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        Wie weiter?


 

Das Wasser fließt noch nicht bergauf.
Die meisten Bäume stehen noch gerade.
Noch hemmen Sterne nicht
den Lauf auf ihrem Himmelspfade.

 

Weltweit bröckeln Fassaden,
von Häusern, von Generationen bewohnt,
jetzt von Baggern platt gemacht,
sobald sich ein Abriss zum Investieren lohnt.

 

Adé, du schöner Schein der Welt, wo
ausgeblendet oft der dunkle Teil des Lebens,
wo verantworten, vertrauen wenig zählt,
wo mancher sich verzweifelt fragt,

 

was in hoffnungsarmer Zeit uns bindet, 
was uns noch hält, was für immer verschwindet.
Nimmt man dies alles als gottergeben hin,

verliert die eigene Jahrhundertkrise ihren Sinn,

 

denn Schwermut ohne Perspektive heilt 
keinesfalls die Zweifel deiner Seele,
eher ein Kampf um deren Wohlbefinden,
damit in dieser düsteren Welt ihr
das Himmelslicht nicht fehle.

 

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Geschrieben

Lieber @Herbert,

 

herzlichen Dank für Deine tröstlichen Zeilen.

Es ist bisweilen schwer, den Kopf und die Hoffnung hochzuhalten und aufrecht und freundlich durchs Leben zu gehen, zumal die sich häufenden Negativnachrichten über Zustand und Ausverkauf unserer Natur die Seele bedrängen. Das heißt beileibe nicht "den Kopf in den Sand" zu stecken, aber das Ankämpfen gegen die zerstörerischen Kräfte zehrt erheblich und mehrt die Zweifel an der Fähigkeit von Menschen, diese "Jahrhundertkrise"

für eine lebenswerte Zukunft zu meistern. Dennoch gebe ich nicht auf: Wer kämpft, lebt noch. Sic!

 

Lieben Gruß

Carolus

 

 

 

 

Geschrieben

Lieber Carolus,

Menschen, die nicht in diesem schönen Europa leben, würden unsere Gedanken wahrscheinlich

garnicht verstehen, weil sie real tagtäglich  existenzieller Bedrohung ausgesetzt sind und

nicht wissen, wie sie von einem Tag in den anderen kommen sollen.

Bei den unendlich vielen Vorschlägen zur Verbesserung der Welt, von der grünen Ideologie bis zur

 permanenten Entwicklungshilfe u.a.,die alle irgendwie ihre Existenzberechtigung haben, scheint mir eine Lösung nie aufzutauchen, nämlich die, eine weltweite Geburtenkontrolle international zu verabreden und sie auch durchzusetzen.

Wir brauchen einfach weniger Menschen, um denen, die leben überhaupt erträgliche Lebensbedingungen zu verschaffen.

Alle anderen Aktionen laufen ins Leere, weil die Probleme schneller wachsen als wir, selbst wenn

wir alle Kräfte bündeln könnten, sie angehen und lösen können.

Ich erinnere mich u.a. an eine Diskussion um 2000 in Äypten, als mir junge Leute sagten, die

Regierung habe wunderbare soziale Programme aufgesetzt, die aber permanent durch steigende Geburtenzahlen überholt und damit wirkungslos bleiben würden.

Leider gehen auch die Kirchen (die sich seit Jahrzehnten vor diesem Problem drücken) immer noch

davon aus, irgendwie werde der liebe Gott, der ja auch dem Ukrainekrieg ungerührt zuschaut, das

ganze einer besseren Lösung zuführen, da die Welt ja über genügend Ressourcen verfüge, um alle

Menschen zu ernähren.

Bei der Zahl von 10 Milliarden Erdenbewohnern, die wir bald erreicht haben werden, erscheint mir

das mehr als naiv. Vielleicht wäre es schon hilfreich den einen oder anderen Glaubenssatz, der Jahrhunderte gepflegt wurde zu überdenken und notfalls aufzugeben.

Auch die Kapitalismuskritik , die oft so anklingt als wäre die Wirtschaft an allem Bösen schuld, geht mir  nicht in den Kopf.Ich glaube dagegen , daß erst durch die Arbeit und die Löhne die der Kapitalismus in viele Länder von China ,bis Mexiko,Indonesien oder Vietnam  gebracht hat , in vielen Ländern mehr Menschen eine Existenzgrundlage oder ein besseres Leben finden konnten.

Damit , lieber Carolus will ich schließen ,wohlwissend dass ich dir keinen Trost habe spenden können.

Vielleicht sollten wir uns damit abfinden, da schließe ich mich selbst auch ein, dass die Januar

Depression spätestens im Frühling abnimmt und wir dann trotz aller Katastrophen wieder etwas

positiver in die Zukunft schauen können.

 

Ganz liebe Grüße

 

Tobuma

 

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