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Geschrieben am

Die Bettler surren vor dem Supermarkt wie Drähte als

eine Stille fällt

Zwei Groschen, sorgsam abgezählt,

schweben,- verlorene Gebete-

Ein Husten bellt

ein Donnergrollen

Alles Zeitvergehen ist abgestellt

Das tiefe Grollen flaut nicht

ab. Ein Rollen, das zum Schrei erstarrt

Eingemauert in ein Grab

Bleibt Im Moment verschollen

Ausgeschnitten bloß

Ein Bild in dem vielleicht der Atem

eines ganzen Lebens tost

 

In der Luft da hängen Blicke, die keinem mehr gelten

Augenmurmeln,  Starrer, unbewegte Welten

und jedes Licht, das auf sie fällt

ist wie ein Strahlenchrist

auf Raum und Zeit gepfählt

Das Kreuz der Kreuze

ist das Alles, ist das Nichts

Der Augenblick

 

Zusammenhänge frieren ein, 

Menschenpylone haften

aneinander -

Polypen-Hafter, festgemachte

Wanderer auf einer Stelle

Verloren, ineinander

Das Schreien des Steins

Jeder Schrei, einst Welle

nur noch

Kugelstille

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  • Schön 1
Geschrieben

lieber @Dionysos von Enno 

du erzeugst in mir eine Stimmung voller Angst, eine Angst aus der ich mich nur schwerlich befreien kann.

Irgendwie habe ich die Apokalypse vor Augen. Beim zweiten Mal lesen habe ich noch mehr den Stillstand der Zeit bemerkt.

Ich möchte mir nichts davon vorstellen müssen, aber Kompliment, es macht mir Angst.

Liebe Grüße Ilona

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Poetinnen, 

 

vielen Dank für eure Eindrücke und Besprechungen! 

 

@lyrikmeer es gibt doch kaum ein schöneres Kompliment für einen Schreiber, als wenn diesem von der geneigten Leserin attestiert wird, die Zeilen werden "spürbar". 

 

@Ostseemoewe Diese Angst kann ich nachempfinden. Ich habe mir konsequent vorgestellt, die Zeit würde um mich herum immer langsamer laufen, bis sie fast zum Stillstand kommt. Der letzte Schrei wäre nur in einer Kugel aus Stille gefangen für alle ewigkeit.. brrrr

 

@Sternenherz schön, dass es berührt hat !

 

Merci !

 

mes compliments


Dio 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber Dio,

 

dein Gedicht liest man gerne mehrmals, um es mit all seinen kostbaren Details noch besser wirken zu lassen: schöne Metaphern im ganzen Text verstreut!

 

Es sind Bilder, die man irgendwann (und in letzter Zeit öfters) selbst mal gesehen oder sich lebhaft vorgestellt hat, wie dieses z.B.:

 

Am 28.10.2022 um 09:25 schrieb Dionysos von Enno:

In der Luft da hängen Blicke, die keinem mehr gelten

oder:

 

Am 28.10.2022 um 09:25 schrieb Dionysos von Enno:

... Eingemauert in ein Grab ...

 

Ein großes Kompliment! 🙂

 

Nesselröschen

  • Gefällt mir 1

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