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Das Schleppen von Blumen


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Es rief eine ekelhafte Stimme aus einer dunklen Ecke:

Komm! 

Ich fragte: Wohin?

Sie rief: Komm werde eins mit mir. Es gibt nichts zu sehen.

Ich näherte mich jener Stelle. 

Was möchtest du? 

Die Stimme sagte: Ich möchte dich schützen. 

Ich antwortete ihr: Wenn ich dir verspreche, dass ich dir jeden Tag eine Blume bringe, kannst du mich dann im Gegenzug erblinden lassen, sodass ich niemals merke, dass es nichts zu sehen gibt? 

Die Stimme schwieg. Aber das nächste Jahr hindurch, schmückte ich jenen Ort des Raumes jeden Tag mit einer neuen Blume. Als ich mir dann sicher war, von dieser Ecke nicht mehr diese widerliche Stimme hören zu müssen, da stürzte ein Teil des Bodens ein und ich wäre beinahe in ein tiefes Loch gefallen. Mit aller Kraft zog ich mich hoch und wunderte mich über diesen Vorfall. Nichts hatte je darauf gedeutet, dass so ein Unglück passieren könnte. Aber da sich das Blumenpflücken schon vorher bewährt hatte, versuchte ich es auch dieses Mal mit dieser Methode. Ich sah es als meine Aufgabe an,  für den Rest meines Lebens das Loch mit allerlei Schönem zu füllen, das mich umgab. So wurde ich zu meinem eigenen Sklaven. 

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Hallo @Ayse Simsek,

 

ein sehr interessanter Text...ist er möglicherweise als eine Art Parabel für unser Seelenleben zu verstehen? Wir alle haben Tiefen in uns, und müssen immerfort Ablenkung in der Welt suchen, um nicht in unsere eigenen Abgründe gezogen zu werden. Oder vllt: Wir füllen unsere Tiefen mit Schönheit, um das Dunkel zu ersticken, das sonst aus ihnen emporstiege - Angst, Scham, Verzweiflung, Einsamkeit...

ES könnte aber auch sehr gut um einen gebrochenen Menschen gehen, dessen Seele für immer ein Loch, eine Wunde hat. Es ist wichtig, dann auf sich selbst zu achten und Dinge zu tun, die einen glücklich machen, damit der tiefe Schmerz nicht die Überhand gewinnt.

 

So viel zu meinen Assoziationen!

 

Viele Grüße,

Hase

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