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Geschrieben am

Den Alten doch längst überwunden 

Die ihm so angedachten

Achs und Ohs

und die Gebete .. 

Stundenlang sich breit gesessen auf 

Sanft entschlafenen

Füssen und Pos

 

In Kirchen brav gegeben in Kollekte 

Fein seine Säulen angehimmelt die so groß 

die Dunkelheit noch strecken bis man sich so bar und bloß im Kerzenschein schamvoll in seines Schoßes ehrwürdigem Licht ergoss mit demütigen

Achs und Ohs und einem firmen Amen aufgestanden den Blick auf firmen Mädchen-Pos und in Gedanken nur bei deren Schoß ein Halleluja in den Himmel sandt

 

Den Rahmen seiner Kirchenfenster abgegriffen und dort das bunte Staunen aufgesetzt und möglichst keusch die heisse Sünderstirn benetzt

 

Mit Kirchenglas den Blick versetzt die Worte alle abgeschliffen und das Gewissen von dem vielen Schuldig-sein verletzt

 

Dann ganz entsetzt geschaut wenn einer dieser Pfaffen ganz verbissen auf seinen hohlen Predigtsack mit echtem Schicksal haut ..

 

Jetzt bloß hinfort aus diesem Haus zur schnellsten Stund und in den Wald weit weg von diesen kalten Ritualen 

bis du am Abgrund halten musst und blickst hinein mit dieser seltsam heimtückischen Lust und alle Qualen steigen dir zu Herze 

Da springt aus seinem Hinterhalt

der Alte und sein Lachen schallt

Dir nach 

in deine abgrundtiefe 

Schwärze 

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Geschrieben

 

Hallo @Dionysos von Enno

 

Wie war das?

Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren!

 

Was in der Studentenbewegung gegen den noch Nazi-verseuchten Unibetrieb gerichtet war, trifft auch heute noch für die Talare und Soutanen der Geistlichkeit zu, die in ihren überkommenen Strukturen verhaften und die Aufklärung seit 250 Jahren ignorieren.

 

Zu bedauern sind die Kinder, die in solchen verknöcherten Strukturen aufwachsen, und selbst wenn sie eigenständig denken noch von den Dämonen der Bigotterie heimgesucht werden, in deinem Gedicht in Form des Alten.

 

Super umgesetzt!

 

Grüße,

Aries

 

 

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Geschrieben

Amen Dio! Ich sage dir Amen!

 

Genauso wenig wie der Schamanismus von irgend einem Volk oder Stamm für sich eingenommen werden kann, genauso sollte das für den Glauben gelten. Sie tun so, als hätten sie das Deutungsrecht auf den Himmel, die Kirchen unserer Zeit. Dabei wissen sie genau, dass Jesus selbst ihnen dieses absprechen würde, wäre er wieder da... keine Ahnung wo der sich so lange rumtreibt, by the way. 🤷‍♂️

 

vor 1 Stunde schrieb Dionysos von Enno:

Jetzt bloß hinfort aus diesem Haus zur schnellsten Stund und in den Wald weit weg von diesen kalten Ritualen 

bis du am Abgrund halten musst und blickst hinein mit dieser seltsam heimtückischen Lust und alle Qualen steigen dir zu Herze 

Da springt aus seinem Hinterhalt

der Alte und sein Lachen schallt

Dir nach 

in deine abgrundtiefe 

Schwärze 

Das kommt davon wenn man nicht mit seinen Dämonen, oder seinem Schatten arbeitet. Verdrängung mag am Anfang noch angenehmer sein als Schattenarbeit, aber irgendwann wird sie zur schlimmeren Folter. Genauso wie die auferlegten Schuld- und Schamvorstellungen. Das ist was ich hier herauslese. 

 

vor 1 Stunde schrieb Dionysos von Enno:

dieser Pfaffen ganz verbissen auf seinen hohlen Predigtsack

hihi 😜

 

vor 1 Stunde schrieb Dionysos von Enno:

Den Alten doch längst überwunden 

Die ihm so angedachten

Achs und Ohs

und die Gebete .. 

Stundenlang sich breit gesessen auf 

Sanft entschlafenen

Füssen und Pos

Das ihm angedachte... und ich nehme an du meinst Jesus oder Gott? Oder irgend einen anderen "Alten", unspezifisch. 

 

vor 1 Stunde schrieb Dionysos von Enno:

In Kirchen brav gegeben in Kollekte 

Fein seine Säulen angehimmelt die so groß 

die Dunkelheit noch strecken bis man sich so bar und bloß im Kerzenschein schamvoll in seines Schoßes ehrwürdigem Licht ergoss mit demütigen

Achs und Ohs und einem firmen Amen aufgestanden den Blick auf firmen Mädchen-Pos und in Gedanken nur bei deren Schoß ein Halleluja in den Himmel sandt

 

Den Rahmen seiner Kirchenfenster abgegriffen und dort das bunte Staunen aufgesetzt und möglichst keusch die heisse Sünderstirn benetzt

 

Mit Kirchenglas den Blick versetzt die Worte alle abgeschliffen und das Gewissen von dem vielen Schuldig-sein verletzt

Das ist wirklich Sau gut geschrieben! Hallelujah mit H! H wie Heiligenschein um im Schein Scheinheilig zu sein... 

oder so. 

Es ist makaber wie der natürliche Trieb des Menschen gegeißelt und verbogen wird, bis er sich in perverse Gelüste flüchtet um sich zu entladen. Dafür ist diese Religion mit unserem westlichen Mindset nicht vereinbar. Das Zölibat z.B. gehört abgeschafft! Und die Grundfeste neu überarbeitet. 

 

Deine Kritik ist deutlich geschrieben, teils mit Witz, ließt sich angenehm und bringt hervor wo es zwickt und zwackt. 

Wow! 

 

vor 1 Stunde schrieb Dionysos von Enno:

Jetzt bloß hinfort aus diesem Haus zur schnellsten Stund und in den Wald weit weg von diesen kalten Ritualen

Ich mag lieber heiße Rituale am Lagerfeuer. Danach wilder hemmungsloser Sex! MMF, FFM, scheiß egal! Ich leb mich aus! Scham und Schuldlos! Soll Leben denn eine Sünde sein?

😜

 

LG JC der Fromme 😇

 

 

 

 

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Geschrieben

lieber Dio

ich bin beeindruckt vom ganzen Text. Sofort musste ich an meine Nichte und Neffen denken. Die Familie war bei den Zeugen Jehovas. Mir taten die Kinder schon als kinder Leid. 

Der Joshua war ein so aufgeweckter Junge und hat unter dem Regiment seiner Kirche sehr gelitten.

Mit 17 Jahre ist er wegen Übertretung irgendeiner Regel verbannt. 

Er soll dann lange Jahre Drogenabhängig gewesen sein.

Deine Geschichte hat sehr stark daran erinnert.

Liebe Grüße Ilona 

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Geschrieben

Liebe Poetinnen 

 

ich danke euch für eure wertigen Eindrücke!

 

ich wollte folgendes transportieren:

 

1) die spirituelle Frage als existenzielle in dem Sinne wie die sexuelle. 

2) das gottesbild als „coincidentia oppositorum“ - als Zusammenfall der Gegensätze wie im gnostischen christentum oder in den völkischen Legenden zb in der Figur des Wotan

 

3) Kritik an der Kirche als blutleer und voll Toter Rituale weil der sprituelle Kern verleugnet wird/ verloren gegangen ist 

 

4) Kritik an den Priestern die ihre Berufung nur noch als Routine betrachten und nicht aus dem Quell der eigenen erweckten Spiritualität schöpfen 

 

5) Bewusstwerdung von verdrängten negativen eigenen Seiten  als Konzept zur Eroberung von (eigenen) Freiheitsräumen und daraus Erinnerung

 

7) Wandlungskrsaft archetypischer Vorstellungen 

 

8 ) das Kindliche gegen das konventionelle die Lebendigkeit gegen die Erstarrung - Gegensätze und Zusammenfall in der Schwärze des Abgrunds zunächst als reines Potential 

 

@Ference ich bin mir nicht sicher ob es gut ist dass du in deinen jungen Jahren nichts auszusetzen hast aber ich danke dir ☺️ 

 

@Aries bei allem Guten was auch die Institution Kirche vor allem durch ihre unermüdlichen Laien aber auch durch die inspirierenden kirchenväter und Mütter leistet und ihre vielen sozialen Projekte muss Platz für das dunkle bleiben und wir müssen es immer wieder beleuchten . das hast du wunderbar betont und daran erinnert. Die Parallele die du ziehst finde ich nicht komisch! Das ist dieselbe Dynamik da stimme ich zu

 

@Joshua Coan lieber Josh dein Kommentar ist so voll von guten Punkten dass er eigentlich für sich selber stehen bleiben muss. Ich stimme dir in allem zu - natürlich braucht Liebe Behutsamkeit aber sie sollte überall ihren Platz haben wo Menschen sind 

 

@Ostseemoewe liebe Ilona ein bewegendes Schicksal das an die starre und Fragwürdigkeit der Strenge von Sekten angeknüpft ist . Hier wird macht nicht verantwortungsvoll gebraucht sondern missbraucht. Schlimm, wer dem als Kind schon ausgeliefert ist. 
 

@L.A.F. ja ich glaube das ist so eine Furcht und eine Lust an und vor dem existenziellen in allen seinen Ausprägungen. Vor allem Neuen haben wir auch immer Aufregung und Furcht. Beim so etwas existenziellem wie dem gottesbild und seinen Wandlungen scheint es mir um eine basale Furcht im Sinne von fürchtigkeit zu gehen. Letztlich tritt das Leben so habe ich es erlebt zu bestimmten Zeiten mit Fragen an dich heran. Wenn du dann keine Antwort findest findet es die Antworten für dich. Insofern ist „der alte“ des Gedichts eine ambivalente Figur als auch unsere Art zu denken immer diskriminiert

 

Mes compliments 

 

Dionysos

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