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Tante Nelly

      Der Vater meines besten Freundes Danny war Marketingchef eines Unternehmens, das einmal jährlich eine Motivationsveranstaltung für Verkäuferinnen veranstaltete. Im Jahr 1965, wir waren gerade 20 Jahre alt, fand diese Veranstaltung ausgerechnet in München statt.

     München, setzten wir als junge Burschen mit Schwabing gleich. Schwabing war schon damals ein Ort der „Seligen“ für alle, die sich ausgelassen und voller Lebensfreude amüsieren wollten.

     Als Danny von der Veranstaltung hörte, sah er die einmalige Chance, kostenlos nach München zu kommen und bat mich, doch mitzukommen. Sein Vater sei leichter zu überzeugen, uns beide mitzunehmen, da er mich, was sicherlich stimmte, für weniger abenteuerlustig und „gefährdet“ hielt als seinen Sohn.

    Ich hatte den Ruf, wegen meiner überlegten Art, mäßigenden Einfluss auf seinen Sohn zu nehmen. Danny neigte, weil er sich in der „Sandwichposition“ zwischen zwei attraktiven Schwestern befand, dazu, sich durch irgendwelche „krausen“ Aktionen hervorzutun und gelegentlich über die Stränge zu schlagen.

    Wir waren ein für diesen Altersbereich typisches Freundespaar, er blond, groß, immer auf der Suche nach dem großen Abenteuer (meist Frauen), ich eher zurückhaltend und untersetzt, aber sportlich, der Typ guter Kumpel und       Frauen Versteher.  Ich konnte immer gut mit Frauen, da mein Vater im Krieg gefallen war, und ich fast ausschließlich mit Frauen groß geworden war. Dass sie mehr von mir wollen könnten, hatte ich zwar schon erfahren, hatte das aber eher dem Zufall als der Wirkung meiner Person zugerechnet.

 

    Um sich mit weltmännischen Flair zu umgeben, lernte Danny ganze Buchpassagen romantischer Dichter auswendig. Er fand es toll, Mädchen in intellektuelle Gespräche zu verwickeln, in denen er mit seiner Überlegenheit glänzen konnte. Er dachte, sie würde das beeindrucken und vielleicht in romantische Stimmung versetzen, was aber nicht geschah. Sie hatten wohl andere Vorstellungen von der richtigen Annäherung. Die Eroberungen, die er sich so sehr wünschte, fanden nicht statt. Natürlich waren wir aus Sicht der Mädchen, die uns interessierten, einfach nur zu jung. 

Aus heutiger Sicht versuchte Danny wahrscheinlich nur seinem sehr erfolgreichen Vater zu imponieren, der sich von den drei Frauen, in seinem Haus nur zu gerne “umgarnen“ ließ und Danny aus seiner Sicht zu wenig beachtete.

Die Chance nach München zu fahren setzte in uns spätpubertäre Phantasien frei:

Wir beide inmitten hübscher Mädchen, die nur darauf warteten, mit uns eine tolle Nacht zu verbringen.

Ich war allerdings nicht sicher, ob uns das gelingen würde, ließ mich aber gerne von Danny mitreißen. Wie alle jungen Männer war auch ich auf der Suche nach meiner Identität. Dannys Bereitschaft mich an seinen Aktivitäten zu beteiligen, brachte mich zumindest in die Situation, mich einmal auszuprobieren.

 

Offiziell, das war die Version für Dannys Eltern, wollten wir natürlich nur die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt, u.a. das „Deutsche Museum“ besuchen.

Inoffiziell hatten wir natürlich die ca.80 Mitarbeiterinnen, so zwischen 18 und 25 Jahre alt, im Auge, die nach München geladen waren. Darunter müsste es doch für uns geeignetes „Material“ geben.   Vielleicht bestand ja die Möglichkeit, sich irgendwie in das Meeting einzuschleichen und zwei von den Mädels für einen nächtlichen Bummel durch Schwabing zu gewinnen. 

Nach langen Diskussionen im Elternhaus, seine Mutter sollte auch mitfahren, stimmten die Dannys Eltern am Ende zu, uns mitzunehmen. Wir müssten dann allerdings selbst sehen, wo wir unterkommen könnten.

    Danny kam auf den Gedanken, seine Lieblingstante Nelly, die in Freising, einem Vorort Münchens, wohnte, zu fragen, ob sie bereit wäre, uns für 2 Nächte aufzunehmen. Da Tante Nelly aber an den Tagen des Vertriebsmeetings verreist war, bot sie uns an, den Zweitschlüssel für ihr Haus zur Verfügung zu stellen. Sie habe nichts dagegen, wenn wir im Gästezimmer übernachten wollten, sie werde alles Notwendige vorbereiten. Und sie schickte Danny dann auch den Schlüssel zu, wodurch wir sicher sein konnten, eine Unterkunft in München zu haben.

Super, das ließ sich doch gut an und alle waren es zufrieden.

 

    In München angekommen, schlug Danny unerwartet vor, wir könnten ja die erste Nacht im Auto schlafen. Es sei doch sehr umständlich, vom Münchener Hauptbahnhof aus nach Freising zu fahren. Es sei nur von Vorteil, wenn wir möglichst früh unterwegs wären, um die Stadt zu erkunden.

    Insgeheim hatte er wohl erwartet, dass sein Vater uns ein Zimmer in seinem Hotel buchen würde. Vielleicht wäre es ihm ja peinlich, seinen Sohn im Wagen auf dem Hotelparkplatz schlafen zu lassen. Der aber reagierte so, als wäre das das Selbstverständlichste von der Welt und antwortete nur:

„Ihr seid ja erwachsen genug, um selbst zu entscheiden, was gut für Euch ist. Ihr wisst, dass Mutter und ich noch einiges für mein Meeting vorbereiten müssen. Deshalb können wir uns nicht um Euch kümmern. Bringt mir den Wagenschlüssel morgen so gegen 19 Uhr, wenn das Meeting vorbei ist, ins Hotel.  Dann könnt ihr, als zukünftige Studenten, mal einen Eindruck davon bekommen wie es in einem tollen Hotel zugeht und in welchem Rahmen man eine solche Veranstaltung aufzieht, damit sie erfolgreich ist.“

Was seine Eigen PR anging, war er seinem Sohn nicht ganz unähnlich. Er gefiel sich auch in der Rolle, uneinholbar erfolgreich zu sein.

    Also verbrachten wir die Nacht im Geschäftswagen, der in einer ruhigen Ecke des großen Hotelparkplatzes abgestellt war. Weil es im Auto nachts doch recht kühl war und wir kein Aufsehen erregen wollten, standen wir am nächsten Tag morgens schon früh auf und gingen zum nahegelegen Hauptbahnhof, wo wir wenigstens „Katzenwäsche“ halten konnten. Mit der Aussicht auf das abendliche Treffen im Hotel waren wir unserem eigentlichen Ziel schon etwas nähergekommen.

    An den Namen des Hotels kann ich heute nicht mehr erinnern, aber es war nicht sehr weit vom Bahnhof und dem großen Ziel unserer Sehnsüchte, von Schwabing, entfernt. Glückliche Fügung.

    Den Tag nutzten wir dann, um im Zentrum der Stadt, also den Einkaufsstraßen rund um den Karlsplatz, den Marienplatz, und die Frauenkirche herumzutrödeln. Mit jeder Stunde, die bis zum Abend verging, wuchs die Spannung und Vorfreude auf ein möglicherweise zu erwartendes Abenteuer. Wir hatten uns einen Plan von Schwabing besorgt und uns, wohlig in der Sonne auf einer Bank sitzend, angesehen, welche der Lokalitäten denn für einen Besuch geeignet seien: Möglichst da, wo die Studenten und nicht die Touristen waren.  Es sollte ja was los sein, das war wichtig.  

Nachdem wir uns am späten Nachmittag mit einem Imbiss und einem Bier gestärkt hatten, schlenderten wir zurück zum Hotel, um den Schlüssel abzugeben. Die Atmosphäre und das Flair der Hoteleingangshalle allein, machte Eindruck. Später würden wir uns das auch leisten können. Davon gingen wir aus.

 

    Dannys Vater, den wir durch den Empfang ausrufen ließen, empfing uns ganz gelöst. Die Veranstaltung hatte wohl hervorragend geklappt. Er zeigte uns stolz die Meeting Räumlichkeiten und führte uns dann in ein Seitenrestaurant. Dort saßen die Frauen und Mädchen bestens gelaunt, alle im “Business Outfit“ an runden Tischen mit jeweils 10 Personen.

Sie waren gut drauf und bereits beim Essen. Nachdem Dannys Vater uns mit ein paar netten Worten eingeführt hatte, durften wir auch am Essen teilnehmen. Ein paar Mitarbeiterinnen waren nämlich, aus welchen Gründen auch immer, nicht angereist.  

    Wir fanden schnell Kontakt, denn die jungen Frauen, die schon einen Aperitif und ein oder zwei Gläser Wein intus hatten, fanden unsere Anwesenheit eine „gelungene Abwechslung“. So hatten wir beim Essen ausreichend Gelegenheit, uns mit ihnen am runden Tisch bekannt zu machen. Die jungen „Damen“, die noch nicht alle volljährig (damals noch 21 Jahre) waren, sollten nach dem Essen mit dem Bus abgeholt und in ein naheliegendes anderes Hotel verbracht werden sollten.

    Die aber hatten, wie wir erfreut feststellten, noch keine Lust ins Bett zu gehen. Das Zauberwort Schwabing verfehlte seine Wirkung nicht. Da Dannys Vater sich um die ganze Corona kümmern musste, fiel es im Durcheinander, der sich in den Bus drängenden Frauen nicht auf, dass wir und zwei der Mädels sich heimlich davonmachten.

Danny hatte Anna, eine ganz gutaussehende, schlanke Blonde, für sich gewinnen können, deren kleine, etwas füllige Freundin Pat sich mit mir einig wurde.

 

    Es wurde eine lange Nacht, in der wir von einer Bar in die andere zogen, uns in unterschiedlichen Tanzschuppen ausgelassen amüsierten und dem Alkohol reichlich zusprachen, der uns in jeder Lokalität angeboten wurde. Die Stimmung war für uns Kleinstadt Jungen wirklich überwältigend, so musste das wahre Leben sein:

    Überall singende, feiernde und tanzende junge Menschen, die sich gegenseitig zuprosteten, in die Arme fielen, sich umarmten und küssten und einfach Spaß miteinander hatten. Da wir beide einiges Geld aus Ferienjobs angespart hatten, konnten wir die Mädels problemlos einladen.

    Mit einem Wort, so gegen 3 Uhr morgens, waren wir alle ganz schön angetrunken, bildeten Arm in Arm liegend eine schwankende Reihe und waren ziemlich „aufgekratzt“ und albern.

    Als die beiden Frauen auf die Toilette verschwanden, um sich etwas frisch zu machen, erzählte Danny mir, seine Partnerin Anna habe ihn eingeladen, mit ihr aufs Hotelzimmer zu kommen. Wie weit ich denn mit Pat gekommen sei? Um ganz ehrlich zu sein, ich fand Pat zwar ganz nett für diesen Abend, aber mehr auch nicht. Weitere Ambitionen hatte ich nicht und wollte lieber alleine schlafen.

Danny, der ganz versessen darauf war, sein Abenteuer zu Ende zu bringen, gab mir den Schlüssel zum Haus seiner Tante Nelly und schrieb auf einen Bierdeckel die Adresse des Hauses, in dem sie wohnte. Es war, soweit ich mich erinnere:  Freising, Erdinger Straße 47.

    Da ich seinen Plänen nicht im Wege stehen wollte, verabredeten wir uns für 12 Uhr mittags am Deutschen Museum.

Als die Frauen von der Toilette wiederkamen, sagte ich meiner Partnerin, dass ich nach dieser schönen und „ausgelassenen“ Nacht jetzt lieber nach Hause fahren würde. Danny würde sie und Anna sicher zum Hotel begleiten.

    Pat war einverstanden, ihr ging es wohl ähnlich wie mir. Wir verabschiedeten uns freundschaftlich mit einer Umarmung, dann gingen wir auseinander.

 

    Ich war froh, auf dem Weg zum Hauptbahnhof, in der Kühle der Nacht, den Kopf wieder etwas frei zu bekommen. Den Bahnsteig für die S-Bahn nach Freising fand ich auf Anhieb. Nach 5 Minuten erschien auch ein Zug. Im kuschelig warmen Abteil döste ich einfach vor mich hin. Die Fahrt sollte etwa 25 Minuten dauern und ich musste mich zusammenreißen, um nicht gleich im Zug einzuschlafen.

    In Freising angekommen, suchte ich mir ein Taxi und gab dem Fahrer die Adresse an:

 „Zu wem wollen Sie denn,“ fragte er mich ganz freundlich, „ich kenne die meisten Leute hier. Ganz schön spät dran für einen Besuch. Sie sind aber nicht von hier, oder?“

„Ja, klar, das stimmt schon,“ sagte ich belustigt, „aber Tante Nelly ist nicht zuhause, da reicht es, wenn ich einen Schlüssel habe. Jetzt nur noch ins Bett und dann schlafen.“

„Scheint mir auch so“, nickte er bestätigend. Dachte wahrscheinlich, was ist das denn für ein komischer Typ.

    Mir dämmerte es jetzt erst so richtig, dass ich noch nicht mal Tante Nellys vollen Namen wusste. Bei dem Gedanken daran, musste ich in mich hineinkichern, wirklich zu lustig.

    Nach etwa 10 Minuten Fahrt erreichten wir das Haus Nr. 47 eindeutig kein Wohnhaus, aber eine Kohlehandlung.

    „Hm, wirklich unerklärlich,“ sagte ich, “dann hat sich mein Freund wohl in der Hausnummer vertan. Kann aber nicht schwer sein, die richtige Tür zu finden. Ich hab ja den Schlüssel“.

 Gegenüber war nämlich eine Reihe kleiner Häuser mit Vorgarten.

    „Einen Namen haben Sie nicht?“ setzte der Taxifahrer nach, „soll ich vielleicht warten?“

    „Nee,“ sagte ich, „als Namen habe ich nur Tante Nelly. Das reicht. Machen Sie sich mal keine Sorgen, ich find mich schon zurecht.“

    Dann zahlte ich das Taxi. Es drehte um und fuhr davon. Es war jetzt so kurz vor fünf Uhr morgens

    Ich machte mich, etwas unsicher auf den Beinen, umgehend an die Arbeit, öffnete nacheinander die Törchen der Vorgärten zu den Häuser auf der anderen Seite. Einige quietschten natürlich, was mich aber nicht besonders störte, ich hatte ja den Schlüssel. Ich ging also durch die Vorgärten, steckte den Schlüssel vorsichtig ins Schlüsselloch der jeweiligen Haustür und versuchte sie zu öffnen. Aber der Schlüssel wollte einfach nicht passen. Nach der achten oder neunten Tür gab ich kopfschüttelnd auf. Merkwürdig, wirklich merkwürdig, nicht zu verstehen.

    Was nun? sagte ich zu mir selbst, Danny der Blödmann…! Dass die Adresse auf dem Bierdeckel nicht stimmen sollte, wollte mir einfach nicht in den Kopf.

    Nach einigen Minuten machte ich mich, immer noch zögerlich, zu Fuß auf den Weg zurück zur S - Bahnstation. Im Münchener Hauptbahnhof hatte ich gesehen gab es ein Porno Kino, das rund um die Uhr geöffnet war. Da könnte ich für 5 DM Eintritt sicher noch Unterschlupf und Schlaf finden. Penner, das wusste ich, taten das ja auch manchmal. Schließlich hatte ich, bis zum mittäglichen Treffen mit Danny, noch gut 6 Stunden zu überbrücken.

    So ein Mist und das mir. War wohl Schicksal.

 

Als ich so kurz nach 6 Uhr mit der Bahn wieder am Hauptbahnhof eintraf, buchte ich mir eine Kinokarte und setzte mich ganz hinten in einen der bequemen Sessel. Dort war es dann auch ziemlich dunkel. Erstaunlich, dachte ich, der Verkäufer hatte mich nicht mal nach meinem Ausweis gefragt.  Ich war zu müde, um mich auf einen der Pornofilme zu konzentrieren, die hier rund um die Uhr liefen. Mir war einfach alles egal. Glücklicherweise konnte ich bis halb 11 Uhr ganz ungestört vor mich hin schlafen, dann machte ich mich auf, wusch mich in den öffentlichen Sanitärräumen und kaufte mir im Bahnhofs Bistro Brötchen und Café. Danach ging es mir schon wieder ganz gut. So gestärkt fuhr ich mit der U-Bahn zum deutschen Museum, wo ich kurz vor 12 Uhr ankam. Danny wartete schon auf mich und kam sofort auf mich zugestürzt. „Tut mir wirklich leid, rief er, „ich muss heute Nacht schon ganz schön betrunken gewesen sein“.

     „Da sagste was ,“ gab ich zurück. „Du hast mich ganz schön ins Messer laufen lassen , du Penner. Eine Tante Nelly gab es in Freising jedenfalls nicht.“

Danny war ganz klein geworden: „Das ist mir auf dem Weg hierher auch schreckhaft eingefallen. Habe wirklich nicht mehr daran gedacht, echt nicht, dass meine Tante zwischenzeitlich umgezogen ist. Das ist unverzeihlich, aber wie ich sehe, hast Du es ja überlebt.“

    „Wer dich als Freund hat, braucht keine Feinde mehr. Du hättest wirklich einen Tritt in Deinen verlängerten Rücken verdient, eigentlich müsste ich Dir die Freundschaft aufkündigen.“ gab ich zurück.

 

    „War denn wenigstens Deine Nacht erfolgreich, so dass sich mein Einsatz gelohnt hat?“

     „Glaube nicht,“ sagte Danny,“ bin heute Nacht nur noch eingeschlafen und so gegen 6 Uhr hat mich das Weib einfach rausgeschmissen. Hat wohl gefürchtet, dass mein Vater mitkriegt, dass sie sich hat freiwillig abschleppen lassen. Danach war auch ich nur noch ruhelos in der Stadt unterwegs. Bin mal gespannt, ob noch was nachkommt. Glaube mein Vater wird ganz schön sauer sein, weil ich mich in seine beruflichen Angelegenheiten eingemischt habe. Er hat ja die Verantwortung für die Mädels. Das wird er sicher überhaupt nicht gut finden. Da kriege ich noch was zu hören.“

 

    Und so kam es auch. Vor der gemeinsamen Rückfahrt am Tag darauf, bekam er eine heftige Strafpredigt von seinem Vater. Ich war natürlich dabei. Wir standen beide wie begossene Pudel da. Danny beichtete, was geschehen war. Die Geschichte mit der falschen Adresse von Tante Nelly löste, als ich sie erzählte, allerdings bei ihm und Dannys Mutter ziemliche Heiterkeit aus. Das entspannte die Situation.

    „Und Du Tom,“ sagte Dannys Vater, „ich weiß schon, dass Du Danny nur sehr schlecht von seinem Vorhaben hättest abbringen können. Wenn einer mal auf der Pirsch ist, lässt er sich nur schwer von der Fährte abbringen. Dafür hast Du Dich aus einer unerwarteten Situation erstaunlich clever befreien können. Stelle mir vor, was passiert wäre, wenn einer der Hausbesitzer die Polizei gerufen hätte. Nicht auszudenken.“

 

© Thomas W. Bubeck                 “Buntes Leben“  22                                                                                                    

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Geschrieben

Ziemlich lang die Kurzgeschichte, lieber Thomas, aber ich habe es von A bis Z gelesen, sie gefällt mir sehr gut.

Hast du etwa auch Tagebuch geführt? Es ist erstaunlich, an wie viele Einzelheiten du dich erinnern kannst! 

Liebe Grüße

Carlos

Geschrieben (bearbeitet)

Hi lieber Carlos,

Freut mich, dass Dir die Geschichte trotzdem gefallen hat.

Für einsame Nächte kann es ja auch mal etwas länger sein.Ich habe  so Nächte, wo ich mal für eine oder zwei Stunden wieder aufstehe, weil mich irgendein Gedanke oder ein Problem umtreibt.

Die Vorstellung, im Schlaf sei das Gehirn inaktiv stimmt ja sowieso nicht, es schaltet nur in einen anderen Modus /Verfassung. Freud sagt  "der Traum ist der Hüter des Schlafes", was bedeutet, dass die "gefährlichen"Gedanken dermaßen ummodelliert/entstellt werden, dass sie ihre beunruhigende Wirkung verlieren, was je nach Intensität aber nicht immer funktionieren muss(Albtraum).

Tagebuch schreibe ich nicht , habe allerdings mal 2 Jahre das Wichtigste oder Skurilste vom Tage (in Nachrichten,Zeitung, aus gelesenen Büchern, so gegen12 Uhr nachts, aufgeschrieben und ein Buch daraus gemacht, was die Verlage aber wegen der dann fälligen  Urheberrechtsgebühren(70 Jahre wirken die) nicht angenommen haben.Hat sich für sie nicht gerechnet.

Was die eigenen Erlebnisse angeht,habe ich ein  tolles visuelles Gedächtnis, das mir hilft,Geschichten, die mich besonders bewegt haben, wieder aufleben zu lassen.Deswegen schreibe ich sie ja auch

nieder, bevor die Altersdemenz zuschlägt.

Kräftiges tägliches Üben kann vielleicht helfen oder?  "Ein gesunder Geist, hilft auch dem Körper

gesund zu bleiben."

Grüss Dich herzlich

 

Thomas

Der Titel des Buches war übrigens "Denk dich fit"

 

 

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Geschrieben

Die Länge deiner Erzählung war nicht als Kritik gemeint, lieber Thomas. 

Vielleicht war es keine Absicht von dir, aber ich finde den Titel, "Tante Nelly", sehr gut. Und zwar, weil sie ein Rätsel bleibt, wie die meisten Menschen, die wir zu kennen glauben. 

 

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