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Geschrieben am

                   Mario 4


     wenn du so vor mit stehst,
     möchte ich dich packen,
     wie die Welle, die im Sommer
     kraftvoll an mein Knie schlägt

 

     du gehst deinen eigenen Weg
     selbstverständlich und sicher,
     fast spielerisch biegst du die
     Halme, die dir den Weg versperren,
     wenig Aufwand, ohne sie zu knicken

 

     und wenn du lachst, so voller Leben,
     mitreißend offen und ohne Angst,
     so als ob dir nichts und niemand schaden
     könnte, schaue ich überwältigt, staune nur,
     Einwände zerrinnen, unausgesprochen
   
    deiner selbst ganz bewusst und klar
    scheinst du, kennst keinen Hinterhalt,
    jeden Zipfel Leben, der dir wichtig ist,
    auskostend, wie jemand, der das
    Wesentliche von selbst begreift

 

    und ich steh nachdenklich, ratlos,
    scheue mich, die Idylle zu zerstören,
    drück deinen Blondschopf zärtlich
    streichelnd dicht an meine Brust,
    um dich vor der Welt zu schützen 

                            

  © Thomas W. Bubeck                                                     

  • Gefällt mir 2
  • Schön 5
Geschrieben

Hallo Thomas, 

das lyrische Ich beobachtet den noch kleinen Sohn.

So wie er sich benimmt, scheint er, durch angeborener Charakter und Erziehung selbstbewusst zu sein.

Sein Name, einer der ältesten römischen Namen (Marius), scheint ihm gut zu passen. 

Liebe Grüße

Carlos 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber Herbert, lieber Carlos,

Danke sehr für eure  offenen  Kommentare.

Wie soll man andere Menschen lieben können, wenn man selbst keine Liebe erfahren hat.

Das Selbstvertrauen, das man für ein gesundes Leben braucht, kann sich nur entwickeln, wenn man sich schon als Kleinkind gut aufgehoben und geborgen fühlt und keinen Angst haben muss, von den Eltern verlassen oder gegenüber den Geschwistern benachteiligt zu werden.

Ich glaube, dass man werdenden Eltern Kurse für den Umgang mit Kindern als Pflichtprogramm mit auf den Weg geben müsste, weil viele noch zu jung und unerfahren sind, um sich über die Konsequenzen ihres Verhaltens ihren Kindern gegenüber und deren Auswirkung auf die kindliche Entwicklung bewußt zu sein.

Ein Vater hat mir einmal zu dem Thema gesagt.

"Warum sollte ich was über Erziehung lernen, ich war doch selber mal ein Kind."

Eine wirklich "verrückte" Argumentation!

Unabhängig davon sind Kinder in ihrem Charakter natürlich unterschiedlich und haben, selbst wenn sie

genügend Zuwendung erfahren haben ,trotzdem manchmal Probleme mit ihrem Leben klarzukommen.

Da gibt es keine Patentrezepte. Eltern wissen, wie schwierig es ist, in der Begleitung von Entwicklung das richtige Maß zwischen vorsichtiger Einflussnahme oder völligem Raushalten zu finden.Da braucht es Geduld und das Vertrauen, dass sich das, was man investiert, hat am Ende auch auszahlt.

Vor dem Leben schützen  kann man seine Kinder leider  nicht (vor allem nicht durch Überfürsorglichkeit) man kann nur versuchen, ein guter Begleiter oder Ratgeber auf dem Weg zur Unabhängigkeit zu sein.

Danke auch an Pegasus,Anaxi, Hera,Jovo für ihre Likes

 

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben
vor 32 Minuten schrieb Tobuma:

Wie soll man andere Menschen lieben können, wenn man selbst keine Liebe erfahren hat.

Hallo Thomas, das frage ich mich auch immer wieder. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir die Sehnsucht nach Liebe und Harmonie in uns tragen und alles dafür tun,  dass es unseren Kindern gut geht. Niemand ist perfekt. Wenn man sein Möglichstes versucht, spüren das die Kinder und wissen, dass sie geliebt werden. Reden ist ein Schlüssel. Sagen, dass man den anderen lieb hat.

 

vor 23 Stunden schrieb Tobuma:

fast spielerisch biegst du die
     Halme, die dir den Weg versperren,
     wenig Aufwand, ohne sie zu knicken

 

Diese Stelle gefällt mir besonders gut in Deinem Gedicht. So wie Du es beschreibst, hat das LI alles richtig gemacht. 

 

Liebe Grüße Juls

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo, Tobuma,

 

wie schön die letzte Strophe den Umschwung bringt! Jemand, der so selbstsicher durchs Leben geht, hat vielleicht (eine von mehreren Möglichkeiten) das Böse in der Welt noch nicht kennengelernt - seinen eigenen Zweifel noch nicht -, der muss beschützt werden.

 

Ich selbst kenne solche Menschen, die nie zweifeln, die alles richtig zu machen scheinen; es sieht aus, als falle ihnen alles in den Schoß; sie nehmen Räume ein, wenn sie sie betreten, nehmen Menschen locker für sich ein. Und doch erkennt jemand, der "weiß, dass er nichts weiß", dass diese Person tief fallen und unsanft aufwachen könnte und dass sie bisher einfach nur Glück gehabt hat.

 

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut! Sehr glaubwürdig beschreibst du in den ersten vier Strophen, wie das LI zu dieser selbstsicheren und gleichzeitig zerbrechlichen Person aufschaut.

 

LG Nesselröschen

 

PS: Habe erst nach dem Schreiben die Kommentare gelesen: Mir war nicht klar, dass es sich um ein Kind handelt - aber, so passt es noch viel besser (auch wenn es diese 'Blondschöpfe' auch in Groß gibt - sie sind faszinierend!).

Geschrieben

Liebes Nesselröschen,

 

Danke für Deinen treffenden und einfühlsamen Kommentar. Aus dem "Kleinen" ist ein erwachsener

Mann geworden, der nach einigen Lernphasen,wo man ihn wirklich schützen musste,heute selbst ein

liebevoller Vater und in jeder Hinsicht positiver Mensch geworden ist. Die "Metamorphose" erfordert

gerade bei Jungens manchmal eine Menge Geduld, aber die positiven Anlagen und vielleicht auch der erzieherische Einfluss setzen sich am Ende glücklicherweise durch.

Liebe Grüße

 

Tobuma

  • Schön 1

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