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                                                                          Schottland

 

die Trommeln der Sieger

sind längst verhallt

geblieben sind die Schreie

über öden Felsennestern

verlieren ihr Gedächtnis

in der Unendlichkeit der See

 

blaugrüne Tränen fallen

aus dunstigen Wolkenschleiern

doch die Augen lassen nicht los

unauslöschliche Begehrlichkeit

zeigt unbeirrt nach Süden

 

Girlanden und Freudentänze

hinter Bruchsteingesichtern

leben für Momente wieder auf in

rührseligen Liedern gegen das Grau

finden Marodeure, die selbstvergessen

über die verlorenen Schätze weinen

 

Marketenderinnen erheben die Faust,

wenn der Dudelsack stirbt

nur manchmal noch erhebt sich 

stolz ein einsamer Vogel

stürzt sich, scheinbar grundlos

aus dem Schatten der Wehrtürme

mutig ins gleißende Sonnenlicht

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Geschrieben
Am 21.9.2022 um 18:49 schrieb Tobuma:

                         

Marketenderinnen erheben die Faust,

wenn der Dudelsack stirbt

nur manchmal noch erhebt sich 

stolz ein einsamer Vogel

stürzt sich, scheinbar grundlos

aus dem Schatten der Wehrtürme

mutig ins gleißende Sonnenlicht

Hallo @Tobuma,

 

Deine Begrifflichkeit  gefällt mir sehr gut.

Du verbindest Atmosphärisches mit Geschichtlichem,

das erzeugt Bilder bei den Lesenden:

Der Vogel, der hinter dem Wehrturm ins Sonnenlicht fliegt, ist ein schönes Beispiel dafür (s.o.)

 

Du deutest mit Deinen Zeilen Ereignisse aus der schottischen Geschichte an.

Es wäre zu überlegen, ob Du unter dem Gedicht noch einen kleinen geschichtlichen Hinweis gibst.

 

Sehr gerne gelesen!

 

Viele Grüße von

Georg

 

PS:

Und: Willkommen bei "Poeten.de" und willkommen auch auf der Seite "Kultur & Geschichte"! 🙂 

Geschrieben

Lieber Georg C.Peter,

Danke für Deinen wohlwollenden Kommentar und den Hinweis auf die geschichtlichen Hintergründe.

Die Schotten haben durch Jahrhunderte hindurch immer wieder(bis heute) gegen die englische Vorherrschaft  für ihre völlige Eigenständigkeit gekämpft. Die meisten Schlachten haben sie verloren, weil sich die Clan Chefs untereinander uneinig waren und die Engländer waffentechnisch und ,im offenen Feld, taktisch  überlegen waren.

Bonny Prince Charly, aus dem Hause der Stuarts, auf den sie alle Hoffnung gesetzt hatten, mußte nach der vernichtenden Schlacht von Culloden (bei Inverness) - in nicht einmal 1 Stunde verloren 1500 Jakobiten ihr Leben - nach Frankreich fliehen und lebte später in Rom.

Er sollte eigentlich, wie seine Vorfahren, wieder Herrscher über Schottland, England und Irland werden ("Begehrlichkeit zeigt unbeirrt nach Süden").

Dank auch für den Willkommensgruss.

Liebe Grüße

 

Tobuma

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