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Geschrieben am

Der wilde Ritt

 

Dein totes Pferd so lang zu peitschen

bis es verfault und du verrückt

dein Geist vergiftet und zuletzt

du einmal nur nach vorne blickst

und dich dieses Mal selber triffst

 

Vom hohen Ross herab zu steigen

das längst tief eingesunken ist

im Sumpf eigener Exkremente

dich so Laufen und Schwimmen lehrte

auf einer abwegigen Fährte

 

Durch seine Scheuklappen zu blicken

die niemals rechts noch links verstehen

beinah zum Rundumblick imstande

wären! Wenn nicht das zähe Leder störte

wenn sich die Welt nicht eng anfühlte

 

Die spitzen Sporen abzuschlagen

die deine Stiefel schon zerfetzt

dich längst schon bis auf’s Blut verletzt

den alten toten Gaul nicht stören

nicht mehr zum bösen Spiel gehören

 

Die straffen Zügel loszulassen

an die nur du gebunden warst

und die Erde anzufassen

wird nicht für dich gestorben sein

den wilden Ritt geh du allein.

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Geschrieben

Hi Peter eine schöne Bilderreise auf überkommenen wünschen, toten Ideen, kindlichem Warten auf den Weihnachtsmann der nie kommt. Es liest sich für mich wie ein Aufruf zum besonnenen Gehen 🚶‍♀️ dabei dann die Gedanken kommen lassen. Gefällt mir in seiner Bildersprache und seiner Dynamik sehr gut!

 

mes compliments 

 

Dio

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo!

 

Ich hatte die Ehre es in seiner Rohform lesen zu dürfen. Schon dann fand ich es sehr gelungen. Bild- und Ausdrucksstark in seiner Botschaft. 

"Vorwärts du lahmes Maultier! Bring mich in die Stadt der Toten!", schrieb ich damals in meinem Galena-Gedicht. Der Bleiglanz. Der faule, sture Gaul der einen überall hin tragen soll, aber doch nie irgendwo wirklich ankommt. 

Wie Dio schon schrieb, gehört es zur Entwicklung nicht alles bis zum Ende mit sich zu schleppen, sondern auch Dinge und alte Ansichten los zu lassen. Ich kenne leider viel zu viele Menschen in meinem Umfeld die aber weiterhin stur an ihren überholten Überzeugungen festhalten, als sei es Überlebensnotwendig. Da findet kaum mehr Entwicklung statt, oder so wenig, dass die Rückschritte wieder an die Haustür führen. 

 

Ich bin auf deinen ergänzenden Kommentar dazu gespannt! 😊

 

LG JC

 

 

 

  • Danke 1
Geschrieben
vor 23 Stunden schrieb Ponorist:

Der wilde Ritt

 

Dein totes Pferd so lang zu peitschen

bis es verfault und du verrückt

dein Geist vergiftet und zuletzt...

 

...wird nicht für dich gestorben sein

den wilden Ritt geh du allein.

 

Peter, also "Der wilde Ritt"

nimmt einen wirklich mit,

und ist es nicht letztlich

auch eine Erkenntnis, 

die zu sich selbst

sehr konsequent ist

und einem sagt:

"Mit mir jetzt nicht...

...kein Bock hier

auf die Endlosschicht,

des Suchens und

des daran Festhalten,

nach alten Regeln

stets  beizeiten

aufs Neue

unterwegs zu sein!"

Das Nachdenken

stimmt dazu ein:

Überleg was leichter ist,

wie das Ziel

dir so zuspricht,

ob es viel

oder wenig ist,

was du bekommst,

wenn du's erreichst,

ist's materiell

macht es nicht reich,...

...reich macht nur

ein Erfahrungswert,

bei dem's Erlebnis 

ist von Wert,

doch bei dem

wilden Ritt hier eben,

sowie praktisch ist zu lesen,

macht Überlegen sich ganz gut,

man lese erst, dann hat man Mut

um etwa aus Erlebtem was zu lernen,

wie Konsequenzen einen beehren

oder im Vorab zu merken,

das ein "Wilder Ritt"

nichts bringt,

und das

wird

so

sein,

wenn man

dazu so sinnt,

und zu sich dann

vielleicht noch  sagt,

den Live-Auftritt sag ich ab,

man muss nicht immer alles nehmen,

und danke Peter, wieder gern gelesen!

 

LG Ralf

 

 

  • wow... 1
Geschrieben

Herzlichen Dank für Eure Kommentare, @Dionysos von Enno, @Joshua Coan und @Ralf T..

Den wildesten Ritt hält ja immer noch das Leben selbst bereit. Je mehr man sich tragen lässt und sich auf Bequemlichkeiten des ewigen Sattels verlässt.... naja, oben steht's, eingeklemmt in meiner unmaßeblichen Meinung. Ich hatte überlegt, Tags wie "Annahme", "Loslassen", "Hingabe" oder "Anhaftung" anzugeben, kurz vor Ende wird es sogar religionskritisch (letzter mögliche spirituelle Bypass), aber nein - wie jemand den Text verstehen mag, muss ich nicht außertextlich zu lenken versuchen.

Ich selbst stelle mir die Reiterszene meistens sehr plastisch vor, manchmal wie ein altes Gemälde. Dann bekommt die reitende Figur ein Gesicht von jemanden, den ich kenne, bevor es manchmal meinem eigenen zu ähneln beginnt. Wir alle sind zwar freie Geister, aber eben auch unsere Geschichte mit all ihrem Ballast.

Jedenfalls schön, dass es Euch gefallen hat, auch vielen Dank an @Herbert Kaiser, @Carolus und @Alexander für den Like und allen anderen für's Lesen.

Bis bald, VLG

Euer Peter

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