem eigentlich gegensteuern, aber manche Sachen sind vielleicht auch bis zu einem gewissen Grad gewollt, weil in der großen Finanzgleichung ja an sich nie etwas verloren geht. Was auf der einen Seite subtrahiert wird, 

wird auf der anderen Seite addiert. Sprich, wo es einen Verlierer gibt, gibt es auch immer einen Gewinner. Zumindest unter mathematischen Gesichtspunkten. Was die Gefühlsebene angeht, mit ihren Bereichen wie Motivation, Optimismus, Enthusiasmus, Wagemut und Tatendrang etc., geht dabei mit Sicherheit einiges unwiederbringlich zu Bruch. Aber das Gefühlte lässt sich halt nicht so leicht mit dem Algebra von Zeichen und Zahlen erfassen und ausdrücken. Wenn da etwas schiefläuft, kommt es rückwirkend in die Kategorie "Das Ausmaß konnte niemand vorhersehen".

 

Am 7.7.2022 um 09:22 schrieb Ference:

 

Man ser ikke livets virkelighet
før man stør på kanten av stupet.

 

oder:

 

Man sieht die Wirklichkeit des Lebens erst,
wenn man am Abgrund steht.
 

Wenn man die Wirklichkeit des Lebens auf ihren todesgefährlichen Aspekt reduzieren will, dann ja. Aber auch der Abgrund schafft es nicht immer den Menschen zur Resignation zu nötigen.

Die Zeichnung eines Hängegleiters, die Leonardo da Vinci schon im 15. Jahrhundert mit Sepia-Tinte von in Meerestiefen lebenden Kalamaren und Federn von höhenfliegenden Gänsen anfertigte, bleibt uns bis heute als technisch-poetisches Beispiel des menschlichen Genies erhalten. Schon damals witterte der Visionär im Abgrund auch den Aufwind dem es bedarf, um auf der unsichtbaren Wirklichkeit des Lebens zu gleiten.

 

LG

Rudolf

 

 

Hallo Carlos,

 

für deine Gedanken zum Aphorismus danke ich dir.

 

Am 7.7.2022 um 11:07 schrieb Carlos:

Geld ist an sich eine geniale Erfindung, sonst wären wir immer noch auf das Tauschen von Waren angewiesen.

 

Natürlich ist Geld in seiner Grundidee eine wunderbare Sache, solange wir unseren Währungen vertrauen können und solange wir das mit der Geldwirtschaft einhergehende Wertesystem, als gerecht und angemessen akzeptieren können. 

Aber das Hauptproblem, das unsere modernen Gesellschaften mit dem Geld haben und vielleicht auch schon immer hatten, ist dass es, anders als beim Waren- und Dienstleistungstausch, vollkommen anonymisiert von seiner Platzhalterrolle abgekoppelt werden kann, weil diese ja universell ist. So wird die größte Stärke des Geldsystemes auch gleichzeitig zu dessen größter Schwäche, da das Geld in unserer Finanzwelt ein Eigenleben führt. Ein Geldwert oder ein Preis muss nicht unbedingt in Zusammenhang zu, mittels Zeit, in Leistung bzw. Produkte ungewandelte Fähigkeiten stehen, sondern kann sich aus reiner Spekulation ergeben. 

Diese Eigenschaft kommt in der deutschen Sprache im Wort "Geldschein" sehr prägnant zum Ausdruck. Das Geld und der Wert "scheinen" in Form eines bedruckten, an sich wertlosen, Papieres, zu existieren. Aber wenn es hart auf hart kommt und der Glauben an den Wert einer Währung verlorengeht, kommt es zur Inflation und die Menschen verlieren ihre Ersparnisse und eventuell auch ihre Lebensgrundlage, weil die Einkommen nicht mitziehen. Dann heißt es "mehr Schein als Sein". Ende 1923 kostete ein Laib Brot in Deutschland 5,6 Milliarden Mark. Davon sind wir zum Glück weit entfernt, aber das zeigt die Schwächen und Grenzen dieser Erfindung, die nebenbei allen Konflikten als Katalysator und Kraftstoff dient, durchaus auf. 

 

Am 7.7.2022 um 11:07 schrieb Carlos:

Und sich über die Macht des Geldes zu beklagen ist nichts Neues, gestern las ich in dem "Anaeis", von Vergil: 

 

"Quid non mortalia pectora cogis, aura sacra fames!"

 

Vergil beklagt sich über die Goldgier, welche die Menschen zu Übeltaten verleitet.

Im spanischen Raum sind solche Klagen viel häufiger als in der germanischen Nachwelt.

Eines der bekanntesten Gedichten von Quevedo, genau so wichtig wie Cervantes, trägt den Titel: "Poderoso caballero es Don Dinero", "Ein mächtiger Edelmann ist das Geld".

Es geht heute, nach wie vor, um die ungerechte Verteilung dieses Zahlungsmittels.

Dass die meisten Menschen sich, offen oder insgeheim sich wünschen, so viel wie möglich davon zu haben wird bezeugt durch die Existenz der Lotterie: Die Lotterie ist nur möglich durch die Goldgier der Menschen.

 

Ja die Geld- und Goldgier der Menschen kommt mit Sicherheit auch daher, dass wir in unseren Systemen etwas "bekommen" können, sobald wir Geld "haben", ohne eine Rechtfertigung (wahre Fähigkeiten und Leistungen, Dienst an der bzw. Nutzen für die Gesellschaft) schuldig zu bleiben. 

Und da wir uns in dieser Welt verdient machen können, ohne viel zu verdienen, wir aber im Gegenzug viel verdienen können, ohne uns unbedingt verdient gemacht zu haben,  bleibt für viele nur die Lotterie als  alternative Fata Morgana eines Wegs der zu Reichtum und einer damit assoziierten Unabhängigkeit führen soll.

 

LG

Rudolf

 

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