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Geschrieben am

 

Der alte Uhrenmacher sitzt gebeugt am Arbeitstisch

Die Abendsonne flutet den Raum

Staub ungezählter Jahre wirbelt im Licht

Zweiundsiebzig Uhren ticken um ihn herum

Und doch vergeht sein Leben ist Stille

Verliert sich in Details zwischen Zahnrädern und Zeigern

Beim Reparieren der Uhren versucht er die Zeit zu vergessen

Egal wie oft er sie zu schönen Erinnerungen zurück dreht

Sie fliegt wie ein abgeschossener Pfeil

Und vergeht doch quälend langsam

Jede in diesem Raum,

In allen Formen, Farben und Größen,

Zeigt die Zeit eines fernen Landes an

Wo er sein Herz verloren hat

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Geschrieben

@Carlos, @Oilenspiegel

Vielen Dank fürs aufmerksame Lesen und eure Tipps, von denen ich ein paar gerne umgesetzt hab. 

 

vor 6 Minuten schrieb Oilenspiegel:

Da ist ein Bezugssprung vom Leben zum Uhrenmacher, der sich aus der Grammatik nicht erklärt.

Das sehe ich anders. Die Uhren sind sein Leben. Die Arbeit die ihm geblieben ist. 

Der Satz hier drückt es ganz gut aus:

vor 28 Minuten schrieb Joshua Coan:

Versucht beim Reparieren der Uhren die Zeit zu vergessen

 

 

Mit "Sie" war eine Geliebte gemeint. Aber den Gedanken mit der Liebe zur Zeit finde ich jetzt auch interessant. Vielleicht eine Hassliebe? Oder wohl eher nicht. Ich kenne schließlich niemanden der die Zeit liebt. Leute die Uhren lieben hingegen kenne ich viele. Mein Chef zum Beispiel. Der guckt da immer wieder gerne mal drauf ist mir aufgefallen. Sehr sehr oft. Scheint aber auch eine Hassliebe zu sein, denn manchmal schüttelt er auch nur den Kopf. Einmal in der Früh wenn ich zur Arbeit komme, und einmal beim Feierabend wenn ich wieder gehe. 

Na ja. 😉

 

LG JC

 

 

PS: Die letzten beiden Sätze sind inspiriert durch den Film: What Time is it There?

Ein Taiwanese lernt eine Frau kennen, die dann nach Frankreich reist. Auf einmal verspürt der den unbändigen Drang jede Uhr die er sieht, auf die Zeit die dort grad ist, umzustellen. Wirklich JEDE. 

Kleiner Filmtipp... das nebenbei. 😄

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hi Josh,

 

ein feines Gedicht, das ich sehr mag, obwohl ich sonst ja mehr auf Humorvolles stehe. Bzgl. des Personalpronomens im Versucht-Vers bin bei Oilen, hätte aber einen Kompromiss-Vorschlag anzubieten, der auch durch die andere Satzstellung noch etwas Abwechslung reinbringt (blau):

 

Der alte Uhrenmacher sitzt gebeugt am Arbeitstisch

Die Abendsonne flutet den dumpfen Raum

Staub ungezählter Jahre wirbelt im Licht

Hundert Uhren ticken um ihn herum

Und sein Leben vergeht in Stille

Verliert sich in Details zwischen Zahnrädern und Zeigern

Beim Reparieren der Uhren versucht er die Zeit zu vergessen

Egal wie oft er sie zu schönen Erinnerungen zurück dreht

Sie schreitet voran wie ein abgeschossener Pfeil Soldat?

Und doch so quälend langsam

Jede der hundert in diesem Raum

In allen Formen, Farben und Größen

Zeigt die Zeit eines fernen Landes an

Wo er sein Herz verloren hat

 

Die Kommas habe ich auch alle weggeputzt. Grau = evtl.weg? Für den Pfeil bräuchtest du ein anderes Verb.

 

Gerne gelesen! Heute gibt es keinen Senfkrapfen, nur lecker mit Marmelade gefüllte!

 

LG Claudi

  • Danke 1
Geschrieben

Hui... das ist cool! 

 

Hi Claudi! 

Deine Verbesserungen gefallen mir! 😃

Und du hast mich da auch noch auf eine Idee gebracht... das mit den Hundert Uhren! Warum nicht einfach die Anzahl der Uhren mit denen seiner Lebensjahre verbinden? Oder zumindest eine Andeutung darauf zu geben, die der Leser selbst herausspüren darf. Ich nehm da jetzt mal 70. Ein eigentlich pensionierter Uhrenmacher der aber noch unermüdlich weiter arbeitet, weil die Arbeit sein Leben ist.

 

Vielen Dank dafür und fürs vorbeischauen! 

 

LG dein Modkollege 

 

 

PS: 

vor 14 Minuten schrieb Claudi:

Heute gibt es keinen Senfkrapfen

🥺.....

 

Geschrieben
vor 8 Minuten schrieb Joshua Coan:

Ich nehm da jetzt mal 70.

 

Super Idee! Aber machs nicht so gerade. 73 oder 76 würde es noch etwas geheimnisvoller und dennoch authentischer wirken lassen, wenn man an das Lebensalter denkt.

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Geschrieben

Hei Joshua,

 

eine sehr schöne Momentaufnahme, fast ein Stillleben, hast du festgehalten. Das erinnert mich an das Bild "A Visit" von Carl Spitzweg.

 

Vielleicht geht es aber noch etwas kürzer und kompakter? Ich habe es versucht:

 

Der alte Uhrenmacher sitzt gebeugt am Arbeitstisch

Staub ungezählter Jahre wirbelt in den Strahlen der Abendsonne

Zweiundsiebzig tickende Uhren sprechen zu ihm

Und doch vergeht sein Leben in Stille

Verliert sich zwischen Zahnrädern und Zeigern

Beim Reparieren versucht er die Zeit zu vergessen

Egal wie oft er sie zu schönen Erinnerungen zurück dreht

Sie fliegt schnell wie ein Pfeil

Und vergeht doch quälend langsam

Jede im Raum,

In allen Formen, Farben und Größen,

Zeigt die Zeit eines fernen Landes an

 

Wo er sein Herz verloren hat

 

 

Liebe Grüße

Sid

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