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Geschrieben am

Die alte Eichenallee

 

Im Spielchen aus Lichtern und Schatten
gesprochen den Vers von Lütt Matten
das grünende Dach über unserem Kopf
so schritten wir hin, mit geflochtenem Zopf

Im Schutz der Allee mit den alternden Eichen
wir mussten nur selten Gespannen ausweichen
und kam dann ein Regen als donnerndes Wetter
da trommelten Tropfen auf Äste und Blätter

Dann krachte es fürchterlich laut in den Zweigen
kein Grund nun für uns, deshalb ängstlich zu schweigen
erfanden aus Spaß dann auch Gruselgeschichten
von hässlichen Zwergen und winzigen Wichten

Ersannen Gestalten aus dunkelster Gegend
denn jedes Getier war nun furchterregend
so wurden die Pfützen zu Flüssen, zum See
wir Jäger und Sammler von Käfern und Klee

Auch heute noch stehen die Eichen am Ort,
sind treue Begleiter auch Schutzdach und Hort

So säume ich liebentlang früherer Zeiten
sie tragen hinfort, in besinnliche Weiten

  • Gefällt mir 1
  • Schön 7
Geschrieben

Liebe Ilona,

 

hier ist dir etwas sehr Schönes aus der Feder geflossen, das sich ausgezeichnet lesen lässt! Besonders gefällt mir auch die kleine Hommage an Else Lasker-Schüler, die du hier geschickt eingebaut hast:

 

so säume ich liebentlang früherer Zeiten

 

Wunderbar! Zwei Verse ließen sich m.E. noch etwas optimieren. Hier komme ich nicht hinter den Sinn:

 

so waren die Pfützen aber die Berge, die See

xXxxXx XxxXx xX

 

Und hier würde ich einfach umstellen:

 

Die Eichen, auch heute noch stehen am Ort

Auch heute noch stehen die Eichen am Ort

 

Eine sehr ansprechende Arbeit! Kompliment!

 

LG Claudi

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

liebe @Claudi,

ich hatte leider die unverbesserte Version stehen. Ich hoffe so gefällt es noch einen Tick besser.

ich liebe die Else Lasker-Schüler, und freue mich riesig, dass Du ihren Satz erkannt hast.

Es ist zudem auch eine Hommage an Klaus Groth. Denn von ihm ist das Liedchen:" Lütt Matten, de Has, de maak sick een Spaß."

liebe Grüße Ilona

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Ostseemoewe:

so wurden die Pfützen zu Flüsse, zum See

 

ja, dieser Vers ist jetzt verständlicher. Hinter die Flüsse müsste nur noch ein "n" angefügt werden. Dieses Dativ-N fehlt auch hier:

 

wir Jäger und Sammler von Käfern und Klee

 

Dieser Vers war vorher besser:

 

mussten nur selten Gespannen wir weichen

 

Die auftaktlose Variante bringt eine angenehme rhythmische Auflockerung. Außerdem beginnst du ja auch den vierten Vers der Strophe betont, so dass der zweite vorher schon gut passte. Und vor allem ist "ausweichen" wegen der Betonung auf "aus" metrisch kein guter Ersatz.

 

Fehlt noch der Eichenvers, den ich oben umgestellt hatte. Den musst du natürlich nicht so übernehmen. Ich finde deinen nur etwas unnatürlich verdreht, was nicht sein müsste.

 

vor einer Stunde schrieb Ostseemoewe:

Es ist zudem auch eine Hommage an Klaus Groth. Denn von ihm ist das Liedchen:" Lütt Matten, de Has, de maak sick een Spaß."

 

Danke für den lehrreichen Hinweis! Ja, dass Lütt Matten auch nicht aus der Luft gegriffen war, hätte ich mir eigentlich denken können. Super!

 

Edit: Nachdem ich mir die Überarbeitung etwas genauer angeschaut habe, sehe ich, dass du versucht hast, das dreisilbige Metrum künstlich aufzufüllen, damit es gleichmäßiger wird. Das finde ich nicht unbedingt vorteilhaft, weil amphibrachische Verse sowieso bereits ab vierhebiger Anwendung anfangen zu leiern. Da kann man für jede rhythmische Auflockerung dankbar sein! Eigentlich hätte ich hier eher versucht, noch öfter eine Einfachsenkung oder einen betonten Versanfang einzubauen.

 

LG Claudi

  • Danke 1
Geschrieben

liebe @Uschi R.

ich habe mir nun endlich die vollständige Ausgabe von ihr gegönnt. Ja ich kann nicht genug bekommen 

von ihrer zauberhaften und doch so einfachen Art Gedichte zu schreiben.

Ich freue mich so, dass auch Du Elsa Lasker-Schüler so magst.

Liebe Grüße in den Sonntag und Danke für Dein Lob

Ilona

 

liebe @Claudi 

ich möchte nicht mehr all zuviel an dem Gedicht rum feilen, sonst befürchte ich, dass ich es leicht verschlimmbessere. 

Liebe Grüße Ilona

  • Schön 1
Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb Ostseemoewe:

ich möchte nicht mehr all zuviel an dem Gedicht rum feilen, sonst befürchte ich, dass ich es leicht verschlimmbessere. 

 

Nun, das ist ja bereits passiert. Das "schön" hast du für die Urfassung bekommen. Jetzt wäre ich immer noch näher an "schön", aber mit starker Tendenz zu "gefällt mir".  Natürlich musst du nicht meinetwegen weiter daran arbeiten. Aber eine Verschlimmbesserung ließe sich doch jederzeit rückgängig machen und ältere Fassungen muss man doch nicht vernichten?

 

LG Claudi

 

  • Danke 1

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