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Geschrieben am

 

 

Monolog.

Selbstgespräch.

Letzte Gedanken.

 

 

Die Nacht hat mich verschlungen. Mit Haut und Haar. Mit Leib und Seele. Nur die Zigarette glüht bei jedem Zug im Dunkeln. Wellen schwappen ans Ufer. Frösche und laute Insekten überall. Affenschreie weit im Hinterland. Ich höre dem Fluss gleichgültig zu, wie er mir. Allein in der Finsternis meiner Gedanken. Schwarz wie ein traumloser Schlaf. Entblößt bis auf die Knochenhaut. Nackt als wollte mich die Nacht gebären. Doch faulig der Gestank im Bauch. Sie wird mich dem Fluss übergeben. Und ich kann Außen nicht von innen trennen. Vor meinen Augen sterben sie im Kopf. Aufgespießt, gepfählt, zerstückelt und zerfetzt. Ihr Blut ist rot wie meines. Verseucht. Klebt noch auf den Fingern. Stinkt nach altem Blech. Schmeckt nach Rost. Und sie leben in mir, tanzen sterbend ihre Tode vor. Licht vor den leeren Fenstern im Kopf, das keines ist. Mit Stimmen der Erinnerung. Wach im Alptraum. Trotz allem kann ich nicht bereuen. Erst heute erkenne ich den Fluch. Sie haben mir mein Herz gestohlen. Und ein Tor mir eingepflanzt. Daraus ist die Leere gewachsen, mich zu holen. Nun endlich hat sie mich ganz…

 

…………wahrhaftig eins, werden sie sagen. Ohne Mitleid, ohne Gnade. Und zurückweichen im Angesicht der Bestie. Vor so viel Natürlichkeit…………….

………………………………….der Fluss ist tief………………………………………………

………………….ich sinke………

…….

…  

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Geschrieben

Wow, die Szene ist wirklich fesselnd eingefangen. Als Leser kann ich nicht entscheiden, ob die Bilder erlebt wurden, aus der Vorstellung oder einer fernen Erinnerung stammen. Die Gleichgültigkeit dieser Entscheidungslosigkeit macht hier den Reiz aus, sodass es fast schon zu einer Identifikation mit dem Sterbenden kommt. Wirklich gut getroffen.

VLG Peter

  • Danke 1
Geschrieben

Danke Peter. 

 

Der Kongo (DRK) beschäftigt mich immer noch. Auch nach Zehn Jahren hält mich dieser wilde Garten Eden, aus dem der menschliche Vorfahre stammt in seinem dunklen Bann. Das zusammengeflickte Land hat so viele Schrecken und Leid erfahren durch die Europäer. Erst durch Portugal und später durch Belgien. Heute ist es ein gescheiteter Staat wie Somalia. 

Inspiriert hat mich das Buch: Herz der Finsternis von Joseph Conrad. Ein Roman in dem er seine eigenen Boabachtungen während seines Aufenthalts in Leopolds Kolonie literarisch verarbeitet. Ich dachte dabei an seine Hauptfigur Mr.Kurtz, den inbegriff all dessen Schrecken und mörderisch ausbeuterischen tun. Dabei hat Kurtz die Finsternis unserer grausamsten Triebreste gefunden und ist von ihr verschluckt worden. 

Oder meine Figur ist einer von den vielen Söldnern die dort gedient haben. Jemand der wie Kurtz den niedersten Instinkten verfallen ist und so sich selbst verloren hat. Am Ende wartet doch die einzige Erlösung im Tod. Passenderweise im tiefsten Fluss der Erde, dem gleichnamigen Fluss Kongo. 

 

Faszinierend das Natürlichkeit auch bedeutet ohne Reue Töten zu können. Und noch schlimmeres. Sind erstmal alle anerzogenen Gesellschaftsregeln von uns abgefallen. Der Dschungel steckt noch in jedem von uns. Und "zurück zur Natur und Natürlichkeit" hat auch ihre Schattenanteile die schlummern. 

 

Auch die filmische Adaption von Herz der Finsternis: Apocalypse Now! ist sehenswert. Am besten in der Redux version. Kleiner Tipp. 

 

Vielen Dank für deinen Kommentar. 

Und du hast recht, die Verwischung der Unterscheidung was was ist, Gedanke, Erinnerung oder gerade Erlebtes ist gewollt. Da sich unsere Welt sowieso nur in unseren Köpfen abspielt. Was wir erleben, was wir denken, was wir Träumen... alles elektrische Blitze im Gehirn. Und in totaler Dunkelheit wie sie der Dschungel zu bieten hat, ist kaum mehr etwas unterscheidbar. 

 

LG JC 

 

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