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Die Peitsche aus Sturm fährt gnadenlos nieder

krümmt den geschundenen Rücken der See

Schreie von Winter entreißt  dem Gefieder

der Wolken, die  stöhnen von Hagel und  Schnee

 

Da stürzen die Fluten, die schrecklichen Reiter

Sonnenfetzen an Maul und an Sporn

über den Strand und den Deich und noch weiter

und enden erst geifernd vor den Toren

 

Darauf die Wächter verdrießlich stemmen

sich gegen das Brüllen der brausenden See

Im Barte die Gischt, in den Augen das Brennen

von salzigem Wasser und eisigem Schnee

 

Die Fluten verneinen mit türmenden Wogen

den Aufstieg  der Möwen hinaus auf das Meer.

Die Strahlen der Sonne wie Schreie von Löwen, 

zerrissen von Stürmen sie taumeln daher

 

Wie wütend sich steigern

wie schrecklich sich türmen

die Luft und das Wasser,

das Land.

Wie grausam verweigern

doch selbst die Gezeiten

den Menschen und Tieren

den Strand

 

Da bersten die Segel, da reißen die Leinen

da tanzt wie ein Irrlicht hin das Boot

Es brechen die Nägel unter dem Greinen

der Fischer in all ihrer Not

 

Zerbersten die Schiffe am schmatzenden Riffe

stürzt Mann um Mann in das Meer

Was Wasser ergriffe, was Felsen zerschliffe

was bliebe wäre zerschlagen und leer

 

So lehnt doch die Hand, die die Peitsche geführt

endlich einmal sich hinein

Die Hand, die die Meere wie Tropfen berührt

Sie will nicht mehr

zornig sein

  • Gefällt mir 3
  • wow... 6
Geschrieben

Hey Dio

Ich schließe mich den andeten Kommentatoren unumschränkt und ohne zögern an 😀

 

vor 5 Stunden schrieb Dionysos von Enno:

Wie wütend sich steigern

wie schrecklich sich türmen

die Luft und das Wasser,

das Land.

Wie grausam verweigern

doch selbst die Gezeiten

den Menschen und Tieren

den Strand

 

Diese Strophe alleine wäre es wert, ein ganzes Gedicht zu sein. Und es wäre grandios!

 

Im Gesamtpaket ist dein Text es qber weit mehr wert, betrachtet und bedacht zu werden 🤗

 

Mein Kompliment an dich!

 

  • Danke 1
Geschrieben

Tja, was soll man noch sagen, lieber Dionysos, es ist wirklich beeindruckend, ja stürmisch dein Werk.

Ich möchte nur eine Bemerkung anderer Art machen, und zwar wie langlebig Bilder aus der früheren Zeit der Navigation stammen sind. 

Jahrtausende lang haben die Menschen mit Segelschiffen navigiert und das hat sich tief in der lyrischen Sprache festgesetzt. 

Liebe Grüße

Carlos

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo, Dionysos

Mir gefällt es auch sehr gut, ich habe beim Lesen ein Gefühl von vorwärts gepeitscht zu werden, was ich glaube, von dir auch so beabsichtigt worden ist. 

vor 23 Stunden schrieb Dionysos von Enno:

Die Hand, die die Meere wie Tropfen berührt

Sie will nicht mehr

zornig sein

 

Und diese letzten Zeilen lassen mich ausatmen, so langsam zur Ruhe zu kommen. Wow, das ist gekonnt in meinen Augen. 

es grüßt Pegasus

  • Danke 1
Geschrieben

Hi liebe Poetinnen, 

 

@JoVo ich entnehme Deinem wertschätzenden Kommentar, dass es Dir gefallen hat und das ist wunderbar!

 

@Anaximandala ich freue mich sehr auch über Deine Zustimmung. Mehr kann sich ein Schreiber nicht wünschen, als dass die Bilder Anklang finden

 

@Carlos Es ist gut, dass Du auf das Basale der Schifffahrt hinweist. Ich sehe es genauso wie Du! 

 

@Pegasus ganz herzlichen DAnk für Deine Rückmeldung. Es freut mich ungemein, dass Du soviel Spaß hattest mit dem Stück !

 

mes compliments

 

Dio 

  • Gefällt mir 2

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