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Diabetes Typ Zwei


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Am Donnerstag, so gegen acht Uhr Abend,

trank ich gemütlich eine Tasse Milch,

sowie am Doppelkeks genüßlich labend

wurde mir plötzlich ganz, ich weiß nicht wie.

 

Der Magen schien sich allseits auszudrücken

und zerrte schmerzlich am Zwerchfelde mir.

Auch an den Seiten zog es sich zum Rücken.

Die Speiseröhre brannte wie noch nie.

 

Schnell drauf ein Schluck der guten Milch genommen,

nur half’s mir nicht auf sonst bekannte Art.

Da habe ich des Hingfongs mich besonnen.

Mit Zucker, Wasser hab ich nicht gespart.

 

Doch nein, die Schmerzen strahlten immer weiter,

ob ich nun stand, ob saß ich, oder lag.

Und selbst wenn’s schien, es hätte abgenommen,

war es im Handumdrehn zurückgekommen.

 

Nun gab es für mich noch ein letztes Mittel,

mit einer Hoffnung, die sich oft bewies.

Nahm zu mir eine ganze Schmerztablette

und ging mit Wärmeflasche geknickt zu Bett.

 

Am andern Tag, nichts hatte sich verändert,

verließ nur selten ich mein Federhaus

und weil die Wärmflasche den Bauch schwer drückte,

tauscht ich sie gegen zwei Heizkissen aus.

 

Zu trinken gab es Tee von der Kamille.

Toastbrot allein war meine ganze Speise.

Nur half mir nichts. Nicht mittags Puddingsuppe.

Erneut verkrampft lief meine Wohnungsreise.

 

Und wieder ging ein schmerzend Tag zu Ende.

Ich wußte nicht, was ich noch machen soll.

Zwar hoffte ich noch immer auf die Wende,

doch nichts ward besser, auch nur einen Zoll.

 

So reifte in mir des Erkenntnis Sonne,

daß ich ganz ohne Arzt nicht weiterkomme.

Doch ach, es wäre noch ein ganzer Tag

zu überstehen dann, mit Schmerz und Plag.

 

Daraus erwuchs nun endlich der Entschluß,

ich nächtens schon zum nächsten Doktor muß.

Da gibt‘s speziell in meinem Fall zum Glück

ein Krankenhaus; zu Fuß nicht weit, ein Stück.

 

Zur Notaufnahme bin ich dann gegangen,

auf daß ich Linderung zeitnah empfangen.

Nur hat es sich nach zwei Stunden erwiesen,

ich müßte nächtigen, dort selbst, in diesem.

 

Hinein ins Bett und auf zu der Station.

Ich glaub, sie warteten dort auf mich schon.

Weil’s aber Wochenende war, zum Pech,

waren auch tags darauf die Fachärzte weg.

 

Man hat mich notdürftig, doch gut versorgt.

Die Schwestern waren eine große Hilfe.

Sympathisch, nett, rundum besorgt,

fühlte ich mich wie ‘n Schwan im Schilfe.

 

Es wurde am Arm ein Zugang gelegt,

auf daß vom Tropf die Mittel fleißig fließen.

Zuweilen konnte ich gar zwei genießen.

Gestört hat’s nicht, wenn ich mich hab bewegt.

 

Am Montag dann, nach Frühstück  und Visite,

nahm man mir mühsam Blut aus meiner Hand.

dann ins Labor, nicht nur als üblich Sitte,

damit man Ursache und Heilung fand.

 

Und um noch tiefer in mich einzudringen,

manch einer kann davon ein Liedchen singen,

wurde per Ultraschall erneut gesucht

und ’ne Gastroskopie darauf gebucht.

 

In meinem Bett fuhr man mich zu der Stelle,

an welcher dann das Nämliche geschah.

Beim Ultraschall war ich noch ziemlich helle,

vor dem Schlauchschlucken geistig nicht mehr da.

 

Ein Pilz hat sich im Magen breitgemacht.

Dort an der Speiseröhre, Tag und Nacht.

Damit er sich nicht weiter noch ausbreite,

bekam ich Medizin zum Schlucken, Leute.

 

Indes war immer noch recht unbekannt,

wieso der Pilz den Weg in meinen Magen fand.

Hab gar ich letztens was falsches gegessen,

war einer Immunkrankheit aufgesessen?

 

Was allerdings man fand alsbald heraus,

versetzte mich zunächst in einen Graus.

Der Zucker findet nicht in meine Zellen.

Drum konnte sich das Mißgeschick einstellen.

 

Man nennt es Diabetes mellitus,

weil’s schließlich einen Namen haben muß.

Oder auch schlicht Diabetes Typ zwei.

Wie es auch heißen mag, ich bin dabei.

 

Genetisch bin ich zwar recht unbelastet,

doch jetzt als Rentner, hab ich nie gehastet.

Genoß das nunmehr arbeitsfreie Leben.

Sportlich reicht‘s aus, mich aus dem Bett zu heben.

 

Und auch das Essen war nicht stets gesund.

Zu süßes fand häufig mir in den Mund.

Besonders in eben letzten acht Wochen

habe ich mich im Schlendrian verkrochen.

 

Das alles aber muß sich nunmehr ändern.

Die Nahrung hat jetzt einen andren Wert.

Zunächst statt drin zu hocken, draußen schlendern

und andres Essen kommt jetzt auf den Herd.

 

Hinzukommt, mehrmals täglich Fingerstechen,

damit der Zuckerspiegel wird erkannt.

Halt ich mich dran, tat man mir wohl versprechen,

geht es mir besser. Ich hab’s in der Hand.

 

Ansonsten müßt ich Insulin oft spritzen.

Auch kämen Krankheiten noch mehr hinzu.

Statt also faul als Rentner rumzusitzen,

verlaß ich nunmehr hoffend meine Ruh.

 

Doch ist dies leicht geschrieben, schwer getan.

Das fängt bereits beim Fingerstechen an.

Das Handling schon: ’ne ganz besondre Sache.

Läuft noch oft fehl, wenn ich es nunmehr mache.

 

Was aber soll ich dieses hier beschreiben?

Die Übung, sagt man, macht aus Lehrling Meister.

Das Wichtigste ist, stets dabei zu bleiben.

Gesundheit heißt nun mal des Lebens Kleister.

 

Nachdem rundum zwölf Tage sind vergangen,

ließ ich das Krankenhaus dann hinter mir.

Beträchtlich war das heimische Verlangen.

Zum Glück war’s kurz nur bis zur eignen Tür.

 

Beim Hausarzt tags darauf war ich erschienen.

Wir sprachen drüber, wie es um mich steht.

Der Facharzt heißt Diabetologe,

weißt mir nun Stück für Stück den neuen Weg.

 

Mit Therapie, einem speziellen Lehrgang,

werd ich geführt durch Nahrungsprozedur.

Denn alles das ist letztlich nur ein Anfang.

Ich werd gesund, halt ich mich daran pur.

 

*

 

Dann wird es wieder mit dem Metrum klappen.

Die Form erschien bislang doch recht konfus.

Des Körpers Plage stand hier auf dem Wappen.

Doch bald steht’s wieder auf dem rechten Fuß.

 

 

 

 

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Ach lieber Heiko,

 

was musst ich hören, musst ich lesen,
dass dein Problem, es wiegt wohl schwer,
bald Linderung wünsch ich dir sehr.
Der Magen wars ja nicht gewesen.

Es wird behebar sicherlich,
so glaube nur ganz fest daran,
weil es ja höchste Eisenbahn!
Brauchst nur zu messen mit 'nem Stich.

Denn alles dies hat seinen Zweck!

So wünsche ich dir recht viel Glück,

dass es dann besser, Stück für Stück.

Die Süssigkeiten lass einfach weg -

fühl dich umarmt dafür von mir,
darum bitt ich - avec plaisir! 😉

Also Ohren steif halten - wird schon, sicherlich bald alles Routine!

Ach ja, bevor ichs vergesse - dein Gedicht in Erzählform ist großartig!

LG Uschi🌹
 

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Ich danke euch @Carlos, @Herbert Kaiser und @Uschi R..

Die Länge brachte all der Schmerz und die "Überraschung" hervor.

Hätt ich es kürzer geschrieben, wäre irgendwie das gesamte Wechselbad der Gefühle abhanden gekommen. Für mich jedenfalls.

Ähnlich wie bei den Tauben habe ich das diesmals auch in Etappen geschrieben. So wie es mir gerade ging.

 

Und Uschi, deine Umarmung hilft mir sehr, den ernährungstechnischen Verlust weniger schwer hinzunehmen. Danke dafür!

 

LG, Heiko

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