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Geschrieben am

zwischentöne

der blick streift vom strand zur dünenkante wo
der wind sand aus dem herbstschütteren seegras
kämmt darüber das errinnerungsblau des sommers

zirruswölkchen verwehen wie dein seidenkleid
was bleibt sind weiße stoffreste aufgehängt zum
trocknen als hemdchen für mondende nächte

nebel trübt den blick aufs meeresweite letzte
sonnenstrahlen malen mit weichen pinselstrichen
rote schlieren auf die leinwand des kommenden

 

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Geschrieben

Hallo Illona,
schön, dass Du reingeschaut hast.
Die Vergänglichkeit des Herbstes zeigt sich an vielen Orten, am Meer erhält sie eine "wellend" passende Untermalung.
Danke fürs positive Feedback und L>G
Perry

Geschrieben

Hallo, Perry,

 

dein Gedicht las ich schon gestern Abend, und mir blieb nach der letzten Zeile nur die Schwermut, deshalb wollte ich es bei Sonnenlicht noch einmal lesen.

 

Das "herbstschüttere" Seegras (gut gewählt!) lässt mich frösteln. Danach heitert mich die mittlere Strophe wieder etwas mit dem "hemdchen für mondende nächte" ("mondende", Wortschöpfung?) auf, weil ich es mir bildlich vorstelle.

 

Am Ende wird es geheimnisvoll, und ich komme ins Grübeln über das "meeresweite letzte" und das "kommende". Das "Letzte" liegt im Nebel und ist noch recht weit - so weit wie der Horizont über dem Meer ... Deshalb nimmt es das LI selbst in die Hand, seine Zukunft nach eigenem Geschmack zu gestalten, auch wenn die roten "schlieren" nicht frei von Mehrdeutigkeit sind:

 

Am 30.10.2022 um 17:35 schrieb Perry:

letzte
sonnenstrahlen malen mit weichen pinselstrichen
rote schlieren auf die leinwand des kommenden

 

Die letzte Strophe bringt den Ernst der Lage zurück und nimmt mich gefangen.

 

Dem Titel hätte ich von Anfang an mehr Bedeutung beimessen sollen!

 

Wieder einmal sehr schön, lieber Perry!

 

LG Nesselröschen

Geschrieben

Hallo Nesselröschen,
danke fürs intensive Hineinspüren in die Bilder. Ja etwas Schwermut schwingt hin und wieder in meinen Wortbildern mit, aber meist auch die Hoffnung und wenn es nur "rote schlieren" sind. 😉
LG
Perry

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