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Geschrieben am

Im Dunkel einer klaren Nacht
zum stillen Tanz der Sterne
ist meine Seele aufgewacht
und schweift durch weite Ferne.

 

Nun endlich wird sie sich gewahr,
als wär die Nacht ein Spiegel
und dieser zeigt ihr, in sich klar,
die Schönheit ihrer Flügel.

 

Sie wirbelt durch das Sternenband,
durchbricht nun alle Grenzen
und findet ihr gelobtes Land
in wilden Freiheitstänzen.

 

Am Rande der Unendlichkeit
wo ihre Brüder wohnen,
da wird sie einst, von Raum und Zeit
gelöst, in Freiheit thronen.

 

Bis dahin jedoch bleibt sie hier,
will leben, lieben, leiden
und möchte als ein Teil von mir
sich in das Dasein kleiden.

  • in Love 2
  • Schön 2
Geschrieben

 

Hallo Anaximandala,

 

vielleicht sollte die Seele in V4 lieber in die Ferne flattern, zumal in Strophe zwei von Flügeln und in Strophe drei von wilden Freiheitstänzen die Rede ist; dann die Brüder in Strophe vier, die doch wohl Schwestern sein müssten. In der letzten Strophe empfiehlt sich sodann ein aber anstelle des jedochs, denke ich, des Metrums wegen.

 

Gruß

 

E.

 

Geschrieben

Hallo @Endeavour,

 

also das aber ist definitiv eine überlegung wert, evtl. ändere ich es gleich wirklich. 

 

Die anderen Vorschläge müsstest du mir doch nochmal genauer erläutern, flattern beisoielsweise gefällt mir schon der Assoziationen wegen nicht wirklich aber zielt auch in eine andere Richtung ab. Schweifen gefällt mir als ziellos gelassener Bewegungsprozess an der Stelle gut, flattern ist unruhig und löst die Bewegung auch erst aus. Klar, durch die Ferne flattern schließt das bewegen mit ein, aber du müsstest schon verdammt gute Argumente haben, dass ich es doch in Betracht ziehe...

 

Meinst du es sollte Schwestern statt Brüder heißen, weil es DIE Seele ist? Aber Genus ist nicht Sexus und die Seele wäre für mich etwas absolut geschlechtsloses. Ich hoffe du meinst etwas anderes, denn die Schlussfolgerung, dass etwas, das als weiblichen Geschlechts bestimmt ist, Schwestern haben muss, ist nicht das wahre. Ich als Kind meiner Mutter bin schließlich auch nicht ihre Tochter, wenn ich auch der Sohn meines Vaters bin.

 

Das aber ist jedoch 😄 eine gute Idee und dein Kommentar hat etwas anregendes 

Für den Rest hast du denke ich entweder sehr gute Argumente, oder sehr schlechte^^ oder dir nen Spass erlaubt 😄

 

Trotzdem Danke

Lieben Gruß

Anaxi

 

 

*jedoch klingt definitiv weitaus besser als aber und Metrisch ist es glaube ich sauberer, als die UNendlichkeit eine Strophe vorher

Geschrieben

 

Hallo Anaxi,

 

dachte an einen Vers und flattert in die Ferne, da Du den erhabenen, ruhigen Charakter des Anfangs in der dritten Strophe mit den wilden Freiheitstänzen ohnehin konterkarierst; das (plus die Flügel der zweiten Strophe) ist, denke ich, ein zureichender Grund, zumal die „Mondnacht“, die Stimmung betreffend, als nicht zu toppen gelten darf.

 

Ansonsten ist DIE Seele in der Tat feminin, und solltest Du mit den Brüdern andere Seelen meinen, wären es Schwestern; nichtsdestotrotz wäre ich naturgemäß durchaus interessiert, die männlichen Geschwister Deiner Seele kennenzulernen.

 

Darüber hinaus habe ich vergessen, den unreinen Reim (Spiegel/Flügel) zu erwähnen, der allerdings im Hinblick auf Eichendorff oder Heine getrost unter den Tisch fallen darf.

 

Gruß

 

E.

 

Jedoch ist metrisch definitiv falsch, egal wie es klingt; der Unendlichkeit ist in dieser Hinsicht nichts vorzuwerfen.

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Ja du hast in einigen Punkten auf jeden Fall recht.

Das flattert gefällt mir aber nicht so wirklich, vielleicht seinem unruhigen Charakters wegen, während im schweifen neben nem Freien auch das Träumerische liegt. Mit den Freiheitstänzen hast du aber recht, beabsichtigt war das hier zwar nivht, aber es stimmt, obwohl gerade das Ende ganz bewusst mit der Erwartung bricht, die Seele könnte sich der Weltlichkeit enthebend in die Heimat gehen,

von der jede Religion irgendwo behauptet da ist alles besser größer schneller freier unwichtiger da will man hin,

und möchte viel lieber das Leben in liebe und leiden erleben.

 

Da liegt auch ein kleiner Kontrast zur Mondnacht, 

die ganz ehrlich, mehr unbewusst zwar, viel Einfluss genommen hat besonders hier aber auch anderswo.

 

Dass die Seelengeschwister der Seele Schwestern sein sollen, weil die Seele weiblich ist, ist ein Argument, ok.

Aber das Geschlecht der Seele betrifft das Wort, es ist literarischer Natur, das Genum.

 

Der Schwester ist die Weiblichkeit als Sexum, natürliches Geschlecht beigelegt.

 

Die Seele, individuell gesehen, mag literarisch (das Wort Seele) weiblich sein, das Ding Seele ist als Neutrum aber geschlechtslos.

Wenn ich von Brüdern schreibe, ist das eher als Redewendung gemeint. Und in der männerdominierten Welt ist Brüder gebräuchlicher als Schwestern, wie man literarisch ja auch das generische Maskulinum nutzt.

 

Ich könnte falsch liegen, absolut... zumindest hab ich nichts davon geprüft... 😄

bei besseren Argumenten bin ich aber offen 🙂

 

Mit jedoch dürftest du sehr richtig liegen, die Normalbetonung trägt als (ich hoffe ich red jetzt keinen Schwachsinn) zusammengesetztes Adverb die zweite Silbe, also das doch...

Dagegenhalten kann ich nur, dass doch kein Verb ist, keinen Wortstamm bildet, und eine schwache Betonung hat im Vergleich. Dazu ist jedoch ein zweisilbiges Wort, in denen naturgemäß die Betonung auf der ersten Silbe liegen würde UND das je zieht durch seinen helleren Klang den Fokus zu sich.

 

Du hast recht, betont sein soll "doch"

aber in der Tonstruktur ist es glaube ich zu unwichtig, um da eisern zu sein. Bei Verben, Wortstämme u.ä. ist die Betonung recht gefixt, aber drumherum ist die sie im deutschen recht flexibel. Und selbst der Wortstamm kann die Betonung verlieren.

 

Ich glaub es tut weder Wort noch Zunge noch Ohr weh, so ein Wort falsch zu betonen. Ich guck trotzdem nochmal, "aber" mag metrisch richtig sein, klingt aber einfach nicht gut... es gibt vielleicht ja noch andere Optionen 🙂

 

Unendlichkeit ist fies 😄

endlich ist auf end betont, keit weniger als ich dachte, also egal, aber Un lässt sich, wenn auch nicht mit Zwang, zumindest verdammt gerne betonen. Vielleicht auch son Fall von je nach Stellung.

 

"jedoch bleibt sie bis dahin hier"

 

nein das geht nicht, tut mir leid 🙊😄

jedoch und dahin folgen den selben Regeln der Betonung, eins ändern und das andere stehen lassen, ginge zwar noch, gerade weil ich sie beide entgegen ihrer Betonung  gesetzt habe...

Aber das "doch", das in der Akzentuierung nicht viel Gewicht hat, richtig zu stellen, um das bestimmende Verb am Zeilenanfang unbetont zu setzen, das ist nicht komplett durchdacht. Die Betonung bestimmt hier klar das "bleibt"... und weil es das tut, legt es die Betonung auf das je, nicht das doch 🤷

 

 

Entschuldige die Länge von meinem Kommentar, ganz ehrlich:

Danke für deine Argumentation und mach gerne weiter. Es war einiges an Denkstoff aber das hat Spass gemacht.

 

Lieben Gruß

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