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Geschrieben am

Einer, den ich kannte. 

Wie ein langsamer Blitz 

traf ihn der Tod, 

mitten bei Hochzeitsvorbereitungen.

 

Gestern um 14 Uhr 

wurde er beerdigt. 

Ich bin nicht

hingegangen, 

er hat nicht 

mit mir gerechnet. 

 

Zwei Mal 

sah ich ihn, 

war mir auf den ersten Blick

unsympathisch.

 

Zuerst lag er 

im künstlichen Koma, 

dann im echten. 

 

Ich kann es noch nicht

so richtig glauben.

  • Gefällt mir 4
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  • wow... 2
Geschrieben

Hallo Carlos,

Dein Gedicht ist gut. Es regt zum Nachdenken an. Sollte man zynisch lapidar bemerken ,,endlich trifft es mal den Richtigen‘‘  oder doch lieber an die Hinterbliebene denken. Oder einfach denken, dass sie ohne dem Menschenverachter besser dran wäre. Ich weiß es nicht. Dir einen schönen Tag. ein nachdenklicher Kurt

  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank Kurt für deine Rückmeldung, für deine Worte. 

DE MORTUIS NIHIL NISI BENE, pflegt man zu sagen. 

In der Tat, es ist besser zu schweigen als Schlechtes über Verstorbene zu sagen. 

Auch über diesen Menschen sage ich nichts Schlechtes. 

Was ich erwähne ist mein persönliches Empfinden ihm gegenüber, was nicht soweit ging, dass ich ihm den Tod gewünscht hätte, wie viele es Wladimir Putin offen wünschen, zum Beispiel. 

Ich war wirklich überrascht über den Tod dieses Menschen. 

Seelischer Schmerz und Trauer empfinden wir nur wenn Menschen, die uns nahe stehen und wir wirklich lieben, sterben. 

Dabei ist auch ein großer Unterschied, ob ein eigenes Kind stirbt oder hochbetagte Großeltern. Oft sagt man auch, wenn jemand stirbt nach schwerer, schmerzvoller Krankheit, dass es eine "Erlösung" war. 

Weit entfernte Verwandte freuen sich, wenn ein reicher Onkel stirbt. 

Oder eine reiche Tante. 

Nochmals herzlichen Dank lieber Kurt. 

Liebe Grüße

Carlos 

 

 

Geschrieben

Lieber @Carlos,

 

mir gefällt Dein ehrlicher Schreibstil.

Du behandelst das Thema ambivalent und dies macht es für den Leser so reizvoll.

 

Mir gefällt auch das Nebulöse in der Charakterisierung.

Da fällt

 

"genau die Sorte Mensch,

die Menschen verachten"

 

etwas aus dem Rahmen.

Damit beschreibst Du Deinen Bekannten etwas konkreter und bringst Licht ins Dunkel.

Rein lyrisch betrachtet fände ich Dein Werk ohne diese zwei Zeilen vielleicht etwas spannender.

 

Dennoch: Gerne gelesen!

 

Grüße von Georg

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber Georg,

selten habe ich einen so guten Ratschlag bekommen!

Du hast vollkommen recht, das war eine Konzession, eine Suche nach einem Grund, warum auch der Leser diesen Menschen unsympathisch fände. 

Thanks again 

 

Vielen Dank auch an Alfredo, Donna und Onegin.

 

Carlos 

  • Schön 1
Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb Carlos:

Gestern um 14 Uhr 

wurde er beerdigt. 

Ich bin nicht

hingegangen, 

er hat nicht 

mit mir gerechnet.

In diesen Zeilen blitzt ein hintergründiger Humor (nahe Sarkasmus) auf. Auch wird der unsymphatische Verstorbene vom LI nicht mit Namen genannt, auch woher er ihn kannte, bleibt im Dunklen, er ist weg. Allerdings hat das LI dem Verstorbenen einen Nachruf gewidmet, womit der sicher auch nicht gerechnet hat.

 

Liebe Grüße

Sid

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Carlos,
ich überlege gerade, was mich dazu bringen könnte einen "Nachruf" über einen mir kaum bekannten unsympatischen Menschen zu schreiben.
Mir fällt kein guter Grund ein, außer vielleicht die Überlegung, wie wirke ich auf Menschen, die mich nur flüchtig kennen?
Gern Hineingespürt und LG
Perry

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo lieber Sid, 

vielen Dank für deine Rückmeldung, für deinen Kommentar.

Wahrscheinlich haben die meisten von uns etwas Ähnliches erlebt, von dem Ableben von jemandem erfahren, den man nicht nicht mochte. 

Ich hätte zu dieser Beerdigung gehen können, ich musste aber nicht. Warum sich verstellen? Oft genug muss man im Leben, solange man in der Arbeitswelt aktiv ist, heucheln. 

Diese Antipathie beruhte auf Gegenseitigkeit. 

Ich gratuliere auch nicht jedem zum Geburtstag. 

Danke nochmals. 

 

Hallo Perry, 

vielen Dank für deine Rückmeldung, für deinen Kommentar. 

Ich hatte absolut nicht vor, einen Nachruf zu schreiben. Immer wenn ich Verse schreibe kommt das aus einer plötzlichen Eingebung, plötzlich fällt mir etwas ein, bringe es zu Papier und, wenn es mir gefällt, ins Forum. 

Aus den Reaktionen lerne ich meistens viel. Manchmal, wenn absolut keine Reaktion kommt, wundere ich mich, warum. Bei meinem Gedicht über die Eichhörnchen 🐿️, zum Beispiel, Null Reaktion. 

Natürlich muss man damit leben, ist mir klar. 

Ich liebe diese Tierchen. 

 

Liebe Grüße

Carlos 

 

 

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