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Geschrieben am

Ein Krieger von den Samurai
zog herrenlos durch's weite Land.
Ein Gegner, der ihm würdig sei,
nach diesem hat sein Herz gebrannt.

 

Der beste Kämpfer mit dem Schwert
sollt, gäb's ihn denn, sein Gegner sein.
So mancher glaubte sich bewährt,
bis schmerzlich er erkannt den Schein.

 

Für ihn war Schwertkampf Poesie,
Kunst, die nach Vollendung strebt.
Wie Malerei, Kalligrafie,
nur dass er für die Schwertkunst lebt.

 

Die Zeit verging, die Gegner fiel'n,
manch großen Mann hat er entehrt.
Kojirō, so als würd er spiel'n,
bezwang er mit nem hölzern Schwert.

 

Der Dämon aus dem Westgebiet,
die Koryphäe mit dem Langschwert,
dacht erst noch, dass er sich versieht
doch blieb zu siegen ihm verwehrt.

 

Bald setzten Fürsten Samurai
auf ihn und auf sein Leben an
und weiter blieb's für ihn dabei,
dass niemand ihn wohl schlagen kann.

 

Mit 30 Jahren nie verlor'n,
die größten Samurai besiegt,
da hat Musashi sich geschwor'n,
dass sein Weg jetzt im Schreiben liegt.

 

Das Schwert ist nur noch ein Relikt,
sein Buch hält seine Kunst bald fest,
erklärt wie man sich ganz geschickt
von den 5 Ringen leiten lässt:

 

Erde

Erring nen festen Geist, kenn wahren Mut, ertrag ihr Stechen, Erde sein,
bezwing den Besten heißt, brenn klar in Wut, zerschlag die Schwächen, werde Stein.

 

Wasser

Geschehn im Geiste lenken, schlüssig, Sicht und Sein ergreifen, wie im Fluss,
verstehen heißt ja Denken, flüssig, nicht im Schein versteifen, bis zum Schluss.

 

Feuer

Sollst brennen, führe Kriege, dass sie teuer segnen Wut, bedenke Not,
Stolz kennen, kühre Siege, lass wie Feuer regnen Blut, verschenke Tod.

 

Wind

Verwehe bei der besten Handlung, sei zu greifen gleich dem Winde, Rauch,
entgehe einer festen Wandlung, frei, nur pfeifen, schleich, verschwinde auch.

 

Nichts

Doch Stille lass dich leiten, denk nicht, kämpfe leeren Geistes, nicht die Kraft,
noch Wille, Hass, sich weiten, schenk Licht, dämpfe Schwere, heißt es, Sicht verschafft.

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  • Schön 3
Geschrieben

@Anaximandala, wie ist deine Geschichte doch gut aufgebaut. Man erwartet immer den finalen Schlag, den der Held erleiden muß. Doch dann dieser pazifistische Schluß. Wäre es doch immer so und schon viel eher. Denn müssen so viele leiden (selbst wenn oft selbstgemacht), bevor einer zu höherer Wahrheit aufsteigt?

 

Zu den fünf Punkten bin ich noch nicht ganz durchgedrungen

 

LG, Heiko

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo @WF Heiko Thiele, also zum Aufbau der Geschichte, ich habe sie mir so nicht ausgedacht sondern was ich schreibe ist wirklich das Leben von Miyamoto Musashi, der als Ronin legendären Ruhm als unbesiegter Krieger erlangt hat. Er soll glaube ich an die 50 Samurei geschlagen haben, davon 15 Meister, die auf sein Leben angesetzt waren.

Am Ende hat er sich dann als Mönch zur Ruhe gesetzt und das "Gorin No Sho", Das Buch der fünf Ringe geschrieben, in dem er seinen Kampfstil beschrieben hat und an den fünf Ringen Erde, Wasser, Feuer, Wind und dem Nichts die Wesenshaltung beschreibt, mit der er gekämpft hat. Das ganze hat einen sehr mystischen, esoterischen Charakter und hat auch viel mit seine Suche nach Gott zu tun, ist aber doch eine Anleitung zum Kämpfen und heute, wie Sunzis "Die Kunst des Krieges" ein Ratgeber zur Personalführung.

 

Ja es wäre wirklich viel, wenn der Mensch seinen Frieden finden könnte, ohne große Leiden zu erleben... Das meiste Leid, allen voran das eigene, ist glaube ich selbst verursacht und meist wird es dann gerne und viel mit allen anderen geteilt. Die Tragik ist, dass der eigene Friede hinter viel Leid verborgen liegt. Unsere Dämonen sitzen dort, wo es wehtut und ohne sich ihnen leidvoll zu stellen, überwinden wir sie nicht. Ins Reine kommt man, wenn dort Licht hinscheint, wo es nicht schön aussieht.

 

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Zitat wurde entfernt. 

mfG Die Moderation JC-

 

 

Vielen Dank für deinen Kommentar

 

Liebe Grüße 🙂

 

Geschrieben

Hallo @Anaximandala,

 

dies ist ein wohl erneutes Zeugnis deiner Leidenschaft für das Fernöstliche.

Als jemand, der vor langer Zeit einige Jahre in Japan lebte, und aus gegebenem Anlass hier mein Kommentar:

日本からの本当にいい話 

(wirklich eine schöne Erzählung aus Japan)

 

Grüße,

Aries

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo @Anaximandala,

 

mit einem Heldenepos führst Du uns in die Fernöstliche Kultur, Meditation und Kampfkunst ein.

 

Es ist ein völlig anderes Denken und eine andere Mythologie.

Diesem Denken und Empfinden können wir uns mit unserem abendländischen Denkschema höchstens annähern,

aber wir können es wohl nie ganz erfassen.

 

Ich denke, die 5 Ringe sind für uns ebenso schwer nachzuvollziehen,

wie für einen Asiaten die Vorstellung schwer ist, dass - nach europäischer mittelalterlicher Vorstellung - 

der Mensch lediglich aus 4 Säften besteht (Blut, Schleim, gelbe Galle, schwarze Galle), 

und - je nach Zusammensetzung - sich bei uns daraus die Wesenszüge des einzelnen Menschen darstellen ließen (fröhlich, träge, cholerisch, melancholisch).

 

Aber zurück zu Deinem Werk:

Du hast uns damit spielerisch der asiatischen Tradition näher gebracht.

 

Mit Freude gelesen!

Viele Grüße von Georg

 

 

  • Schön 1
Geschrieben

Cool, dass du den zwei Schwerter Stil nochmal erwähnst, der ja eine der großen Besonderheiten in Musashis Kampfstil war, @Joshua Coan. Ich finde die ganze Kultur der Samurai wirklich sehr interessant und auch das Hagakure ist ein Buch, das mir sehr gefällt. Aber Musashi ist mit seiner ganzen Geschichte ein beeindruckender Mann gewesen.

Dass du ihn als Schwertheiligen bezeichnest ist wirklich passend, ich glaube das bringt es einfach auf den Punkt.

 

*sorry wegen dem Zitat, ich werde es mir merken 🙂

 

Danke für deine, sogar in japanischer Sprache verfassten Worte, lieber @Aries.

Ich glaube Japan zählt wohl zu den Ländern, die ich mir in meinem Leben unbedingt noch ansehen möchte. Es ist wirklich ein in vielerlei Hinsicht sehr interessantes Land.

 

Hey @Georg C. Peter,

ja du sagst es, es ist eine ganz andere Mentalität und Mythologie, die sich im den fernöstlichen Kulturen findet. Von Indien über China bis Japan findet sich schon sehr früh ein großer geistiger Reichtum aber wie du schon sagst, wir hier im Westen werden ihn wohl nie ganz erfassen können.

 

Mit der vier Säfte Lehre hast du ein schönes Beispiel gegeben. All diese Konzepte, die 4 Säfte, die 5 Ringe, die 8 Trigramme (China - Buch der Wandlungen) stellen wohl einen Versuch dar, ein Schema zu geben den Menschen einzuordnen und sie alle lassen sich wohl am besten von jemandem verstehen, der sie als Teil der eigenen Kultur erlebt hat 🙂

Auf jeden Fall merkt man deinen Worten schon an, dass du dich mit der 4 Säfte Lehre, die ich selbst auch sehr spannend finde, beschäftigt hast. Ich glaube die meisten hätte mit den Bezeichnungen sangruitisch und phlegmatisch nicht unbedingt etwas anfangen können, also sind deine Beschreibungen fröhlich und träge sehr treffend 😁

 

Ich freu mich sehr, dass meine Heldengeschichten und Epen so gut ankommen, ehrlich gesagt hatte ich nicht mit so viel positiver Resonanz gerechnet.

Habt vielen Dank!

Liebe Grüße 🙂

 

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