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Still steht der See im spiegelnden Blick

Belanglos jetzt Namen und Worte 

Das vergangene Jahr im sensiblen Genick 

trägt alleine noch Zeiten und Orte 

 

Blank liegt die Hand, nervös, auf dem Tisch

Ein Brief, noch nicht niedergeschrieben 

zuckt in den Stift

jene Art von Gemisch 

Diese Tinte aus Tränen und Trieben

 

Die Versprochene greint in den Neujahrstag

das Silvesterkleidchen zerzaust

Getragen von Sünde  gedrückt von Schmach

denn was ihr den Schoße durchbraust 

 

hat hingegeben, hat in sie versenkt 

nur er, doch nicht sein Gepränge, sein Samen 

Er hat um Schlag zwölf seine Liebe verschenkt 

an das Tiefste in ihrem Namen 

 

Und wenn er sie ruft, seine geraubte Braut 

bei diesem verzauberten Namen

dann steigt seine Liebe in ihr hinauf

Eine Liebe ganz ohne

 Erbarmen

 

Und hungrig zuckt ihre Hand auf dem Blatt 

Sie schmachtet und weiß ja genau 

ohne solch Lieben wird sie niemals satt

und sie wird einer Hungersnot Frau 

 

 

 

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Geschrieben

Hallo Dio, das sind sehr schöne Zeilen die ich hier von dir lesen durfte, besonders diese beiden Stellen im Text haben es mir sehr angetan:

 

vor 10 Minuten schrieb Dionysos von Enno:

 

Still steht der See im spiegelnden Blick

Belanglos jetzt Namen und Worte 

Das vergangene Jahr im sensiblen Genick 

trägt alleine noch Zeiten und Orte  

 

...

 

Er hat um Schlag zwölf seine Liebe verschenkt 

an das Tiefste in ihrem Namen 

 

Es ist schon fast ungewohnt, ein kreuzverreimtes Gedicht von dir zu lesen, wie gesagt, ich finde es sehr gelungen, wobei einige Zeilen, wie beispielsweise 

 

Er hat um Schlag zwölf seine Liebe verschenkt

 

gefallen mir vom klangtechnisch nochmal ganz besonders gut 🙂

 

Frohes Neujahr

und 

liebe Grüße

Delf

  • in Love 1
Geschrieben

Servus! 

 

Ich versuche, lieber Dionysos, zu verstehen, was das lyrische Ich uns mit diesen Nachwirkungen einer Silvester Fete sagen will. 

Protagonist ist die in der ersten der sechs Strophen erscheinende Frau, die im Begriff ist, einen Brief zu schreiben. 

Nervös überlegt sie in der zweiten Strophe, was sie schreiben wird. Das "Gemisch von Tränen und Trieb" deutet auf ein inneres Ringen hin. 

Es scheint sich etwas in der Nacht, während der Feier, Punkt Zwölf, ereignet haben, etwas wurde ihr gesagt, das in ihr nachwirkt und zum Schreiben des Briefes veranlasst. 

Vielleicht ist sie nicht frei, das könnte mit "geraubte Braut" gemeint sein. Das würde auch ihr Zögern, ihre Nervosität erklären. 

Das lyrische Ich ist indessen vollkommen sicher, dass sie sich ergeben wird, da sie nach seiner Liebe schmachtet. 

 

Vale 

 

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