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Geschrieben am

Das Aquarium

 

Niemals kommen wir hier raus

und jeder kann uns sehen

gierig starrend, reduzierend,

wertend, degradierend

vom Wesen sicher lebenswert

doch zum Nährwert tabelliert

 

Die Fülle lasst uns selbst empfangen

anstatt sie einem Bauch zu geben

den Rahmen sprengen

alles verdrängen

was uns einengt

dereinst einfängt

 

Bevor wir auf den Tellern liegen

Vorhof zum Klo-Paradies

unserer Seelen, Menschenkot

vermischt mit ihrem frommen Brot

ewig so dahin zu scheiden

von Nicht und Niemand zu beneiden

 

Von der Ganzheit könnt ihr nicht

des Schwarmes Rand auch nur erahnen

überall zugleich zu sein

aufgesplittert und vereint

jenseits aller Freiheit

aller Welten Einheit

 

Habt es anders nicht verdient

uns eure Stummheit angehängt

in der Taubheit nichts zu hören

werden euch dabei icht stören

Sind wir doch Philoso-Fische

Beobachter des Seins, bei Tische.

 

 

Aus der Serie "Das Voyeuristenrestaurant“.

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Geschrieben

Ja Peter, im Aquarium,

da schwimmen sie rum,

die beschuppten armen Schweine

ganz ohne Arme oder Beine,

sich bewegend mit den Flossen

sind es die stummen Zeitgenossen,

die doch wohl am reinlichsten sind,

weil Fisch stets im Wasser schwimmt

und nicht nur untenrum unbedingt,

immer noch nach Fisch nur stinkt.

Ja, so gibt er sich, der Fisch,

bevor er letztlich auf dem Tisch

des menschlichen Luxusfressers landet,

nach den man für Tiermord nicht mal fandet,

aber mit hohen Strafen behängt,

wenn sein Trieb ihn zu den Tieren lenkt.

Ja, wenn er mit Tieren seinen Sex auslebt,

gleich obenan der Tierschutz steht,

der alles dann zur Anzeige bringt,

damit beim Tiersex der verdient,

der ihn verbietet, aber warum(?),

denn sieht man es mal andersrum,

und man fragt ne Kuh oder ein Schwein

(...die Art wird ganz egal wohl sein)

ob es geschlachtet werden will

oder für Sex mal kurz hält still,

naja klar, ich denke mal,

hätte so'n Tier dabei die Wahl,

würd es den Sex doch sehr genießen,

aber auch genau bei diesem,

tät mir das Tier noch nicht mal leid

sondern der Mensch, der es besteigt,

oder Sex mit dem jeweiligen will,

ein befremdlicher Trieb und Lust zu viel,

doch sollte man dem dies lassen,

aber Tiermörder sollte man hassen.

Das war nur ein Beispiel wie paradox,

der Mensch sich selbst mit Regeln stoppt,

Tiere züchten wir zum schlachten,

denn mit denen kann man das machen,

um sie genussvoll zu verzehren,

denn sie können sich nicht wehren,

auch weil wir auserkoren sind,

als Krone der Schöpfung, die das bestimmt,

mit Glauben, das sie's erstmal ist,

und im Recht das man alles frisst,

was natürlich sehr viel schwächer ist,

das man es tötet, da sieht man gekonnt weg,

weil's alle fressen und auch schmeckt.

Ja, man kümmert sich nicht drum,

schert sich nicht um den traurigen Blick,

des stummen Fisches, der im Unglück

schwimmt, so im Aquarium,

das würde ich dazu sehen,

aber gut geschrieben Peter,

hab's gern gelesen.

 

LG Ralf

  • in Love 1
Geschrieben

Meisterlich abgeschweift, lieber @Ralf T., mit großem Schwung und wieder zurück zum Thema.

Es gibt Gedichte, da warte ich sehnsüchtig auf Dein Antwortgedicht, als hätte ich's zu diesem Zweck nur geschrieben. Dieses war vielleicht so eins.

Aber Spaß beiseite, nein, Hass möchte ich nicht empfinden den (Menschen)wesen gegenüber, die sich irgendwie ernähren. Die meisten denken einfach nicht darüber nach oder sind (gewollt) von den Ursprüngen ihres Konsums so maximal entfremdet, dass einem die Worte fehlen. Die Doppelmoral der jenigen, die es in Wirklichkeit besser wissen, die als Amtsträger von Staat und Kirche eigentlich eine Vorbildfunktion haben sollten, macht mich manchmal wütend. Wenn Du das Thema gerne vertiefen möchtest, empfehle ich den Vortrag "Stoppt den tödlichen Fortschritt" von Eugen Drewermann, der sich in weiten Teilen auch mit diesem Thema befasst.

Nun aber wieder Ernst beiseite: die Philoso-Fische leben letztlich als Schwarm-Intelligenz in vielen Dimensionen und haben mit Leben und Tod nur spielerisch etwas zu tun.

 

Herzlichen Dank, auch für die Likes von Dir und @Donna, @Letreo71, @Joshua Coan, @J.W.Waldeck, @Dionysos von Enno und allen anderen, die den Like-Button vielleicht nur nicht getroffen haben 😉.

 

Bis bald, VLG

Peter

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