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Fußball gegen Schimmel


Carlos

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Als die Fußballweltmeisterschaft in Katar eröffnet wurde, ging ich ins Schlafzimmer, um den Schimmel an der Wand zu bekämpfen.

"Es geht jetzt los!" rief meine Freundin vom Wohnzimmer aus.

Kurz danach rief sie wieder, ich sollte schnell kommen, mir das "Maskottchen" anzuschauen.

Ich konnte etwas, das wie ein Araber und ein kleines, freundliches Gespenst aussah, erkennen.

Etwa zwei Stunden später war ich fertig mit der Arbeit, meine Freundin hatte das Essen auf den Tisch hingestellt: Rouladen mit Knödeln und Rotkraut.

Ich saß mit dem Rücken zum Fernsehern als die Nationalhymne von Ecuador, meiner Heimat, ertönte. 

"Erkennst du sie?" -fragte sie.

Die Hymne wurde 1870 von Antonio Neumane, einem Deutschen, komponiert.

Danach kam die Hymne vom Gastland, die mir ziemlich chaotisch vorkam.

Nach etwa 20 Minuten kündigte der Kommentator, mit aufgeregter Stimme, ein Tor von Ecuador an.

Meine Freundin war gerade in der Küche, ich unterdrückte den Wunsch, meinen Blick auf den Fernsehschirm zu richten.

Plötzlich hatte ich Tränen in den Augen: Sie hatten etwas von dem Wandschimmel Spray abbekommen.

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Hallo Carlos,

schalt einfach ab!

Mir war nicht bewusst, dass Ecuador deine Heimat ist.

Dann tut es einem Fußballfreund wahrscheinlich besonders weh,

wenn das Eröffnungsspiel SOLCH EINER WM läuft.

 

Ich schaue bislang nichts, höre nur das, was Deutschlandradio Kultur irgendwann erzählt -

und das sind in der Regel kritische Bemerkungen, und lese nur im Vorübergehen die Titelzeilen

auf Seiten wie GMX. Noch fällt es mir ganz leicht ...

Aber wenn erst meine Nation auftritt, also die Engländer und die Franzosen und die Brasilianer

und die Kameruner und die Dänen und die Mexikaner undsoweiter, dann wird es mir auch schwerfallen,

desinteressiert zu sein. Aber da müssen wir durch. Keine Quote für Sklavenhalter, Blutsauger, Weltmeister

im bestechlich sein und über Leichen gehen!

 

Stabil bleiben!

 

 

P.S. - Das Zweitwichtigste: Tolle kleine Geschichte. Richtig schön. Gern gelesen.

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Oh vielen herzlichen Dank lieber Vogelflug, das gibt mir Kraft, um weiterhin meine kleine Erlebnisse zu vertexten. 

Es ist nicht einfach, unberührt zu bleiben, wenn fast die ganze Welt mitfiebert. Mal schauen.

Im Fernsehen hörte ich einen Kommentar von einer intelligenten Reporterin in Katar, über dieses Event. Sie findet das offenkundig gut und redet cool und überzeugend, stellt es als etwas, was sowohl Katar als angrenzende Ländern demokratisieren wird. 

Sie meint wahrscheinlich damit, dass dadurch westliche Sitten stärker jene Macho und autoritäre Gesellschaft beeinflussen werden. Ein interessantes Thema für Soziologen. 

Thanks again dear friend

Carlos 

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Herzlichen Dank liebe Juls, 

erst jetzt lese ich deinen Kommentar, ich danke dir. 

Ich glaube, Fußball ist immer noch eine Sache, wofür sich noch mehr die Männer begeistern. Siehst Du es auch so? 

Es hat in Stadien schon einige Male große Tragödien gegeben, mit Todesopfern durch Kämpfe zwischen rivalisierenden Fans. Bei einem nur aus Frauen bestehenden Publikum wäre es nicht dazu gekommen. Was meinst Du? 

Liebe Grüße

Carlos 

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Lieber Carlos, ich denke, es gibt auch viele Frauen, die Fußballfans sind. Dass das Verhalten der Fans zu einer Tragödie führen kann, schadet dem Sport. Die gemeinsame Freude am Spiel sollte im Mittelpunkt stehen. Meines Erachtens geht es hinter den Kulissen, gerade beim Fußball, hauptsächlich um Geld. Da lobe ich mir die Jungen, die noch auf der Wiese oder den Bolzplatz ihrem Hobby nachgegangen sind, allein der Freude wegen. 

 

Liebe Grüße Juls

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Grüß dich lieber JoVo, 

vielen Dank für deine Rückmeldung, es freut mich sehr, von dir zu hören. 

Du wirst lachen: Mittlerweile bin ich voll mittendrin im Fußballweltmeisterschaft Fieber! 

Die Argentinier haben gegen Saudi Arabien verloren... Ist das möglich? Ich hoffe, sie erholen sich und fliegen nicht frühzeitig raus, ich möchte gerne Messi, einer der besten Fußballer aller Zeiten, mindestens im Fernsehen sehen. 

Im diesem Sinne, 

liebe Grüße

Carlos 

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Lieber Carlos,

 

tatsächlich habe ich das erste Mal seit 16 Jahren noch kein einziges Spiel gesehen. Ich boykottiere es einfach. Man könnte auch platt sagen: es geht mir am A.... vorbei, sorry. Ich werde  weder - wie sonst immer begeistert - eine Fahne am Balkon aushängen, noch mein Auto in irgendeiner Weise "schmücken". 

Public viewing entfällt ohnehin aufgrund der Jahreszeit. 

 

Vielleicht werde ich die gewonnene Zeit nutzen, um unsichtbaren Schimmel zu entfernen.

 

Lieben Gruß

Elisabetta

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