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Geschrieben am

Nährung

 

Womit sie dich füttern

kannst du raus rotzen

oder abwarten

und anschließend kotzen

 

Womit sie dich stopfen

kannst du nicht beißen

das Bauchweh dir halten

und morgen ausscheißen

 

Was sie dir einflößen

wird dir nicht schmecken

kannst besser würgen

anstatt zu verrecken

 

Wo es her kommt

willst du nicht wissen

fließt nun durch dich

und dann musst du pissen

 

Was dich ernährt

was dir gegeben

kann dich verderben

denn so ist das Leben

 

Wovon du dich nährst

dir selbst zugewandt

kann mit dir wachsen

liegt in deiner Hand.

 

 

Aus der Serie „Das Voyeuristenrestaurant“

 

 

  • Gefällt mir 2
  • Schön 1
Geschrieben

Du bist was du isst, lieber Peter! 

 

Ich sehe es, was du beschreibst... täglich in der Arbeit. Die lieben Kollegen, was sie so in sich stopfen und langsam aber sicher die entsprechende äußere Erscheinungsform annehmen... mit all den dazugehörigen Problemen. Ich muss mich sehr am Riemen reißen, diesem unterbewussten Zugzwang zu widerstehen. Denn wenn es alle machen, scheint es ja irgendwie doch in Ordnung zu sein... netter Versuch... 

 

Was du hier beschreibst ist aber wohl eher auf rein psychologischer Ebene gemeint. Eher gesellschaftlicher. Wobei psychologisch und physiologisch miteinander verwoben sind, bzw. können nicht ohne den anderen. Und gesellschaftlicher dazwischen und überhaupt alles miteinander verknüpft. 

Während auskotzen und würgen, mehr Sofortreaktion sind, Abwehrverhalten in dem Fall, fand beim auspissen und ausscheißen eine tiefere, Erfahrungsebene statt. Was dann rauskam war nicht schön. Mit keinem der Sinne angenehm zu empfinden. Aber nötig es von sich zu geben. Herr im Himmel bin ich Gott dankbar ein Arschloch zu sein... äh halt! Stop! Falsch! Ich meine ein Arschloch ZU HABEN! So ist das richtig! Es gibt nämlich Tierchen die leben um unsere Armhärchen herum, mikroskopisch klein, die haben keines! Sie sind dazu verdammt solange zu fressen und zu verdauen, bis die Nahrung in ihnen verfault und sie damit tötet. Haha.... ja, Gott hat Humor. 

Niedere Wesen sind es, dass meine ich gar nicht irgendwie wertend, die das aufgenommene in sich faulen lassen, sich nicht erleichtern können. 

Und in der Serie Twin Peaks, ernähren sich die bösen Geister von einer Substanz die sich Garmonbozia nennt. Sie ist die Schlechtigkeit und alles negative was in uns Zirkuliert. Das ist ihr Wesen, sie können nicht anders. Es ist ihre Nahrung, woran sie gewöhnt sind, wonach sie auch irgendwie süchtig sind. Sie brauchen es, ansonsten fürchten sie zu erlöschen. So ernähren sich auf sehr viele Sterbliche von dieser "Dämonennahrung". Naschen sie heimlich und offen. Es schmeckt widerwertig, aber es macht satt. Friss oder stirb! 

 

Also Kotze ich mich ab und zu aus, was unbedingt sein muss und meiner Seele unverträglich ist. Verarbeite was nötig ist um gestärkt daraus hervorzugehen, scheide das überflüssige wieder aus und ernähre mich sonst bewusst und achtsam... ja ja... schön wär´s. Ich alter Heuchler... Morgen gibt´s Leberkäse vom Bäcker. (ich schäme mich... aber lecker!) 

 

LG JC 

 

 

 

  • Schön 1
Geschrieben
Am 20.11.2022 um 22:25 schrieb Ponorist:

Nährung

 

Womit sie dich füttern

kannst du raus rotzen...

 

...kann mit dir wachsen

liegt in deiner Hand.

 

Ja Peter, mal wieder

sehr treffend angedacht

und auch nicht bieder

aber sehr gut gemacht,...

...der Überkonsum

nimmt fast alle mit,

bringt viele früh um

und hält uns doch fit,

nicht nur das Essen

sondern alles was es

nun überall zuviel gibt,

und man kann da getrost

doch wohl alles vergessen,

denn es ist  ein Würgetrip,

denn nimmt man es auf,

ganz egal was es nun ist,

nimmt das Schicksal

wohl seinen Lauf,

du bist erbost

und es würgt dich,

und passt du nicht auf,

bist du davon benommen,

hast leichte Probleme auch,

von dem Trip loszukommen,

so ist es richtig beschrieben,

man soll alles was es gib

für sich selbst aufwiegen,

überlegen und denken,

und das zu jeder Zeit,

dann ist man vom

Brechreiz befreit

und lebt dann

in Genügsamkeit,

und die gibt's für jeden

hier immerzu kostenlos,

man muss nur richtig lesen,

Peter, deine Nährung ist grandios!

  • Danke 1
Geschrieben

Herzlichen Dank für Eure Kommentare @Herbert Kaiser@Joshua Coan und @Ralf T.

Um Essen geht es natürlich nur sinnbildlich. Meine Gedanken dazu während des Aufschreibens gingen in Richtung informationsfluss und die schnelle oder langsame Verarbeitung von fremdbestimmten oder selbstbestimmten Inputs/Outputs - um es einmal technisch auszudrücken. Vielleicht ist es eine Sache des Charakters, des Zeitgeistes oder der Prägung, ob wir die Reize bei uns behalten, ausagieren oder eigene Schlüsse ziehen. Bildzeitunglesende Wutbürger werden, Fakenews-Jäger, grübelnde Eigenbrödler oder oder oder (dies sind nur Randbeispiele).

Alles Gute und bis bald

Euer Peter

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