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Geschrieben am

 

 

 

 

 

 

Etwas muss man ja essen!

denkt jemand in mir.

 

Im Vorraum steht noch halbgares TKGemüse

und muss weg.

 

Die Ukraine bekommt polnische Panzer.

 

Also auf den Ofen damit,

hintere Zone.

 

Lorbeerblätter rein, Pimentkörner dazu,

kräftig pfeffern, etwas Salz.

 

Vorn, wo es besonders heiß ist,

freut sich die kleine Pfanne.

 

Butter rein, aufschäumen lassen,

Mehl dazu.

 

Schnell eine Zwiebel schneiden,

nicht zu grob, nicht zu fein,

 dazugeworfen.

 

Jeff Beck ist gestorben.

 

Die FreestyleMehlschwitzeZwiebeln bräunen

langsam vor sich hin.

 

Biden ist vergesslicher als befürchtet.

 

Ich liebe die Brauntöne beim Zwiebelnbraten.

Der Duft betört bodenständige Frauen.

Glaub ich.

 

Jeff Beck war mit Rod Stewart in einer Band.

Ach du scheiße!

 

Langsam wird es Zeit, den Pfanneninhalt

hinüber zu schütten.

 

Die Reste davon haften am Pfannenboden.

Mir fällt das dunkle Bier ein.

 

Klappt gut. Pfanne wieder sauber.

Alles sanft köcheln lassen.

 

Im Schrank lauert ein Weihnachtsgeschenk

vom vorigen Jahr:

 

Eine VielzweckSchüssel namens "Aphorism",

Made in China.

 

Die Suppe wird, durch das Bier,

exotisch säuerlich.

 

Nicht schlecht, aber auch nicht gut.

So mittel.

 

Das Radio erzählte mir neulich, das, was man hierzulande in "ChinaRestaurants" vorgesetzt bekäme, hätte so gut wie nichts mit chinesischer Küche zu tun.

Das glaube ich gern. Das in Deutschland beliebte süß-sauer-scharf kenne man in China, wenn überhaupt, nur in einer kleinen Region in Sezuan.

Ja, die Deutschen sind eben sehr spezialisierte Feinschmeckerinnen und Feinschmecker. Und Feingeister. Aphorism.

 

Auch ein Kanten KastenWeißbrot wartet darauf,

zermalmt zu werden. Ich tu ihm den Gefallen.

Nicht ohne die Scheiben vorher anzurösten.

 

Das Leben

könnte

so schön

sein.

 

In Afghanistan

herrschen die Taliban.

 

 

 

 

 

 

 

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Geschrieben

Hallo 🐦 flug! 

Hier ist dir ein hervorragendes Gedicht gelungen.

Nun, ich hoffe du schenkst mir, einem Lyrikexperten, Gehör und lässt diese wunderbare Kreation bei 

 

        "Nicht schlecht, aber auch

                                     nicht gut.

                                      So mittel."

enden.

Ich sage dir auch warum:

Beim Lesen, wurde mir plötzlich klar, dass du, beim Kochen, die Nachrichten im Radio hörst: Da wusste ich, dass dein Gedicht was hat.

Es liegt in unserer Natur, dass uns Freude macht, etwas zu erkennen. Wenn wir vor einem Bild stehen, zum Beispiel, und dem Besitzer oder Begleiter sagen können: Das ist von Rembrandt, oder, das ist von Miró, etc. Es ist ein kleines Erfolgserlebnis. 

Ich las also erfreut weiter und, was lese ich da? Du selbst erwähnst das Radio! 

Das machte meine Entdeckung zunichte. 

Außerdem, wenn du meiner Empfehlung folgst, wird das Gedicht etwas kürzer, prägnanter. Interessanter. Lustiger. Besser! 

Liebe Grüße

Carlos 

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Geschrieben

So was musste ja kommen, @Carlos - damit habe ich gerechnet.

Also dass es zu lang ist.

 

Noch bin ich ganz selbstverliebt in meinen Text.

 

Aber ich kann deinen Einwand absolut nachvollziehen.

 

Für heute lasse ich es erst mal so, vielleicht setze ich morgen die Motorsäge den elektronischen Radiergummi an.

 

Oder es kommen noch zweite Meinungen, die mich das Ganze wieder ganz anders ansehen lassen.

 

Auf jeden Fall schlafe ich noch mal drüber, wenn ich dazu komme.

 

Danke für dein offenes Wort!                                                                                               🦅

 

 

 

Geschrieben

@Vogelflug

 

Guten Tag der Herr. 

Ich würde da gar nichts wegschnibbeln! Warum auch? Mich hast du von der ersten bis zur letzten Zeile gut unterhalten. Ja es gibt Texte die verdienen eine komprimierung, dieser gehört nicht dazu. Es ist für mich eine Kurzgeschichte, also noch recht kurz. 

In seiner Erzählstruktur und Dynamik auch stimmig. 

 

LG JC 

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Geschrieben

Danke auch dir, @Joshua Coan!

 

Also deine Frage "Warum auch?" hat Carlos gut beantwortet.

 

Der Text gehört eindeutig in die Kategorie lyrische Prosa - prosische Lyra.

 

In solchen Fällen geht eigentlich meist noch was. Und im Moment neige ich Carlos's Ansicht zu,

möchte aber nicht das Ganze wegnehmen, was er vorschlägt, sondern den breiteren Block bis

inklusive der Weißbrotszene. Den Rest lasse ich wahrscheinlich.

 

Aber wie oben schon gesagt, ich schlafe mal drüber.

 

Vielleicht ziehe ich auch noch einen HNO-Arzt zurate.          😉

 

 

Geschrieben

Hallo Vogelflug,

 

mir gefällt dein Text

mit den fein eingeschobenen Neuigkeiten vom Radiohören während des Kochens sehr gut.

 

Streichpotenzial hat er meiner Meinung nach nicht. Müsste ich allerdings eine Passage wählen, die zu streichen wäre, dann diese:

 

vor 2 Stunden schrieb Vogelflug:

Das glaube ich gern. Das in Deutschland beliebte süß-sauer-scharf kenne man in China, wenn überhaupt, nur in einer kleinen Region in Sezuan.

 

Für mich war dein Text ein erfreuliches Lesevergnügen.

 

Einzig frage ich mich als alte Hausfrau: Wie können Zwiebeln bräunen, wenn ich schon Mehl in die Butter gegeben wurde?

 

LG Sternwanderer

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Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Sternwanderer:

Wie können Zwiebeln bräunen, wenn ich schon Mehl in die Butter gegeben wurde?

 

Danke für deinen Beitrag, @Sternwanderer!

 

Auf deine Frage: Ich war selbst überrascht.

Es dauerte länger, aber irgendwie doch zusehends - das langsame dunkler Werden geschah wie in  Z E I T L U P E ...

Ein sehr schönes Braterlebnis.

Vielleicht war die relativ hohe Temperatur des Holzfeuers verantwortlich, dass das so geklappt hat.

Ich wünsche jeder und jedem, die / der gern kocht, einen so schönen Ofen wie unseren.

 

 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Herbert Kaiser:

Diese Verquickung von Nachrichten/Kochtopf

 

... und ist so alltäglich!

Gute Geschäftsmänner sagen "Das Geld liegt auf der Straße!"

Ich finde meine Gedichte in der Küche. Na ja, nicht alle.

 

 

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Geschrieben

Hallo, Vogelflug,

 

auch ich war angenehm überrascht, was nach dem kuriosen Titel folgte! Dein Gedicht ist gelungen, nicht gewöhnlich, kurzweilig und unterhaltsam! Gefällt mir sehr, sehr gut! Ich fände es schade, wenn du auch nur eine Zeile löscht!

 

Ein klein wenig stört mich die Gestaltung der zusammengesetzten Wörter, aber andererseits könnte man es auch interessant nennen.

 

Summa summarum die richtige Mischung von Zutaten in der "Suppe vom 12.1.".

 

War mir ein Vergnügen! 😄

 

LG Nesselrösche

Geschrieben

Hallo, darf ich Sie Überflieger nennen? Für meinen Kommentar zum "Gedicht" fange ich mal oben an. Sie schreiben also in der Kategorie Kultur und Geschichte, na das passt gut. Die Überschrift ist ebenfalls gut gewählt (Eintopf träfe meinen Geschmack noch mehr). 

vor 9 Stunden schrieb Vogelflug:

Etwas muss man ja essen!

denkt jemand in mir.

Das deute ich so, irgendwas muss man ja machen, sagt meine innere Stimme. Das "denkt jemand in mir" finde ich super, als wären Sie, werter Herr, fremdgesteuert. Da es hier um Suppe und Essen geht, mahnt ja auch das Bauchgefühl.  Dann kommt die Sprache auf das TKGemüse, wobei es Menschen geben soll, die bei der Betrachtung von Abkürzungen in "Gedichten" Magenschmerzen plagen. Das bringt mich auf den Gedanken, dass der Autor sich also der Kultur, d.h. dem Konsumieren von Lyrik widmet. Vielleicht hat er sich ja auch wirklich etwas zu essen gemacht und dabei die Schlagzeilen aus dem Radio aufgeschnappt. Das Tiefkühlgemüse muss also weg, man könnte meinen, genau wie die Panzer, die aus Polen kommen und für die Ukraine bestimmt sind. Die von Deutschland gelieferten Panzer sollten meines Wissens eigentlich ausgemustert werden. Aber wieder zurück zur Kultur und dem Essen. Der Autor möchte dem Leser etwas bieten. Also schön salzen und pfeffern. Butter rein usw. so schreibt man also einen interessanten Text, die Zutaten hätten wir und das Essen brutzelt vor sich hin. Plötzlich kommt dem Autor beim Schreiben wieder eine Schlagzeile aus dem Radio zu Ohren. Er streut sie ein, noch etwas Salz für die Suppe.

 

vor 9 Stunden schrieb Vogelflug:

Die FreestyleMehlschwitzeZwiebeln bräunen

langsam vor sich hin.

Hier hätte ich vielleicht "bräunen still vor sich hin" geschrieben, schließlich ist ja Jeff Beck gestorben. Wie der Autor von Bidens Vergesslichkeit auf die Brauntöne der Zwiebeln kommt, erschließt sich mir im Moment noch nicht, weil ich über Biden heute noch nichts gelesen habe, aber ich denke, es sind die Rechten gemeint, die da  mitköcheln. Unser Autor hat sich also im Forum schlau gemacht, dies und das gelesen und selbst was verfasst. Er durchdenkt seinen Text genau und stellt ihn als Gedicht ein. So könnte ich Zeile für Zeile weiter analysieren. Ich springe aber mal zur Schüssel "Aphorism" made in China. Er hat also auch die Kurzgedanken, Sinnsprüche und Gedichte in japanischer Gedichtform gelesen oder sucht gerade doch eine Kategorie, in der er seinen Text einstellt. Das gibt ihm die Gelegenheit für einen Seitenhieb auf die Deutschen Texte, die z.B. als Haiku oder ähnliches eingestellt werden. Ursprünglich, so denkt sich der Autor, sind diese Kurzgedichte in Japan (vielleicht auch in China) anders gedacht und geschrieben worden, als wir Deutschen es praktizieren. Ich sage ja, es wird ein Eintopf, nicht einfach eine Suppe. Letztlich gibt der Autor selbst noch einen Kommentar ab zum Thema Politisches vielleicht. Er äußert sich krititsch (zermalmt) aber nicht ohne vorher anzurösten. (höfliche Anrede nicht vergessen) Mit dem Wort tu, tue ich mich schwer. Ich habe es bei Google nachgeschlagen und meine, die Anwendung hier ist ok. Bei der Erklärung dazu bin ich nicht ganz durchgestiegen, das kann mir der Autor selbst vielleicht erläutern. Nun ist die Suppe also auf dem Tisch und im Netz und der Autor mit sich zufrieden. Das Leben könnte so schön sein. Die letzte Schlagzeile macht klar, etwas stört immer. Ich denke, der Alltag rief den Autor und er musste sich ihm nun wieder widmen; das Geschirr abwaschen z.B. 

Wie gesagt, ein sehr imposanter Text, aus dem ich viel deuten konnte.

 

Mahlzeit. PS; Das Wort "Zeitlupe" in der Antwort auf einen Kommi verrät, dass ich mit meiner These, der Autor schreibt auch über Kunst und Kultur im weitestens und engstem Sinne, untermauert. 

 

Also mir hat es gemundet, anzumerken wäre nur noch, dass das Radio nicht sprechen kann, da würde ich vielleicht..., aber das ist nicht mein Bier. Liebe Grüße Juls

Geschrieben

Du schlägst einen ganz gefährlichen Ton an @Darkjuls - ich kann es ganz ernsthaft bemüht verstehen, noch den letzten Hintersinn aus meiner Kochshow herauszulesen, aber auch als fein ironischen Beitrag einer Kommentatorin, die vor Lachen kaum an sich halten kann ...

Gehe ich nun ernsthaft auf jeden Auslegungsversuch ein, würdest du wahrscheinlich losbrüllen vor Lachen. Überginge ich es, wärst du vielleicht enttäuscht, dass ich so ignorant bin.

Ich sag mal, ich hatte in der Küche zu tun und habe nebenher Radio gehört, das eine oder andere aufgeschnappt und aus allem dann einen Textauflauf gebacken. Nicht mehr und nicht weniger. Bezüge hin und her darf jede*r Leser*in selbst anstellen. Der Stoff gibt es her.

Danke auf jeden Fall auch an dich, dass du's gelesen und behandelt hast.

 

Übrigens denke ich nicht ständig an Nazis, wenn irgendwo die Farbe Braun aufleuchtet. Auch wenn ich manchmal den Eindruck erwecke, ich gebs zu. Natürliche Gelb-braun-grau-Töne geören sogar zu meinen liebsten Farbschattierungen. Im Herbst durch trockene, ungemähte Wiesen zu streifen, ist ein Traum für mich. Jedes Jahr wieder.

 

 

Und danke @Nesselröschen!

Kurz zu dem zusamengesetzten WortUngeheuer: Die setze ich schon seit Ewigkeiten immer mal hin.

Irgendwann schrieb mir jemand, der es mit dem Lesen schwer hat, also lange Worte zu erfassen, lange Sätze zu überschauen usw.,

dass diese Form ihm ein wenig hilft, in zusammengesetzte Worte Struktur zu bekommen. Das hat mich bestärkt, es doch immer mal wieder so zu machen. Aber ursprünglich war es nur eine Spielerei.

 

 

Bis demnächst.                                                                                                                   🦅

 

 

Geschrieben

Hallo Vogelflug, Interpretationen, wie ich sie handhabe, sind meiner Meinung nach immer ein zweischneidiges Schwert. Sie spiegeln weniger den Text, als mehr denjenigen wider, der zu interpretieren bemüht ist. Im muss zugeben, beim Lesen und deuten ist meine Phantasie mit mir durchgegangen. Wenn ich also dieser Phantasie freien Lauf lasse, wundert sich der Autor nicht wenig, was ich aus seinem Text herausarbeite bzw. was ich, wenn ich jedes Wort so oder so auslege, für mich herausfiltern kann. Ich denke, es ist nicht die Aufgabe des Autors, seinen Text oder die Intention, etwas zu schreiben, zu erklären. Ich als Kommentatorin möchte ebenso wie der Autor selbst, nicht falsch verstanden werden. Dass nun mein Auslegungsversuch mit einer etwas fragwürdigen Anrede beginnt, deutet bereits auf die Ernsthaftigkeit der dann folgenden Worte. Zu versuchen, sich laienhaft einem Text zu nähern und dies preiszugeben, dazu gehört auch Mut. Ich habe mich also weit aus dem Fenster gelehnt, indem ich meine Ansichten schilderte und wie diese verstanden werden, einen gefährlichen Ton angeschlage. Dass ich bei der Farbe Braun in der Kategorie Geschichte so meine Vorstellungen habe, ist wohl offensichtlich. Die Zwiebel kann nichts dafür.

 

Also nichts für ungut, Juls

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