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Geschrieben am

Vom Winter ganz zu schweigen 

 

Alles wirkt nach Abglanz und Abgesang.
Schatten ziehn schon lange Fratzen.
Weh mir! Buntes Gefieder will Licht.
Ich will Nackter unter Nackten bleiben,
verschont mich bloß mit Übergangsjacken.
Ich kann doch nur Sommer, 
für alles andere fehlt mir das Talent.
September du letzter Hoffnungsschimmer
vor dem Alleszermalmer Oktober.
Noch könntest du neue Liebe wärmen.

 

Warum nutzte ich nicht die
segensreichen Stunden ganz?
Trank nicht Minutenseligkeit zur Neige?
Warum lebte ich nicht vollends auf?
Ließ heitere Gedanken zu schnell fahren?
Wohl weil meine Sommerseligkeit
den Herbst vergessen machte,
vom Winter ganz zu schweigen.
Werde ich wieder den Ofen 
schüren allein für mich?

 

Warum zerrinnt mir mein Anspruch
auf  Glück schon jetzt?
Noch sind die Blätter voller Saft.
Noch ist segnender September,
vor des Herbstes Unbarmherzigkeit.
Ich werde mich wundstoßen 
an seiner brennenden Laterne,
wie ein lichttrunkener Falter
an einer Brückenleuchte der A3.
Wer ewig lebt, hat nie gelebt.

  • wow... 2
  • Schön 4
Geschrieben
vor 1 Minute schrieb Herbert Kaiser:

Guten Abend, liebe Hera 

 

Wie ich sehe ist das LI ein Sonnenanbeter*in, ein Kind des Sommers und scheut kältere Tage, die der Herbst bringt. Da klingt ein Bedauern durch, nicht in vollen Zügen gelebt zu haben und eine vage Ahnung des Todes im nahenden Herbst. 

 

Wunderbar geschrieben, habe den Text genossen. 

 

LG HERBERT 

Vielen Dank, lieber Herbert.

 

Du hast mich erkannt.

 

Liebe Grüße

Hera

 

Geschrieben

Hallo Hera Klit,

 

ich habe deinen Text ebenfalls sehr genossen. Ich mag den Frühling am liebsten, wenn alles Leben beginnt. Der Herbst mit seinen warmen Farben hat auch seinen Reiz. Ach ja, ein knackig kalter Winter mit Schnee und Sonne lässt mich wieder Kind sein. Schöne Wortfindungen lese ich in deinem Text, werde ihn sicherlich noch oft lesen.

 

Liebe Grüße, Letreo

  • Danke 1
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Letreo71:

Hallo Hera Klit,

 

ich habe deinen Text ebenfalls sehr genossen. Ich mag den Frühling am liebsten, wenn alles Leben beginnt. Der Herbst mit seinen warmen Farben hat auch seinen Reiz. Ach ja, ein knackig kalter Winter mit Schnee und Sonne lässt mich wieder Kind sein. Schöne Wortfindungen lese ich in deinem Text, werde ihn sicherlich noch oft lesen.

 

Liebe Grüße, Letreo

Vielen Dank, liebe Letreo.

 

Liebe Grüße

Hera

vor 2 Minuten schrieb Carlos:

Hallo Hera,

dein Gedicht ist fast zu gut. 

Ein geistreicher Prolog zu dem genialen Schlusssatz.

Vielen Dank, lieber Carlos.

 

Liebe Grüße

Hera

  • Gefällt mir 1

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