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Schön und gefährlich

Mein Laguiole aus dem Dorf Laguiole in Aubrac
begleitet mich seit nunmehr 33 Jahren.

Es ruht in meiner Manteltasche und
verleiht mir Sicherheit, auf dem Spaziergang.
Es liegt neben mir auf dem Tisch
und ist zweckdienlich bei vielen Anlässen.

Ich erstand es auf dem Markt in Brignoles,
weil es mir gefiel und weil mir
der Sinn nach einem eigenen Messer stand.

Nichts wusste ich von hundertjähriger Handwerkskunst
und Tradition auf der Aubrac-Hochebene in 1100 Metern
über dem Meeresspiegel.

Als ich an der Biene herumfummelte, um
die Klinge zu fixieren, sagte
der Händler, der womöglich
aus Laguiole stammte: "No, Klinge nix fest gehen.“

Wahrscheinlich dachte er:
„Typischer Deutscher, er braucht eine
feststehende Klinge, um morden zu können.
Alles Banausen, diese Deutschen und
sie bleiben gefährlich.“

Ich kaufte zunächst aus ästhetischen Gründen.
Die praktische Nutzbarkeit in Sachen
Selbstverteidigung oder Selbstmord war zweitrangig.

Das erwartete man damals nicht von Deutschen.
In Frankreich schon gar nicht.

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