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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo!

 

Wow, das macht mir Gänsehaut!

 

Mein erstes Bild, das sich einstellte, war begleitet von einem Gefühl der Dankbarkeit, dass jemand im Nebel verschwinden kann, ohne, dass man ihn und sein Alter sehr genau erkennt.

 

Doch die messerscharfe Klarheit des Wortes "alte Frau" hat dann doch ihre Berechtigung, wenn man sich in das Bild vertieft: Sie verschwindet im Nebel, um nie wieder aufzutauchen ...

 

Oder sind die Nebelschwaden die Frau selbst (ein Nebelgebilde, das die Berge entlang geht oder über das Land kriecht)?

 

Dein Gedicht finde ich sehr gut, lieber Onegin, - und die Frage am Ende ist sehr intensiv!!

 

Ist es überhaupt erstrebenswert, dass man japanische Dreizeiler mehrdeutig liest? Aber am Ende hat bei mir das Bild mit der richtigen Frau Bestand.

 

Nesselröschen

Geschrieben

Hallo!

 

Spannend, die Fragen von Nesselröschen!

 

Ich dachte zuerst an Demenz. Auf die Idee dass die alte Frau der Nebel selbst sein könnte, wäre ich nicht gekommen. Haikus verwenden ja eigentlich keine solchen lyrischen Figuren. Und eine Beobachter - Fragsteller? Ist auch eher unüblich, oder?

 

🤍

loop

Geschrieben

Hallo Nesselröschen,

 

ja so sehe ich es auch, die alte Frau versschwindet im nebel, um nie mehr aufzutauchen. , .und diese Brüchigkeit der eigenen Existenz ist ein urjapanisches Thema. (Buddhismus: Alles vergeht ins Nichts...) Und natürlich soll und muss man Haikus wie alle Dichtung auf mehreren Ebenen lesen. Das macht ja gerade das Vergnügen an Dichtung. aus. Und dann passiert meiner einiger  Meinung nach das: Diese zunächst unklare Faszination für einen Text weitet und erhellt sich zu einem vertieften Verstehen des Geschriebenen und zuletzt auch unserer selbst. 

 

Hallo loop

 

nach der Lektüre einiger Seiten japanischer Literaturgeschichte scheint es mir so zu sein, dass die Festlegung des Haiku auf einen Schnappschuss, eine Augenblicksaufnahme der Außenwelt, eine Festlegung von Shiki ist, der am Beginn des des 20. Jahrhunderts gelebt hat.

 

Die vor ihm lebenden älteren  Meister waren da weniger rigide:

 

 

Sommergras …!
von all den Ruhmesträumen
die letzte Spur

 

von Bashi ist ja weltberühmt, aber die Zeilen zwei und drei sind nicht Außenwelt und Schnappschuss sondern zunächst ein Gedanke

 

Wie auch immer: Erlaubt ist , was gefällt. Ich habe auch nichts dagegen, wenn man meine Schreibe einfach als Kurzgedichte bezeichnet. Hauptsache, sie berühren den Leser und die Leserin. 

 

Vielen Dank für eure Rückmeldungen

Onegin

 

 

 

 

 

 

 

 

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