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Geschrieben am

Halte Abstand, denn ich brauche ihn zum Atmen.

Ich halte ihn, denn er gibt mir Sicherheit.

Wenn ich dich sehe, verschlägt es mir nicht nur die Sprache.

Ich verliere den Boden unter meinen Füßen.

Wie kann ich mich fallen lassen in der Angst, ins Bodenlose zu stürzen?

Du fragst mich, was du tun kannst, um unsere Liebe zu leben und mich nicht zu verlieren.

Halte mich, halte mich ganz fest, gerade weil ich einen Mindestabstand brauche.

Nimm mich in die Arme bis ich sicher bin, dass du mich nicht mehr gehen lässt.

Ich werde versuchen, es auszuhalten, Nähe zu ertragen und zuzulassen.

Ich vertraue dir, aber kann ich mir trauen; meinen Gefühlen?

Ich fürchte mich vor ihnen, weil sie verwundbar machen.

Doch ich möchte ankommen und mich meinen Ängsten stellen.

Du bist der Erste, mit dem ich mir das vorstellen kann.

Bitte frage mich nicht erst um Erlaubnis.

Halte mich!

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Geschrieben

Hallo Juls, 

ich sehe, dass das lyrische Ich die gereimten Verse verlässt, um freier, ohne künstliche Schränke, Emotionen freien Lauf zu lassen. 

Mehr als einmal muss man lesen um, annähernd, zu verstehen. 

Oberflächlich gelesen könnte man bei 

 

"Halte mich, halte mich ganz fest, 

gerade weil ich einen 

Mindestabstand brauche" 

 

einen Widerspruch sehen.

 

Wer kann je die Seele einer Frau verstehen? 

Ich bin fest davon überzeugt, dass Frauen anders als Männer lieben, ja, dass Frauen wirklich lieben und die Männer im Vergleich zu ihnen ewige Dilettanten sind. 

Liebe Grüße

Carlos 

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Juls,

Eine wirklich grossartige Beschreibung der Ambivalenz, die der Liebe innewohnt. Dein LI hat es in ganzer Intensität festgehalten: die Bereitschaft zur  totalen Hingabe, aber auch die Angst dadurch verschlungen zu werden (Angst vor den eigenen Gefühlen).

Es gilt immer eine Balance zu finden, die einen Rest Sicherheit bietet, indem sie zuläßt, dass jemand vorübergehend im anderen aufgeht , ohne dabei seine Eigenständigkeit /Selbstachtung zu verlieren(Nähe und Distanz).

Nach meiner Erfahrung glaube ich, dass dieser Prozess bei Männern und Frauen unterschiedlich ist. Bei Männern ist das Festhalten wohl nicht so das Problem, eher das Gefühle zeigen und sich darauf einzulassen, evtl.mitgerissen zu werden oder Verständnis für die Andersartigkeit der Gefühle des Partners zu haben.

Wie weit man sich darauf einlassen kann hängt immer von den beteiligten Personen ab. Glücklicherweise sind die  Individuen unterschiedlich und manches klärt sich nur, wenn man sich darauf einläßt, selbst wenn man dabei riskieren muss, verletzt zu werden.Natürlich kann es auch gut gehen und dann neue, ermutigende Dimensionen eröffnen.

 

Sei herzlich gegrüßt

 

Thomas

 

  • Danke 1
Geschrieben

Ich danke Euch sehr für Eure Ansichten zu diesem Thema. Für manch einen oder eine ist es schwierig sich auf die Liebe einzulassen. Wir sehnen uns nach Nähe. Wer mit sich selbst nicht im Reinen ist, wird es schwer haben zu vertrauen, sei es dem anderen oder sich selbst. Der Satz "halte mich, gerade, weil ich einen Mindestabstand brauche" drückt den Wunsch nach Stabilität und Nähe aus. Das LI möchte seine Ängste überwinden, um sich ganz hingeben zu können. Zu lieben ist leicht. Die Liebe zu leben, erfordert Mut. 

 

Vielen Dank sagt Juls

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