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Internet, Hitler und Queen Victoria.

 

Heute ist wieder "High Life", ein ganzer Pulk philippinischer Seeleute kommt. Einer von ihnen setzt sich zu mir an die Theke, trinkt sein Bier, schaut abwechselnd aufs Handy, dann auf mich.

 

Unvermittelt fragt er: "Verstehst Du was von Geschichte?"

Ich antworte: "Ich denke schon, wieso, was gibt´s denn?"

Er: "Stimmt es, dass Hitler, Euer großer Führer von Queen Victoria abstammt?"

Ich: "Und wie soll das gehen?"

Er: " Queen Victoria von England, hatte einen unehelichen, missratenen Sohn. Da dieser Fehltritt nicht an die Öffentlichkeit geraten sollte, wurde dieser Sohn erst nach Indien und dann auf die Philippinen verdammt, um dort ausgebildet zu werden und ein Leben unter anderem Namen zu führen.

Später heiratete er eine russische Prinzessin. Aus dieser Heirat gingen mehrere Kinder hervor, von denen eins, ein Mädchen, nach Österreich ging und dort den Großvater Hitlers geheiratet hat."

Ich: "Wer hat denn diese Geschichte erfunden, das erscheint mir völlig unglaub­würdig. Wo hast Du denn das her?"

Der philippinische Seemann: "Du glaubst das nicht? Steht aber so im Internet."

Ich: "Wenn man alles glauben sollte, was im Internet steht... natürlich gab es in den damaligen Herrscherfamilien eine Menge an Doppelmoral und Beziehungen außerhalb der Ehe. Viele Heiraten wurden nicht aus Liebe sondern aus staatspolitischen Interessen eingegangen. Wenn dann das Zusammen­leben wegen der fehlenden Liebe zu eintönig wurde, suchte man sich außerhalb der Ehe eine Person zu der man sich hingezogen fühlte und die man lieben konnte. Aber alles nur unter dem Mantel höchster Verschwiegen­heit und in den meisten Fällen überhaupt nicht nachweisbar... was natürlich jede Menge Spekulation zulässt."

Er: "Du glaubst die Geschichte also nicht, obwohl sie im Internet nachzulesen ist?"

Ich: "Ganz ehrlich, was die da schreiben ist meiner Meinung nach Quatsch. Ich frage gerne nochmal bei meiner Frau nach, die sich in englischer Geschichte viel besser auskennt als ich, aber die wird die Geschichte auch abenteuerlich finden."

Er: "Vielen Dank für Deine Mühe, dann komme ich morgen Abend nochmal wieder, dann werden wir es ja sicher wissen."

 

Damit steht er auf und setzt sich zu seinen Kollegen.

Natürlich habe ich im Internet mögliche Spuren dieser Geschichte aufzufinden versucht, vergeblich: Es war vorherzusehen, alles Quatsch natürlich. Meinen Seemann habe ich am anderen Tag nicht wiedergesehen. Manchmal können auch Illusionen glücklich machen.

  • Schön 1

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