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Geschrieben am

Ich denke Dich bunt

wie ein Kleid aus Fröhlichkeit

und dein Mund kennte nicht Einsamkeit

nur Lieblichkeit

 

Du fühlst dich in mir an

befreit

Und wie ein großes Leben

weit

 

Ich denke Dich aus Zungenküssen

und aus dem Salz von Tränenflüssen

Hingeweint von Freudentränen

getrocknet an der Brust von Schwänen

gekleidet in meerblaue Gemmen

in die ein Sternenregen

schneit

 

Ich denke dich rot wie das Herz der Reise

der kleinen Vögel zu den Tränken

Ich denke Dich wie ein Segen leise

wie eine wundersame-schneeweiße

unberührte Winterwaise

wie Engel ein Amen

denken

  • in Love 1
  • Schön 3
Geschrieben

Eine wundervoll romantische Schwärmerei, eingebettet in einer vagen Vorstellung einer Unbekannten, Ersehnten. Wirklich tolle Bilderphantasie. Als Leser frage ich mich, ob Du diese Person kennst oder sie Dir in einem Traum erschienen ist. Der Schluss mag an die Vorstellung eins vielleicht jenseitiges Daseins erinnern, wo die Person eventuell verortet ist. Ist sie vielleicht eine Schönheit auf einem alten Gemälde?

Nur ein paar Gedanken dazu....

Vielen Dank und VLG

Peter

  • Schön 1
Geschrieben

Lieber Dionysos,

 

ohne Zweifel eine schöne Schwärmerei, da bin ich ganz bei Peter.

 

Eine klitzekleine Kritik habe ich: 

 

vor 10 Stunden schrieb Dionysos von Enno:

wie eine schneeweiß-wunderweiße

unberührte Winterwaise

 

- das empfinde ich als ein bischen viel Weiß.

 

wie eine wundersame- schneeweiße

unberührte Winterwaise

 

wäre vielleicht ein Möglichkeit.

 

 

LG Sternwanderer

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Dionysos, 

du hast schon so viel Lob bekommen, dass du ein wenig Kritik gut vertragen kannst. 

 

"Ein Kleid aus Fröhlichkeit"... 

Laut Ezra Pound sollte man nicht konkrete und abstrakte Begriffe vermischen.

 

 

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben
vor 36 Minuten schrieb Carlos:

Hallo Dionysos, 

du hast schon so viel Lob bekommen, dass du ein wenig Kritik gut vertragen kannst. 

 

"Ein Kleid aus Fröhlichkeit"... 

Laut Ezra Pound sollte man nicht konkrete und abstrakte Begriffe vermischen.

 

 

 

 


lieber Carlos ich freue Mich immer über interessante Kritik die zu einer spannenden Diskussion einleiten kann. Zunächst interessiert mich deine Meinung zu der  These? Wie siehst du persönlich es Pounds Behauptung?


 

 

Geschrieben

Da bin ich wieder, ich habe versucht, mit Ezra zu telefonieren, er geht aber nicht dran ... 

Es ist schwierig, sich an seiner Empfehlung strikt zu halten, jeder Dichter mischt konkrete und abstrakte Begriffe, manche aber recht selten. 

Dadurch entsteht oft kitschige Lyrik, lyrischer Kitsch. 

Wenn zwei Begriffe, die nicht zueinander passen, zusammen gebracht werden.

Hier KLEID, ein Bekleidungsstück, das aus Fröhlichkeit bestehen soll ... 

Es ist ein Sprung ins Leere.

Einem Reim zuliebe? 

Auch Freudentränen getrocknet an der Brust von Schwänen grenzt hart an Kitsch mein lieber Freund!

Du weißt, dass ich Gutes im Schilde führe. 

Liebe Grüße

Carlos 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber @Carlos 

 

vielen Dank für deine klugen Gedanken

 

Kitsch wird ja häufig in Verbindung gebracht mit einem als minderwertig empfundenen Gefühlsausdruck. Wenn einer es sich zu einfach macht mit dem Ausdruck von Gefühlen, zu unecht, dann wirft man ihm triviallyrik oder Kitsch vor. 

 

Ich glaube nicht, dass meine Lyrik insofern kitschig ist. Aber sie hat glaube ich häufig etwas kindliches, synästhetisches, schwärmerisches, idolisierendes oder wie Herbert Kaiser häufig schreibt: "Poesie vom Feinsten" etwas das man in ein Poesiealbum schreiben kann.  Auch sehr gut gefallen hat mir die Charakterisierung von Georg Peter, den meine Schwärmereien an "Minne" erinnerten. Mit beidem kann ich mich gut idenzifieren. Diese nächtlichen Schwärmereien sollen auch immer etwas leichtes, schmunzelndes, positives haben. 

 

Anders als viele glaube ich in der Lyrik/Poesie auch nicht, dass Bilder logisch-stimmig sein müssen. Mich erreichen Gleichnisse häufig stärker. Diese sind nicht immer linear analog und nicht immer aus demselben Bezugsrahmen, um Eindruck zu hinterlassen. 

 

Häufig steckt hinter den Bildern oder Bildkompositionen auch mehr als der vordergründige erste Eindruck: Ich denke Dich wie ein Kleid aus Fröhlichkeit - in meinen Gedanken kleidet deine Anwesenheit denjenigen, der sich auf dich einlässt mit Fröhlichkeit, mit Unbeschwertheit ODER: aber was steckt unter dem Kleid aus Fröhlichkeit, dahinter ? 

 

Freudentränen, getrocknet an der Brust von Schwänen ist natürlich auch eine Komposition von Bildbedeutungen. Das Bemühen dahinter ist einen Gefühlsausdruck präziser zu erreichen als durch einfache Adjektive und insofern ist zumindest die Motivation das Gegenteil von Kitsch: Deine Freudentränen sind etwas ganz besonderes, sind wertvoll, sind besonders, haben fast die Qualität einer mythischen Waldnymphe! Schwäne lassen sie dich in ihrem Gefieder abtrocknen, nur Schwanenbrüste sind es wert, dass du deine Tränen darin trocknest. 

 

Ich weiß allerdings, dass das ästhetische Empfinden von einer Überbeanspruchung solcher Bildkompositionen auch in Mitleidenschaft gezogen werden kann und das es da -wie du aus deinen feinen Beobachtungen heraus völlig zu recht schreibst- einen sehr schmalen Grad gibt. Diesen zu gehen gelingt auch mir nicht immer befriedigend. 

 

Ein Beispiel aus dem obigen Gedicht: "gekleidet in ... Gemmen, in die ein Sternenregen schneit". Hier gefällt mir das Einschneien eines Sternenregen in Juwelen, also besonders funkelnde Edelsteine sehr gut vom Bildgehalt. Aber gekleidet in meerblaue Gemmen wiederum gefällt mir einfach noch nicht, fühlt sich für mich nicht rund an.  Hier erscheinen mir die meerblauen Gemmen fast zu unverhaftet im Rest des Stückes, zu weit hergeholt, wenngleich das Meerblau der Mystik ihres Charakters schon nahe kommt, erreicht es nicht das gewünschte Bild, das in mir aufgestiegen ist: Millionen Gemmen ? Das ist schon wieder zu abstrakt, zu sehr von IHR gelöst und eine Inflation, die den Fokus in die profane Anzahl rückt, was nicht sein soll.. Ich ringe hart mit manchen Begriffen und natürlich sollen sich manche Sentenzen auch reimen aber einen gezwungenen Reim würde ich meinem Gedicht nicht zumuten wollen. 

 

Nun, in Gedichten fließen Innen- und Außenwelt häufig in einer Form ineinander, die einen ganzheitlichen Ausdruck, eine Bildersprache fast unausweichlich macht. Ich gebe Dir aber Recht, dass es da bessere und schlechtere Entwicklungen in einem Gedicht gibt. 

 

mes compliments

 

Dionysos 

  • Gefällt mir 1

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