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Geschrieben am

 

Mensch Erde, konntest du dich nicht vorbereiten?
Bei all deinen vielen Kinderkrankheiten,
Nach Präkambrium und ersten kalten Füßen,
ließen Silur, Devon und Karbon wechselnd grüßen.
Und Perm mit heißen Köpfen, dich neu schöpfen.

 

Dein Mittelalter brachte große Echsen
in Trias, Jura und auch Kreide.
Und immer wieder schob’s Schicksal
deine Kinder schnell zur Seite.
Ob heiß dir wurde oder auch eiskalt.
Mitunter machte gar von außen
vor einem Kahlschlag was nicht halt.

 

Und wieder hast du dich dann aufgerappelt.
Versorgt, gepflegt, was auf dir zappelt.
Doch dann entstand, noch gar nicht lange her,
gerade mal am Anfang des Quartär,
was daß dich eigenartig schadet
und wissentlich zum Untergange watet.

 

Ein  Parasit frißt nur damit er lebt
und weiß nicht mal, wenn er im Argen schwebt.
Doch diese nun, die zweibeinigen Götzen,
dich nur zum Spaße ins Verderben setzen.
Ich glaub, du müßtest dich mal wieder wandeln.
Vielleicht das jene dann ihr kopflos Handeln
ein wenig nur im Voraus kurz bedenken.
Sonst alle hier ins letzte Chaos schwenken.

  • Gefällt mir 4
  • Schön 1
Geschrieben

Sehr schön, lieber Heiko 😉

Mir gefallen deine Gedanken sehr ... und irgendwie kommen sie mir bekannt vor.

Du hast die Situation perfekt geschildert. Das gedicht ist schön. Super.

 

mfG.: Ference

  • Danke 1
Geschrieben

In der Tat, Ference, mein Guter, habe ich dein Gedicht mit den Parasiten zu einem Gedanken benutzt. Hast du jetzt dadurch Anspruch auf Tantieme? Sollte ich wegen meines Gedichtes große internationale Anerkennung (Ich will nicht gleich auf den Literatur-Nobelpreis spekulieren!) erlangen, so werde ich selbstverständlich dich beteiligen. 😉

 

Und natürlich auch hier noch Danke für deinen Kommentar.

 

LG, Heiko

  • Lustig 1
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb WF Heiko Thiele:

In der Tat, Ference, mein Guter, habe ich dein Gedicht mit den Parasiten zu einem Gedanken benutzt. Hast du jetzt dadurch Anspruch auf Tantieme? Sollte ich wegen meines Gedichtes große internationale Anerkennung (Ich will nicht gleich auf den Literatur-Nobelpreis spekulieren!) erlangen, so werde ich selbstverständlich dich beteiligen. 😉

 

Und natürlich auch hier noch Danke für deinen Kommentar.

 

LG, Heiko

 

Nein nein, lieber Heiko XD. Mir reicht schon die Ehre, die mir dadurch zuteil wurde, als du das Gedicht erstellt hast ;))

 

mfG.: Ference

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Nun lieber Heiko,

ein starker Text, gefällt mir, ob Ference jetzt Tantiemen beanspruchen wird? Ich denke wohl nicht 😉
Im dritten Vers solltest du möglicherweise nach dem 'was daß' ein Komma einfügen aber vielleicht gehe ich da falsch?

Schönen Sonntag mit lieben Grüßen!

Uschi

Geschrieben

Auch ich finde dein Gedicht sehr gut lieber Heiko.

Es gibt viel über dieses Thema, aber deins finde ich wirklich originell, auch wenn du die Inspiration, wie du sagst, von Ference bekommen hast. 

Die wissenschaftlichen Begriffe lassen vermuten, dass du ein Geologe bist?

Liebe Grüße

Carlos 

Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb WF Heiko Thiele:

Mensch Erde, konntest du dich nicht vorbereiten?

 

Mensch Heiko, die Frage gebe ich gleich an dich zurück, bevor ich mich da durchackere. 😁 Ich denke, da ließe sich mit entsprechendem Arbeitsaufwand ein ansprechendes Gedicht draus machen, und ich schaue gerne in ein paar Wochen nochmal vorbei. Vielleicht hast du bis dahin ausprobiert, in welcher Form sich der Entwurf am besten umsetzen lässt. Die letzten Strophen lassen erahnen, dass du dich Paarreim ganz wohlfühlst?

 

Ich würde mich freuen, wenn ich deinen Ehrgeiz jetzt rausgekitzelt hätte und du die Herausforderung annimmst. Dass du es könntest, wissen wir ja beide. 😄

 

LG Claudi

Geschrieben

Liebe @Uschi R., wenn ein Komma, dann vielleicht zwischen den beiden Worten. Oder noch besser, das "daß" weg und also so:

Doch dann entstand, noch gar nicht lange her,
gerade mal am Anfang des Quartär,
was daß dich so eigenartig reihum schadet
und wissentlich zum Untergange watet.

 

Netter @Carlos, Geologe oder dergleichen bin ich nicht, aber mir ist schon die Einteilung der Weltgeschichte bekannt und was da so alles passiert ist, an Auf und Ab bei der Gestaltung des Erdantlitzes. Tiere kamen und gingen, Berge erhoben sich und wurden wieder abgetragen. Ganz abgesehen von den Kontinentalverschiebungen.

Ist das nicht ein prachtvolles Beispiel, wie sich der Körper der Erde gleich einem pupertären Jugendlichen verändert?

 

Liebe @Claudi, mir ist schon bewußt, daß da allerhind zu zimmern wäre. Habe ja auch nicht deinen Ratschlag von der Tonne vergessen. 😉

Ich wollte hingegen diesen Beitrag mal ohne Reime, oder mit freien Reimen oder wie man das auch immer nennen mag oder sollte. Dann flossen sie doch wieder zueinander und ihr habt mich nunmehr angestachert, es formgerecht zu versuchen. ... Mal sehen.

 

LG an euch drei, Heiko

  • Lustig 1
Geschrieben

Hier habe ich nun meine überarbeitete Version:

 

Der Erde Lob- und Abgesang

 

Du Erde, konntest du dich nicht entscheiden,
bei deinen ach so vielen Erbkrankheiten.
Nach Kambrium und ersten kalten Füßen
ließ Silur, Devon, Karbon wechselnd grüßen.
Und erst das Perm, mit seinen heißen Köpfen
dich und dein Antlitz stets und ständig schröpfen.

 

Dein Mittelalter brachte große Achsen
in Trias, Jura und der Ära Kreide.
Und immer wieder macht dein Schicksal Faxen,
Schob deine Kinder auf die Abschußseite.
Ob heißer ward dir oder auch eiskalt,
mitunter machte gar von ganz da draußen
vor einem Kahlschlag etwas nicht mal halt,
weil es einsah, dem Leben fehlt’s am Brausen.

 

Und wieder hast du dich dann aufgerappelt.
Versorgt, gepflegt, was immer auf dir zappelt.
Doch dann entstand, noch gar nicht lange her,
gerade mal am Anfang des Quartär,
was dir so eigenartig reihum schadet
und wissentlich zum Untergange watet.

 

Ein Parasit frißt nur, damit er lebt
und weiß nicht mal, wenn er im Argen schwebt.
Doch diese nun, die zweibeinigen Götzen,
dich nur zum Spaße ins Verderben setzen.
Ich glaub, du müßtest dich mal wieder wandeln.
Vielleicht das jene dann ihr kopflos Handeln
ein wenig nur im Voraus kurz bedenken.
Sonst alle hier ins letzte Chaos schwenken.

 

  • wow... 2
Geschrieben

Ah, lieber Heiko, ich sehe, jetzt hast du Blut geleckt. Fein, fein, was du in einigen Stunden geschafft hast! Jetzt lohnt ich immerhin schon ein genauerer Blick. Gehen wir mal zur ersten Strophe:

 

Ach, Erde, konntest du dich nicht entscheiden
beim Angebot, Strapazen zu erleiden?
Nach Kambrium und ersten kalten Füßen
ließ auch Karbon mit XxXx grüßen,
und erst das Perm mit seinen heißen Köpfen
dich und dein Antlitz stets und ständig schröpfen.

 

Den unreinen Reim in V2 würde ich vermeiden. Statt Erbkrankheiten würde sich doch eher irgendein Leiden anbieten? Da kommt bestimmt noch was aus dem Ei geschlüpft, das hat Zeit.

 

Silur, Devon, Karbon sind alle drei auf der zweiten Silbe betont. Möglicherweise klappt es trotzdem noch mit dem Reim, sonst würde ich ihn austauschen. Die Aufzählung ist ja auch sehr üppig. Vielleicht muss man nicht unbedingt jedes Erdzeitalter ausdrücklich erwähnen? Da habe ich mal etwas rumprobiert.

 

Die letzten beiden Verse sind schön geworden. Wäre natürlich optimal, hier die Anbindung an "ließ" beibehalten zu können. Ich frage mich allerdings, worauf sich die kalten Füße und heißen Köpfe beziehen. Falls das frei erfunden sein sollte, würde ich es lieber rauskürzen und das Schröpfen allgemein auf die Frühen Erdzeitalter beziehen. 

 

So weit fürs Erste. Sollte ich zwischendurch weitermachen und sonst niemand gepostet haben, ergänze ich die neuen Sachen im aktuellen Beitragsfenster.

 

Auf gutes Gelingen!

 

LG Claudi

Geschrieben

Danke zunächst für deine aufmerksame Begutachtung, liebe Claudi.

Das bedeutet aber auch, daß ich darauf reagiere. Manchmal denke ich mir, daß das menschliche Gefühl, Gehör, ein wenig anders ist, als eine grammatische Regel. Deswegen folgendes:

 

"Du Erde, ..." oder "Du, Erde, ..."  Ich wollte schon beide Worte ohne Komma trennen. Weil mir das auch betonungsmäßig unterschiedlich scheint.

"... nicht entscheiden ..." / "... Erbkrankheiten, ..." Das habe ich immer wieder verglichen und komme doch immer wieder auf den gleichen Rythmus.  Auch wenn "Krankheit" Xx betont wird.

 

Soweit zunächst. Habe jetzt was fmiliäres hinzubekommen.

 

LG, Heiko

Geschrieben
vor 23 Minuten schrieb WF Heiko Thiele:

"Du Erde, ..." oder "Du, Erde, ..."  Ich wollte schon beide Worte ohne Komma trennen. Weil mir das auch betonungsmäßig unterschiedlich scheint.

 

Ja, kannst du machen. Dann klingt es halt mehr wie "du Glückspilz" oder "du Esel" und weniger wie eine Anrede. Stimmt, die Betonung auf dem Du ist mit Komma stärker, was vorne im Vers nicht stört. Am Versanfang könnte man sogar zwei stark betonte Silben verwenden. Aber wenn dir die Variante ohne Komma besser gefällt, geht das auch.

 

vor 23 Minuten schrieb WF Heiko Thiele:

"... nicht entscheiden ..." / "... Erbkrankheiten, ..." Das habe ich immer wieder verglichen und komme doch immer wieder auf den gleichen Rythmus.  Auch wenn "Krankheit" Xx betont wird.

 

Hier ging es mir nicht ums Metrum, sondern um den Reim. -eiden und -eiten ist halt unrein. Schöner wäre es, beide Wörter würden auf -eiden enden, z.B.:

 

Du Erde, konntest du dich nicht entscheiden
im Katalog der ach so großen Leiden?

Geschrieben

"Erdball, wie konnte man dich je verleiten,

bei deinen ach vielen Kinderkrankheiten."

 

Ach ne, heute wird das nichts mehr.

Und so manches möchte ich doch drin haben. Ist wie ein Autounfall. Da gibt es reale Bauelemente, da da vorhanden und nun zerstört sind. Wenn ich da einen Vers drüber mache, sollte es meiner Art zu dichten angetan sein, etwas Realität einfließen zu lassen. Vor der Seele das Anlassers könnte ich mich da nur schwer begeistern. Wobei ... Das Beispiel fiel mir auch nur eben ein.

Nun ja, du weißt bestimmt, was ich meine.

 

Gut, bis bald und LG, Heiko

Geschrieben

Noch etwas zu "unreinen" Reimen. Man schreibt also ungern:

Bevor wir unsre Sachen packen,

laßt uns noch einen Kuchen backen!

 

Und zum Gedicht:

"Erdball, wie konnte man dich je verleiten,

bei deinen massig vielen Erbkrankheiten?

Nach Feuers Brunst und ersten kalten Füßen

ließ manches Erdzeitalter wechselnd grüßen,

und auch das Perm mit seinen heißen Köpfen
dich und dein Antlitz stets und ständig schröpfen."

 

So, für heute genug.

 

Heiko

 

 

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