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Geschrieben am

Es muss nicht jeder Schmerz verheilen, 
manch Wunde blutet bittersüß,
und ist die Quelle schönster Zeilen,
der Wind, der Hoffnung uns verhieß.

 

Es gibt auch Schmerzen, wunderschön,
die zeigen, dass es etwas gibt,
das muss so tief in uns bestehn,
dass nichts beschreibt, wie sehr mans liebt.

 

Dann gibt es Tränen, die uns küssen,
weil jede so das Herz berührt,
man würde viel mehr weinen müssen,
wenn einstmals man sie nicht mehr spürt.

 

Und nichts gibt es, dass mir noch bliebe, 
wenn manchmal nicht mein Herz zerbricht,
denn Schmerz ist Ausdruck tiefer Liebe,
zur Antwort lenkt er meine Sicht.

 

Glück liegt nicht außerhalb vom Leid,
im Trotzdem liegt das wahre Glück,
nie ändert sich des Schicksals Kleid,
das Muster webst du, jedes Stück,

 

 

du schmückst den Stoff und wählst den Schnitt,
das Licht, in dem du es bestrahlst.
Drum trags mit würdevollem Schritt
und koste aus, was du bezahlst.

 

  • in Love 1
  • Schön 3
Geschrieben

Hallo lieber @Herbert Kaiser,

 

ja, wie recht du hast, Glück und Leid als zwei Seiten einer Medaille zu bezeichnen. Es kostet sicher oftmals Überwindung, im Angesicht des Leidens Ja! zu sagen, oft genug ist es auch unmöglich. Aber seinen eigenen Rahmen, im Guten wie im Schlechten, mit Akzeptanz zu füllen und in Akzeptanz all dessen das Beste draus zu machen, das ist die Grundlage von Glück 🙂

 

Danke für deinen schönen Kommentar

Liebe Grüße

Delf

Geschrieben

Hallo Delf,

wie wunderschön formuliert. Dies ist ja absolut nicht mein Metier, doch hier schmelze ich hin. Sollte dieses kleine Forum etwa einen großen Romantiker in seinen Reihen haben?  Das Stück gereicht locker einem Brentano oder Heine, finde ich.

 

Zu den genannten Schmerzen möchte ich allerdings betonen, dass es sich dabei , nur um Seelenschmerzen handeln kann. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass körperlich Schmerzen i.d.R. nur bitter und niemals süß sind…

 

Zur metrischen Anfrage (übrigens finde ich deinen Beitrag zur Metrik hier hier höchst interessant) habe ich noch keine optimale Antwort gefunden. So wie es in der ersten Fassung steht, halte ich es für nicht optimal. Auch dein Alternativvorschlag hat noch Luft nach oben, glaube ich.
Ich habe nach einer adäquaten Lösung gesucht und bin auch auf nichts Tolles gestoßen. Aufgefallen ist mir allerdings, dass du in den zwei ersten Zeilen das  falsche Geschlecht gewählt hast. (Der Schmuck)  Es müsste doch männlich sein, oder? Daher mal ein Verschlimmbesserungs-Versuch der entsprechenden Zeilen

 

vor 14 Stunden schrieb Anaximandala:

Du wählst den Schmuck und wo du's trägst,
mit welchem Licht du es bestrahlst,
selbst welchen Wert du ihm beilegst,
drum koste aus, was du bezahlst.

 

Du trägst Geschmeide, weißt, wo’s wirkt,

mit welchem Licht du es bestrahlst.

Und welcher Wert sich drin verbirgt.

Drum koste aus, was du bezahlst.

 

Glücklich bin ich damit aber auch nicht, weil es nicht mehr exakt den Sinn deiner Aussage wiedergibt. Ist halt ein Versuch...

 

Noch ein paar Auffälligkeiten zur Metrik hätte ich anzubieten:

 

vor 14 Stunden schrieb Anaximandala:

das muss so tief in uns selbst stehn,

Das liest sich für mich ein wenig "unharmonisch". Es müste ja das "in uns selbst"betont sein, oder? Vorschlag:

 

das in uns selbst so tief muss stehn.

 

Normalerweise mag ich diese Satzverdrehungen nicht. Aber ich finde, zu diesem Text könnte es passen, weil er ja insgesamt "antik" wirkt. die alten Meister hatten da ja nach meinen Erfahrungen weniger Skrupel

 

 

vor 14 Stunden schrieb Anaximandala:

Glück liegt nicht außerhalb vom Leid,

 

„Normalerweise“ würde ich die erste Silbe betonen, finde die Betonung auf „liegt“ hier aber absolut passend, weil du die Aussage des Verses damit noch einmal bekräftigst.  Also

ähnlich als würde jemand sein Argument noch einmal bekräftigen, wie „Das ist halt so!“

 

Mir hat dein wunderbar formuliertes Stück sehr gut gefallen, obwohl ich alles andere als ein Romantiker bin. So ist es. :-)

 

VG, Marvin

 

 

 

 

 

 

  • in Love 2
Geschrieben

Hallo, Delf

mir gefällt deine Art des Schreibens sehr gut, lese es mit Genuss,

nun mit den letzten vier Zeilen, ich denke, wenn du den Hobel noch mal ansetzt, bekommst du das garantiert so hin, so dass es für dich perfekt ist. 

es grüßt herzlich

Pegasus

  • Danke 1
Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb Marvin:

Hallo Delf,

wie wunderschön formuliert. Dies ist ja absolut nicht mein Metier, doch hier schmelze ich hin. Sollte dieses kleine Forum etwa einen großen Romantiker in seinen Reihen haben?  Das Stück gereicht locker einem Brentano oder Heine, finde ich.

 

Zu den genannten Schmerzen möchte ich allerdings betonen, dass es sich dabei , nur um Seelenschmerzen handeln kann. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass körperlich Schmerzen i.d.R. nur bitter und niemals süß sind…

 

Zur metrischen Anfrage (übrigens finde ich deinen Beitrag zur Metrik hier hier höchst interessant) habe ich noch keine optimale Antwort gefunden. So wie es in der ersten Fassung steht, halte ich es für nicht optimal. Auch dein Alternativvorschlag hat noch Luft nach oben, glaube ich.
Ich habe nach einer adäquaten Lösung gesucht und bin auch auf nichts Tolles gestoßen. Aufgefallen ist mir allerdings, dass du in den zwei ersten Zeilen das  falsche Geschlecht gewählt hast. (Der Schmuck)  Es müsste doch männlich sein, oder? Daher mal ein Verschlimmbesserungs-Versuch der entsprechenden Zeilen

 

 

Du trägst Geschmeide, weißt, wo’s wirkt,

mit welchem Licht du es bestrahlst.

Und welcher Wert sich drin verbirgt.

Drum koste aus, was du bezahlst.

 

Glücklich bin ich damit aber auch nicht, weil es nicht mehr exakt den Sinn deiner Aussage wiedergibt. Ist halt ein Versuch...

 

Noch ein paar Auffälligkeiten zur Metrik hätte ich anzubieten:

 

Das liest sich für mich ein wenig "unharmonisch". Es müste ja das "in uns selbst"betont sein, oder? Vorschlag:

 

das in uns selbst so tief muss stehn.

 

Normalerweise mag ich diese Satzverdrehungen nicht. Aber ich finde, zu diesem Text könnte es passen, weil er ja insgesamt "antik" wirkt. die alten Meister hatten da ja nach meinen Erfahrungen weniger Skrupel

 

 

 

„Normalerweise“ würde ich die erste Silbe betonen, finde die Betonung auf „liegt“ hier aber absolut passend, weil du die Aussage des Verses damit noch einmal bekräftigst.  Also

ähnlich als würde jemand sein Argument noch einmal bekräftigen, wie „Das ist halt so!“

 

Mir hat dein wunderbar formuliertes Stück sehr gut gefallen, obwohl ich alles andere als ein Romantiker bin. So ist es. 🙂

 

VG, Marvin

 

Dankeschön Marvin 🙂

Das sind mal wirklich unglaublich nette Worte, ich bin meinerseits ganz gerührt von deinem Kommentar

 

Ein großer Romantiker? Vielleicht eher ein kleiner Teilzeitromantiker 😅

Aber ich fühle mich geehrt, dass du mich in einem Atemzug mit solchen Namen nennst, wenn es auch übertrieben ist.

 

Du hast auf jeden Fall recht, es sind wohl die seelischen Schmerzen, aber sag dir doch mal, nachdem du dir den Zeh gestoßen hast,

"Man, wie schön, dass ich diesen fuck verfickten Dreckszeh überhaupt habe, danke Herr im Himmel, dass du es mir so eindrucksvoll vorhälst" 😆🤣

Naja, ich glaub das bringts echt nicht^^

 

Für die metrischen Anregungen auf jeden Fall Danke, sowohl vorletzte Zeile als auch alternative waren echt nicht das Gelbe vom Ei ..

Ich hab die Strophe mal neu aufgezogen, obwohl ich auch deinen Vorschlag garnicht verkehrt fand, sogar recht treffend, das Geschlecht sollte sich nämlich auf das Kleid beziehen, das war leider nicht so deutlich...

Jetzt wäre das die Strophe:

 

Du schmückst den Stoff und wählst den Schnitt,
das Licht, in dem du es bestrahlst.
Drum trags mit würdevollem Schritt
und koste aus, was du bezahlst.

 

Die Zeile mit dem blöd gesetzten selbst hab ich glaube auch so akzeptabel hinbekommen, sonst hätte ich deine Vorschlag übernommen, zu dem Glück liegt... überleg ich nochmal, ob ich ihn stehen lasse oder 

Es liegt das Glück nicht hinterm Leid

draus mache, aber erstmal lasse ich es stehen 🙂

 

 

Wiegesagt, vielen Dank Marvin, für deine Worte, gerade als thematisch nicht interessierter 😄

 

Ich hab mich, nachdem du ja sogar offen darum gebeten hast, an einem Antwortgedicht versucht, eine Parodie ists leider nicht geworden... Ich hoffe du freust dich trotzdem 😄

 

 

vor 3 Stunden schrieb Pegasus:

Hallo, Delf

mir gefällt deine Art des Schreibens sehr gut, lese es mit Genuss,

nun mit den letzten vier Zeilen, ich denke, wenn du den Hobel noch mal ansetzt, bekommst du das garantiert so hin, so dass es für dich perfekt ist. 

es grüßt herzlich

Pegasus

 

Hallo Pegasus,

auch dir vielen Dank 🙂

 

Vielleicht gefällt dir ja die neue Version der letzten Strophe besser 😁😄

 

Ehrlich gesagt hätte ich so positive Reaktionen schlicht nicht erwartet 😅

 

Um so mehr freu ich mich natürlich drüber 🙂

 

 

Vielen Dank auch an euch für die Reaktionen, @JoVo, @Hera Klit und dir, liebe @Uschi R. 🌹🙏🙂

 

Liebe Grüße

Delf

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
  • in Love 1
Geschrieben
Am 14.1.2023 um 01:58 schrieb Anaximandala:

"Man, wie schön, dass ich diesen fuck verfickten Dreckszeh überhaupt habe, danke Herr im Himmel, dass du es mir so eindrucksvoll vorhälst" 😆🤣

...und Pfarrer kannst du auch! Du hast absolut Recht, so habe ich es noch nie gesehen. Und süß ist es natürlich auch, wenn der Schmerz nachlässt.

Vielen Dank übrigens, für die Fortsetzung und Intensivierung der Wetterwarnung.  du hast es echt drauf! :grin:

VG, Marvin

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