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Die Anderen

 

treiben Nägel in die Herzen der Rosen,
zerreiben Tränen mit ihren Stiefeln,
füllen im Keller Fässer mit Explosivem,
legen Lunte und Feuerzeug bereit.

 

Brandstifter sind sie. Längst brennt
das Dach der Welt. Sie kümmert es nicht,
wenn Regen aus Glut und Asche
auf das gemeinsame Haus niederprasselt.

 

Aus dem Dunkel kommen sie,
Geschöpfe, Werkzeuge einer Macht,
die aus der selben Lebensquelle schöpft,
wie jene, die ihnen widerstehen.

 

Sagt nicht Laotse, das Schöne sei
ohne Hässliches, das Gute nicht
ohne Böses erfahrbar? Was macht
jene zu Helfern menschlicher Hölle?

 

Sie kennen nur Wahrheiten, die sie
selbst erfinden, sie lügen, verführen,.
täuschen, betrügen Menschen,
bis Massen ihnen verfallen.

 

Ihr Gift versuchen sie mit List 
gleich Viren in Herz und Hirn zu streuen, 
damit ein letzter Rest
an Menschlichkeit zugrunde geht.

 

Ist ihr Erfolg Teil unseres Versagens?
Haben wir dem Dunkel in ihnen und in uns
zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt?

 

Jedenfalls ist Mensch werden,
sein und bleiben schwieriger
als wir jemals angenommen hatten.

 

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Lieber @Carolus du hast ja so Recht. Und seit Monaten trifft mich deine letzte Strophe. Immer war ich eine Pazifistin und immer war meine feste Überzeugung, Waffen und Militär werden weder einen Krieg verhindern, ihn verkürzen oder Leid verhindern. Frieden geht nur mit Sprache, Diplomatie und ohne Waffen. Aber ich sehe Putin und sehe Assad und Erdogan und und . Was sollte das Volk tun? 

Dein LI stellt sich viele Fragen und leider keine einfachen Antworten. 

Danke für das Gedicht 

Liebe Grüße Ilona 

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Lieber Carolus,

Ein wirklich beeindruckendes Gedicht!! Die Anonymität des Internets hat die dunkle Seite in manchen Menschen, die sich vorher nicht ans Licht traute, zum Vorschein gebracht. Es ermöglicht, dass sich Gruppen finden, die ungestört und ohne rechtliche Konsequenzen ihre abstrusen Phantasien austauschen und ungestört weiterentwickeln können, auch dann, wenn sie gegen die moralische Grundordnung verstoßen.

Hat aber sicher auch damit zu tun , dass sich viele  Menschen von der Schnelligkeit der heutigen Veränderungen überfordert fühlen.

Dazu ein erhellender Satz von William James (am.Psychologe 1842-1910):

"Ob ich etwas als Wahrheit akzeptiere oder nicht, hat damit zu tun, ob sie in meine Denkwelt passt oder nicht. Ich gleiche sie immer mit dem Vorrat an alten Erkenntnissen ab. Passt sie nicht in mein bisheriges Inventar, betrachte ich die Information als abwegig, albern oder absurd.
Die Herausforderung durch Veränderungen darf nie zu groß sein, weil sich Menschen äußerst ungern infrage stellen. Wir nehmen neuer Erkenntnisse nur an, wenn sie zu uns passen.
Nur manchmal, aber eher selten ,akzeptieren wir sogar unbequeme oder verstörende Wahrheiten. Wir tun das aus einer gewissen Klugheit heraus, weil wir merken, dass es ziemlich dumm wäre, diese Wahrheiten auszublenden oder zu bestreiten."

 

Die Psychopathen/Egomanen dieser Welt( und davon gibt es genügend, siehe Trump und andere) nutzen genau diese Verunsicherung, um Menschen zu manipulieren und sie für ihre persönlichen Machtinteressen zu missbrauchen, indem sie ihnen vorgaukeln, die Welt einfacher und sicherer zu machen.

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Lieber Herbert,

 

den Inhalt Deines Satzes "Der Mensch ist archetypisch gestrickt, der Stärkere hat immer das Sagen und der Gütige ist williges Opfer." sehe ich anders.

Ich frage mich: Ist der Stärkere aufgrund seiner Geistes- oder Seelenkraft oder nur aufgrund seiner körperlichen Kraft und dem Besitz von Waffen wirklich der Überlegene?

 

Was wäre der Starke ohne den Schwachen, der Höhere ohne den Niederen?

Schwäche kann auch Stärke beinhalten. Ein aktuelles Beispiel: Der Widerstand iranischer Frauen gegen ein Unterdrückerregime. Ein historisches: Mahathma Gandhis Widerstand gegen die britische Kolonialmacht.

 

Mit Deiner Charakterisierung der allgemeinen Lage "Die Zeiten sind rau geworden und die Umgangsformen auch..." stimme ich überein. Die Anzeichen dafür sind mittlerweile überall sichtbar wie fühlbar  - für jeden Einzelnen.

 

Lieben Gruß

Carolus

 

 

Guten Abend, Tobuma,

 

ein herzliches Dankeschön für "Ein wirklich beeindruckendes Gedicht!".

 

Was Du schreibst über das Internet, dass es gewissen Leuten "ohne rechtliche Konsequenzen" erlaubt, die sonst verborgene dunkle Seite ihres Wesens hervorzukehren, überzeugt. Offenbar liefen solche Prozesse früher im gesellschaftlichen Untergrund mit den entsprechenden Folgen ab.

 

Auch die allzu raschen Veränderungen in der Moderne laufen im Weltmaßstab ab. Viele fühlen sich mit Recht überfordert und kehren den Spieß um, leugnen die Veränderungen, unterschieben ihnen unhaltbare,

krause Ursachen. Der Glaube, die fortschreitende Technik könne unsere gewaltigen Probleme lösen, ist ohne eine grundsätzliche Änderung unserer Denk- und Verhaltensweisen eine absolute Illusion.

 

Ich denke, ein Mensch kann die Verantwortung für einer Reihe von Mitmenschen überschauen und übernehmen. Vielleicht zwei,drei Dutzend. Je mehr es werden, desto mehr nimmt das Verantwortungsbewusstsein ab.

 

Herzlichen Dank für Deine zum Nachdenken anregende Stellungnahme.

 

Lieben Gruß

Carolus

 

 

 

Liebe Ilona,

 

ich verstehe Deinen Zwiespalt, wenn Du betonst  "Immer war ich eine Pazifistin und immer war meine feste Überzeugung, Waffen und Militär werden weder einen Krieg verhindern, ihn verkürzen oder Leid verhindern.

Auch ich habe eine Wandlung in mir selbst erfahren… Unter dem Eindruck des Volksaufstandes in der DDR und der Niederschlagung durch die Rote Armee, dem Kampf der polnischen Bevölkerung gegen die sowjetische Besatzungsmacht,

dem Prager Frühling und dessen brutales Ende entschloss ich nach meiner Zeit bei der Christlichen Seefahrt zur Marine zu gehen, weil ich damals und heute wieder (!) nach langen Jahren in der Friedensbewegung zu der Einsicht gekommen bin:

"Wenn du Frieden haben willst, rüste für den Krieg." wie es die Römer formulierten.

 

Was hat sich seitdem auf Seiten des Homo sapiens geändert?

Ich meine, wenn er sein grundsätzliches Verhalten nicht substantiell ändert, ist sein Fortbestehen auf Grund der gewaltigen globalen Probleme infrage gestellt.

 

Dennoch, genieße jeden Atemzug eines schönen Herbstes!

Das wünscht Dir von Herzen

Carolus

 

 

 

 

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Lieber Carolus,

 

diese Ausführung gefällt mir sehr:

 

vor 20 Stunden schrieb Carolus:

Was wäre der Starke ohne den Schwachen, der Höhere ohne den Niederen?

Schwäche kann auch Stärke beinhalten. Ein aktuelles Beispiel: Der Widerstand iranischer Frauen gegen ein Unterdrückerregime. Ein historisches: Mahathma Gandhis Widerstand gegen die britische Kolonialmacht.

 

und dein Gedicht, ohne Frage, auch!!

 

LG N.

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